Wann bringt Akai je jemanden ohne dessen Wissen in Gefahr? Und noch viel wichtiger, wann hat irgendeines dieser Risiken negative Konsequenzen, die Akais Schuld sind? Denn etwas derartiges müsste passieren, damit das als Schwäche zählt. Ebenso müssten Charaktere auf seine schroffe Art mit Ablhenung reagieren. Gibt es das irgendwo? Also ich habe bisher nur erlebt, dass alle riesigen Respekt vor seinen Fähigkeiten haben und ihm seine Einzelkämpfermasche ohne Weiteres durchgehen lassen. Und sein Rauchen wird doch auch nie als Schwäche dargestellt, sondern soll seine Coolness und Männlichkeit untermalen. Wenn ein Charakter Schwächen hat, bedeutet das nicht, dass er einfach nur ein paar Eigenschaften hat, die im echten Leben als schlecht gelten. Im echten Leben haben schlechte Eigenschaften negative Konsequenzen für eine Person, und genau diese Konsequenzen, nicht die bloße Anwesenheit von "Schwächen", sind entscheidend für die Charakterentwicklung. Damit z.B. sein Rauchen als Schwäche zählt, müsste er schon Lungenkrebs kriegen oder sowas. Dass einzige, was man in der Richtung vielleicht für Akai sehen kann, ist Akemis Tod, aber auch daEr geht zum Beispiel Risiken ein, die auch für andere gefährlich enden können, er kann manchmal schroff sein und er raucht, was aber nebensächlich ist. Mehr fällt mir auch nicht ein.
war er a) nicht selbst Schuld und b) ist die einzige nachgewiesene Charakterentwicklung sein abgeschnittenes Haar. Ich sage nicht, dass da nichts mehr kommen kann, aber nach dem aktuellen Mangastand ist Shuichi Akai definitiv ein flacher Charakter.
"Langweilig" ist Empfindungssache, aber "flach" trifft eindeutig zu. Ob einem der Charakter dann trotzdem gefällt, hängt im Wesentlichen von den eigenen Ansprüchen an ein Werk ab. Was Akai bietet, ist eben reiner Eskapismus - er ist so, wie die meisten Menschen sein wollen, cool, intelligent, gutaussehend, gut in praktisch allem, vielbewundert, eben alles, was der durchschnittliche Leser nicht ist - weswegen er seine Wünsche auf ihn projiziert, was eine simple, aber natürlich legitime Befriedigung auslöst, die in einem gewissen Maße in eigentlich jedem fiktiven Werk zu finden ist.Das mag stimmen, trotzdem heißt es nicht, dass der Charakter dann langweilig, flach o.ä. sein muss. Ich finde es zumindest nicht so, mir ist auch eigentlich nur wichtig, dass ein Charakter sympathisch ist, wenn es um sowas wie Lieblingscharaktere geht.
Aber dass Akai sich praktisch nur auf dieser Wunschebene bewegt, empfinde ich persönlich als sehr langweilig. Ich mag es, wenn Charaktere Vielschichtigkeit zeigen, auch mal an etwas scheitern und sie sich dadurch entwickeln. Wenn der Autor sich Mühe gibt, einen ausgefeilten Charakter zu zeichnen, statt nur ein paar krasse Fähigkeiten auf einen Haufen zu klatschen und die primitiveren Gelüste der Leser abzudecken.
Shin'ichi ist übrigens sicherlich ebenfalls kein besonders ausgefeilter Charakter, aber ich würde Reisbällchen zustimmen und sagen, dass es bei Shuichi stärker ist. Als Conan erhält Kudo immerhin gelegentlich Dämpfer und seine Arroganz hat dadurch deutlich abgenommen. Außerdem sieht man, dass Dinge wie der Mondscheinsonatenfall nicht gänzlich spurlos an ihm hinübergehen und die wirklich übertrieben Gary Stu-haften Sachen hat er ja nur in den Filmen auf Hawaii gelernt.
Na ja, wenn seine Feinde ihn hassen (und wer außer denen tut das? ) ist das nicht wirklich ein Auschlusskriterium, sondern einfach logischerweise anzunehmen. ;Dalso dass Shuichi auf keinen Fall von allen geliebt wird. Manche hassen ihn, manche haben Angst vor ihm, usw.