Ein ernsteres Thema...

  • Ich habe neulich mit einem Bekannten gesprochen, der bei der Schnellbahn in der Nachbarstadt arbeitet. Er hat mir erzählt, dass sich im Schnitt einmal alle 6 Monate jemand am dortigen Bahnhof vor einem Zug wirft. Die Stadt hat ca. 30.000 Einwohner, ist also keine Millionenstadt oder so. Wenn das Team dann die Leichenteile aufsammelt ist es besonders schwer für die Menschen, da dann nicht selten Arme und Beine am Bahnsteig liegen... Die Zeitungen berichten dann nicht über den Vorfall, um nicht potentielle Nachahmungstäter zu motivieren. Das hat mich auch so überrascht, weil man ja (zumindest hier bei uns in Österreich) eigentlich nie von Menschen die sich vor Züge werfen hört, es aber gleich um die Ecke 2 Mal im Jahr passiert.
    :)
  • Das ist ein guter Punkt den du da ansprichst. Mir fällt das jetzt auch auf, das solche Selbstmorde nicht explizit in der Zeitung erwähnt werden. In der Ortschaft, in der ich arbeite, sind es auch bestimmt 2 oder 3 Leute im Jahr, die sich vor den Zug werfen. In der Zeitung steht dann nichts.. halt nur die Todesanzeige, wenn die Angehörigen sie rein setzen. Sonst ist alles Mundpropaganda. Ist eher ländlicher Raum hier, da spricht sich das schneller rum. Meistens kennen dann auch noch die Feuerwehrleute und andere Helfer, denjenigen, den sie dann wieder aufklauben müssen. Das stelle ich mir wirklich sehr hart vor.
  • Weil Selbstmord wie es scheint ein Tabuthema in der heutigen Geselschaft zu sein scheint.
    @wutz: Ist es auch. Ich saß mal in einem Zug in dem sich jemand vor Thalfingen in den Zug geworfen hat.
    Der arme Zugfahrer.-.- Als ich ihn kurz sah habe ich nur gedacht, der kippt gleich um.

    Bei der Bahn heißt es ja ,,Personenschaden".

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  • Es ist einfach die Motivation. Wenn jemand, der länger über Selbstmord nachdenkt und dann liest, wie es jemand (vielleicht in seiner Umgebung) wirklich durchzieht und sich auch vor den Zug wirft...

    Darauf hat der Staat keine Lust, das schöne Geld welches in Ausbildung etc. gesteckt wurde ist ja dann weg.
    :)
  • Ja und sie verlieren einen Steuerzahler.

    Mal was dazwischen. Ich hatte letztes Jahr einen Erste Hilfe Kurz, indem uns die Kursleiterin nebenbei erwähnt hat wie man sich die Pulsader aufschneidet.(O.o)
    Hat sie auf eine Nachfrage hin beantwortet und uns aufgeklärt das viele das Falschen machen würden.
  • Also diese Dame hatte da wohl gerade ihr Gehirn auf Stand by geschalten.. oder was.
    Ich meine, wir hatten in der Ausbildung auch einen Laborarzt, der uns erklärt hat, wie er Selbstmord begehen würde, da es eine sichere Methode sei, wie man nicht leidet usw. Aber die werde ich bestimmt niemanden weiter erzählen. Man muss die Leute ja nicht mit der Nase drauf stoßen.
    Nun gut.. das die Selbstmorde nicht in der Zeitung erscheinen... ist hier im ländlichen Raum eigentlich egal, weil es sich sowieso binnen eines Tages im ganzen Landkreis herum spricht. Alles in allem ist es nun mal ein Tabuthema und die Menschen wollen einfach nicht "belästigt" werden mit negativen Themen, wie Tod, Krankheit, Selbstmord. Sind ja immer die anderen... das es ihnen mal genauso gehen könnte, verdrängen sie erfolgreich. Sage ja nicht, das sie jetzt jeden Tag voll die Angst deswegen schieben müssen, aber es schadet nichts sich mal mit diesen Themen auseinander zu setzen um sich auch mal eine eigene Meinung drüber bilden zu können und nicht immer das nach plappern was in den Medien etc.. darüber berichtet wird.
  • wutz1880 schrieb:

    Also diese Dame hatte da wohl gerade ihr Gehirn auf Stand by geschalten.. oder was.
    Wieso? Anscheinend dachte sie einfach "Irgendwelche Emos werden sich sowieso die Pulsadern aufschneiden, dagegen kann man nichts tun. Geh ich einfach mal sicher, dass sie nicht in der Leichenhalle landen." Das kann man fast schon als noble Geste ansehen (fast... ich tu's natürlich nicht. Wer so dumm ist, seine Pulsader aufzuritzen, und dann auch noch so katastrophal verblöded und das falsch macht... dem kann man echt nicht mehr helfen...)