Zeit und Alter in der Serie

  • Naja, die Jahreszeiten wechseln, aber Feiertage werden im Manga nicht mehrfach gefeiert iirc. Einmal Valentinstag und einmal White Day, aber sonst?

    Naja, ob da jetzt ein regulärer Detective Boy mehr oder weniger rumläuft, ist für den Bestand der Serie jetzt nicht wirklich entscheidend.
  • TakaakiMorofushi schrieb:

    Ja, auch sonst gehts in einem Fall immer mal wieder um eine Geburtstagsfeier, aber Hauptcharaktere (Personen, deren Altern der Serie schaden könnte) feiern keinen Geburtstag (zumindest könnte ich mich an keinen erinnern).

    Wäre doch aber auch komisch, wenn Conan jetzt plötzlich 3x Geburtstag feiern würde und immer noch 6 Jahre alt wäre. Sollte Aoyama das tun, würde es nur noch mehr Leute auf den Plan rufen, die sich über die unlogische Zeit in Detektiv Conan beschweren. Demnach kann ich gut nachvollziehen, dass Aoyama das beiseite lässt und die Fälle an anderen Tagen stattfinden lässt. Gibt ja genug andere Tage, an denen jemand sterben kann. ^^ :D

    Eris Geburtstag hat Aoyama nur mit eingebunden, damit Kogoro ihr etwas schenken kann. Welchen Anlass sollte es für ihn sonst geben, seiner Frau ein Geschenk zu machen? Dieser Schritt war für die Beziehung mehr als notwendig.
    You see, but you do not observe. The distinction is clear.
  • Spielt DC nicht innerhalb von einem Jahr?

    Bzw. Out of topic alles
    Edit: Ich war mal so frei, diese letzten Beiträge aus dem Thread zum "coolsten Charakter" auszulagern, damit wir dort beim Thema bleiben könnten. :) LG Philipp S.


    Cut me down, but it's you who'll have further to fall
    you shoot me down, but I get up
    I'm bulletproof, nothing to lose
    fire away, fire away
    you shoot me down, but I won't fall

    I am titanium








  • BlackVermouth schrieb:

    Spielt DC nicht innerhalb von einem Jahr?
    Das sehe ich auch so. Innerhalb eines langen Jahres halt.

    Serinox schrieb:

    Naja, die Jahreszeiten wechseln, aber Feiertage werden im Manga nicht mehrfach gefeiert iirc. Einmal Valentinstag und einmal White Day, aber sonst?
    Okay, falsch kommuniziert: Ich hab den Filler-Fall mitgezählt, da gab´s einen mit Valentinstag - mit Manga macht das dann zwei.

    Philipp S. schrieb:


    Eris Geburtstag hat Aoyama nur mit eingebunden, damit Kogoro ihr etwas schenken kann. Welchen Anlass sollte es für ihn sonst geben, seiner Frau ein Geschenk zu machen? Dieser Schritt war für die Beziehung mehr als notwendig.
    Hochzeitstag wäre auch möglich, obwohl Kogoro den bestimmt auch nicht auswendig weiß. :huh:
    Gekonnt ist gekonnt!
  • Technisch gesehen nicht mal, da Ran in Band 83 sagt, dass seit dem Date in Tropical Land am Anfang "nicht mal ein Jahr vergangen ist".

    Detektiv Conan benutzt einfach eine "floating timeline" bzw. das Prinzip der permanenten Gegenwart, d.h. Technik entwickelt sich weiter, Jahreszeiten vergehen, aber die Charaktere altern nicht. U.a. Die Simpsons, die meisten Superhelden-Comics (Batman, Superman, Spider-Man etc.) und der Tatort aus Münster mit Thiel und Boerne funktionieren nach diesem Prinzip, so auch Detektiv Conan. Es ist einfach ein Stilmittel in der Fiktion.
  • Ist mir schon bewusst, was du als "floating time" verlinkt hast ist so alt wie die Erzählung selbst - vom Satyrikon über "Don Quijote" bis zu - wie du ja genannt hast - Populärkulturgut wie den "Simpsons". Ohne eine gewisse Divergenz in der erzählten Zeit kann man keine (rezipientenfreundliche) Geschichte erzählen. Zeit zu dehnen (vom Tag in "Ulysses" bis zum Jahr in "Detektiv Conan") oder zu beschleunigen ist das Gerüst jeder Erzählung. Somit ist es eher nicht irgendein Stilmittel in der Fiktion - es gibt keine Fiktion, die dieses Stilmittel nicht benutzt (vielleicht Warhols "Empire" und so experimenteller Kram, aber das muss man ja jetzt nicht ausführen).

    Dass aber manchmal Fehler innerhalb einer narrativen Zeitspanne auftreten, kommt öfters vor. Da ließe sich in DC zum Beispiel die Frage stellen, warum Eri ihren Geburtstag feiert, aber sonst keiner der Charaktere. Es vergehen aber offensichtliche Tage (wenn diese auch keine Auswirkungen auf die biologische oder kalendarische Zeit haben). Nun müsste aber eine gewisse kalendarische Auswirkungen gegeben gewesen sein, zumindest bis Eris Geburtstag, da ja ansonsten dieses Ereignis nicht hätte stattfinden können (Geburtstage beziehen sich ja nicht auf ein genuin zeitliches Phänomen, sondern auf ein kalendarisches, sprich Tag im Kalendar; dass nicht immer die gleiche Anzahl an Tagen und somit nicht die gleiche Zeit zwischen Geburtstagen liegt, ist ja bekannt). Bleibt die kalendarische Zeit also nach Eris Geburstag stehen? Solche Beispiele können, je länger eine Serie dauert, öfter auftreten. Was ja absolut nichts für oder gegen die Qualität einer Serie aussagt, in meinen Augen.

    Und zu sagen es gibt keine (kalendarische) Zeit in Detektiv Conan ist auch nicht ganz richtig - bis auf z.B. dieses Problem mit dem (singulären) Geburtstag von Eri müsste dieser "Stop" bei Fall 1 begonnen haben, da ja vorher einige Ereignisse stattfinden, die sich eindeutig über Jahre strecken, bzw. Personen in Kindesalter gezeigt werden, obwohl sie zu Beginn von DC Erwachsene sind. Auch dies ist ganz offensichtlich notwendig, denn die Vergangenheit bietet in jeder Erzählung (ob sie nun implizit erwähnt wird oder nicht) die Bühne für das Gegenwartsgeschehen (nicht nur in der Fiktion, by the way).

    Das meinte ich, als ich von gewissen Abweichungen im DC-immanenten Zeitverständnis sprach.

    Serinox schrieb:

    Technisch gesehen nicht mal, da Ran in Band 83 sagt, dass seit dem Date in Tropical Land am Anfang "nicht mal ein Jahr vergangen ist".
    Wenn du damit auf "innerhalb eines Jahres" anspielst - innerhalb bedeutet ja nicht, dass dieses Jahr schon abgeschlossen ist. Das bedeutet, DC kann noch innerhalb dieses einen Jahres zu ende gehen.
    Gekonnt ist gekonnt!
  • Ich findes es generell einfach müßig, sich mit diesen Zeit-Sachen zu beschäftigen, da es eh irrelevant ist, weil es numal einfach ein Stilmittel ist. Genauso finde ich es lächerlich, sich über die Anzahl der Morde bzw. Fälle aufzuregen oder sich lustig zu machen oder das Charaktere inzwischen traumatisiert sein müsste. Es ist nicht umsonst eine fiktive Geschichte ^^
  • Da hast du natürlich vollkommen recht. Sherlock Holmes soll der größte Detektiv der Neuzeit sein, aber ihm kommt es nicht komisch vor, dass er jede Woche einen Fall bekommt, bei dem Scotland Yard nur hilflos daneben stehen könnte? Wenn man sich an so etwas stört, dann wird man ohnehin nie Genuss beim Kucken von irgendeiner Serie empfinden; es gibt nun mal Genre-Regeln, ohne die funktionierts nicht (zumindest nicht auf Dauer).

    Aber sich mit diesen Genre-Regeln oder Stilmitteln (wie die Zeit eines ist) zu beschäftigen (ohne die Absicht, sie schlecht zu machen, eher im Gegenteil) finde ich persönlich aber alles andere als müßig - denn erst wenn man sich damit beschäftigt, kann man mit diesen Regeln spielen, sie brechen usw. Auch in DC wird das ab und zu angeschnitten (wenn Megure zB immer mal wieder fragt, wie das sein kann, dass Mori immer an Tatorten auftaucht). Bin mir ziemlich sicher, dass sich Gosho damit beschäftigt hat - auch Kaito Kid ist da ein Beispiel. In seinem eigenen Manga spielen Logik oder physikalische Gesetze keine große Rolle; auch wenn er manchmal behauptet, seine Zauberei sei nur Trickserei; aber wenn er in DC auftaucht, muss er sich in gewisser Weise den logischen Strukturen anpassen (natürlich sind seine Auftritte noch immer viel übertriebener als alles andere, aber dennoch). Das ist reine Metafiktion, also ein Spielen mit der eigenen Erzählstruktur - und etwas intelligenteres gibt´s für mich nicht. Auch ein Grund, warum ich Detektiv Conan so mag. :)
    Gekonnt ist gekonnt!
  • BlackVermouth schrieb:

    Spielt DC nicht innerhalb von einem Jahr?

    Wie lange soll denn das Jahr sein, wenn dort mehrfach der Winter kommt und plötzlich wieder Sommer ist? Gosho gestaltet die Jahreszeit innerhalb der Fälle meist so, wie sie in der Realität zum Zeitpunkt des Zeichnens gerade ist.
    Ich habe dazu mal eine interessante Seite gefunden, wo genau aufgeschlüsselt wurde, wie viele Tage nach realer Zeitrechnung in Detektiv Conan schon vergangen sein müssten. Das war (soweit ich mich richtig erinnere) bei DCTP, ist aber schon ein paar Jährchen her.. Vielleicht kennt's ja jemand und findet sie. *Hoffnung stirbt zuletzt*

    Serinox schrieb:

    Genauso finde ich es lächerlich, sich über die Anzahl der Morde bzw. Fälle aufzuregen oder sich lustig zu machen oder das Charaktere inzwischen traumatisiert sein müsste. Es ist nicht umsonst eine fiktive Geschichte

    Es gibt eben einige Punkte, über die sich Fans gerne "aufregen" und die immer und immer wieder genannt werden. Du hast ein paar gängige Aspekte schon genannt. Genauso kommt aber auch immer wieder das Argument, dass Conans "Trick" mit dem schlafenden Kogoro doch mittlerweile jedem klar sein müsste und auch Ran schon lange wissen müsste, dass Conan Shinichi ist. Das sind aber ebenfalls Stilmittel, die normalerweise nicht weiter hinterfragt werden sollten. Was wäre denn Detektiv Conan, wenn all diese Vermutungen eintreffen würden? Wir hätten bei Detektiv Conan nur alle 50 Kapitel einen Mord, lauter traumatisierte Detective Boys, Conan könnte den schlafenden Kogoro nicht mehr nutzen, weil es sonst auffällt (--> kaum ein Mord wird noch geklärt bzw. Conan muss sich einen abkrampfen, um den anderen den Trick beizubringen) und alle Charaktere wären um die 20 Jahre älter; Agasa und Korn damit vermutlich schon tot oder ein Pflegefall. Will das jemand sehen? Nein! :thumbdown:
    You see, but you do not observe. The distinction is clear.
  • Ich denke nicht, dass es jemals zur Debatte stand, sich mehr Realismus (was auch immer dieser überstrapazierte Begriff bedeuten mag) in DC zu wünschen - zumindest war das ganz und gar nicht meine Intention (was aber, wenn ich das so sagen darf, aus meinen Posts hervorgehen sollte). Sich dennoch damit zu beschäftigen, und zwar auf eine produktive Art und Weise, hilft meiner Meinung nach nur dabei, die Serie und ihre immanente Dynamik noch besser kennezulernen, damit einem gerde die metafiktionalen (dämliches Fremdwort, aber nichs passt hier besser) Schnittstellen in Goshos Arbeit auffallen (habe hierzu bereits Megure zitiert), die ich persönlich für grandios halte. Klein, aber fein werden da immer Genre-Schnittstellen aufgezeig - und das liebe ich so an DC, bzw. macht es für mich ungemein erwachsener als hundert andere Kimiserien.
    Gekonnt ist gekonnt!