Der Boss — eure Theorien (Zusammengefasste Infos im Startpost nachlesbar)

  • Interpretation und Gegeninterpretation sind genau die Situation, die das Ausschlussverfahren auflösen sollte. Dennoch wurden dort nicht willkürlich Kandidaten herausgestrichen. Bei Randy Hawk ist der eigentliche Punkt, und dies ist unabhängig davon ob die Aussage er ist ohne Personenschutz unterwegs aus einer Broschüre der Tiershow stammt, dass er sich so eine unnötige Angriffsfläche schafft, was ihn als Boss zwar nicht unmöglich macht, aber eben nicht plausibel im Bezug auf Vermouths Aussage, dass der Boss sehr vorsichtig sei.

    Noch etwas zu der generellen Kritik. Wie erwähnt ging es nicht um den kompletten Ausschluss von Kandidaten (dies wird scheinbar gerne missverstanden) sondern darum ein Ausschlussverfahren überhaupt mal durchzuziehen. Da es auch um ein schwächeres Kriterium ging, wurde das Ganze ja auch nicht in diesem Thread hier, sondern in einem separaten Thread durchgeführt. Btw. falls es dich interessiert, ist hier eine Liste von Charakteren, die nach dem Gruppenausschluss übrig geblieben sind, welche Gruppen dabei fehlen ist ein paar Posts weiter oben zusammengefasst.
  • Wenn wir nicht weiter kommen, könnten wir vielleicht mal mit den übrig gebliebenen Charakteren einen Versuch in die Gegenrichtung starten. Was spricht denn dafür, dass diese 200 Anokata sein könnten? Allerdings bin ich eher eine von der fauleren Sorte, die lieber auf noch mehr Hinweise von Goshos Seite wartet, oder einfach eure Theorien durchliest. Ohne euch wäre ich auf diverse Dinge gar nicht gekommen und siehe da, ihr hattet recht. Irgendeiner, oder gar eine ganze Gruppe wird am Ende richtig gelegen haben, wenn es um Anokata geht und sagen: "Ich hab's doch schon immer geahnt." Naja... Ich persönlich glaube ja auch eher, dass es jemand ist, der öfter aufgetaucht ist als einmal, habe mir aber auch noch keine Gedanken dazu gemacht, was dafür oder dagegen spricht. Ich habe nur mal gehört, dass Gosho beim Anime darauf achtet, dass gewisse Szenen auf keinen Fall verfälscht werden, da sie Hinweise auf die Identität des BO Bosses geben, oder für den weiteren Verlauf der Handlung im Allgemeinen wichtig sind.
    :oclap: KONNICHI WA, MINNA SAAAAAAAAN!!! :oclap:
  • Ich glaube, das Problem beim Ausschlussverfahren ist, dass man (zumindest momentan) nicht wirklich weit kommt. Schließlich wissen wir nicht genug, um die möglichen Anokatas auf eine Zahl zu reduzieren, die uns wirklich weiterbringt, ob es nun eine Auswahl von 500 oder 200 Kandidaten ist, macht erstmal keinen großen Unterschied, auch wenn es natürlich besser als nichts ist. Dadurch, dass wir keine klaren Kriterien haben und manchmal auch ein bisschen nach Gefühl gehen müssen, bleibt dann noch die Gefahr, dass die Kandidaten, die letztendlich übrigbleiben, nicht unbedingt aussagekräftig sind. Vielleicht wäre es besser, sich gezielt Kandidaten rauszupicken, die besonders verdächtig erscheinen, diese allerdings gemeinschaftlich zu analysieren, um zu vermeiden, dass nur eine Person eine Theorie aufstellt und für diese dann Feuer und Flamme ist, weshalb man ja auch gerne ein bisschen was "hinbiegt". Allerdings wird man so, aufgrund der fehlenden Informationen, wohl auch nicht viel weiter kommen, ich fürchte fast, dass wir mit dem, was wir momentan wissen, ohnehin nicht mehr erreichen können. ^^

    Ich persönlich glaube auch nicht wirklich, dass Anokata ein Charakter ist, den man erstmal nachschlagen muss, weil es einfach dem Überraschungseffekt wahnsinnig schadet, wenn man ihn sieht und sich denkt "What? Wer ist das denn bitte?". Selbst, wenn es sich z.B. um den verkleideten Atsushi handelt, wäre es schon besser, wenn man auch den Charakter, als der er sich ausgibt, wiedererkennt. Sollte es also ein Ein-Fall-Charakter sein, würde ich eher zu denen tendieren, die einem irgendwie im Gedächtnis geblieben sind oder die später nochmal beiläufig erwähnt wurden.
  • "Im Gedächtnis hängen geblieben" kann man allerdings nicht verallgemeinern. Viele erinnern sich z.B. gut an Genichiro Kaneshiro aus Band 8 und viele könnten ihn überhaupt nicht zuordnen, von daher wird uns das auch nicht so viel bringen. Ich glaube trotz guter Theorien auch nicht wirklich daran, dass ein Ein-Fall-Charakter der Boss sein könnte, aber letztendlich entscheidet Aoyama darüber.
  • Ich glaube es auch nicht wirklich, allerdings gibt es schon Charaktere, an die sich die meisten irgendwie erinnern können oder bzw. die eben deutlicher im Gedächtnis geblieben sind als andere, sei es nun durch auffälliges Verhalten, eine Verbindung zu Raben/Krähen...usw. Natürlich kann man nicht garantieren, dass sich wirklich jeder an sie erinnert, allerdings erscheint es mir hier noch wahrscheinlicher als bei Charakteren, bei denen es wirklich überhaupt keine Auffälligkeiten gab, sodass ich mir diese eher etwas genauer ansehen würde. Bei Kaneshiro haben sich schließlich viele daran erinnert, dass ihm Conan aufgefallen ist (außerdem war ganz am Anfang auf ein Querverweis auf die BO-Story, was normalerweise ja nur in BO-Fällen geschieht) und bei Renya Karasuma/Edward Crowe fallen die Anspielungen auf die Krähen auf. Das muss natürlich nichts heißen, aber ich persönlich könnte mir so einen Ein-Fall-Charakter noch eher als Boss vorstellen, als einen gewöhnlichen Charakter ohne große Auffälligkeiten.
  • Zunächst mal einige allgemeine Gedanken zum Boss:

    Wir kennen nur von wenigen führenden Mitgliedern der Organisation ihre tatsächliche Identität, auffällig oft handelt es sich dabei um Personen des öffentlichen Lebens (Vermouth, Kir). Durchaus naheliegend, dass dies auch auf den Boss zutrifft. In diesem Fall könnte man also meinen, dass der Boss auf Personenschutz angewiesen sei. In ständiger Begleitung allerdings dürfte es beinahe unmöglich sein, unerkannt eine Verbrecherorganisation zu leiten. Theoretisch könnten seine Personenschützer natürlich eingeweiht sein, was aber in deutlichem Widerspruch zu seiner Charakterisierung als vorsichtig und misstrauisch stände.
    Gerade weil es sich um den Boss handelte, würde bzw. müsste dieser in diesem Fall auf Personenschutz verzichten.

    Als zweite Möglichkeit kann es sich beim Boss natürlich um einen gewöhnlichen Nichtprominenten handeln. Dann würde er erst recht auf Personenschutz verzichten, da er ja ansonsten völlig unnötig alle Aufmerksamkeit auf sich ziehen würde. So oder so ist jedenfalls davon auszugehen, dass der Boss ohne Leibwächter unterwegs ist.
    (Insbesondere ist es also auch nicht plausibel, Randy Hawk aus diesem Grund auszuschließen.)


    Allgemein zur Vorsichtigkeit des Bosses:

    Der Begriff der Vorsichtigkeit kann mehrere Bedeutungen haben. Ein Verhalten, das darauf abzielt, möglichst wenig körperlichen Schaden zu erleiden, kann beispielsweise als vorsichtig bezeichnet werden. ("Sei vorsichtig, wenn du die Straße überquerst.") Aber vorsichtig kann auch bedeuten, dass man sich vorsieht, von niemanden überlistet oder überrumpelt zu werden. ("Vorsicht, gefälschte Mahnungen im Umlauf!") Insbesondere kann es bedeuten, Acht darauf zu geben, dass einem niemand auf die Schliche kommt.
    Diese Trennung ist wichtig, weil sich diese beiden Arten der Vorsicht durchaus diametral gegenüberstehen können. So wäre es zum Beispiel nach erster Lesart vernünftig, sich irgendwo abgeschottet von der Umwelt zu verbarrikadieren. Nach zweiter Lesart allerdings wäre dieses Verhalten eher unvernünftig, weil man sich so natürlich erst recht verdächtig macht.
    Im Zusammenhang mit dem Boss ist es wohl eindeutig, dass es hier um die zweite Variante geht. Brücken hinter sich einzureißen, bewahrt nicht davor, körperlichen Schaden zu nehmen. Aber es verhindert, dass andere einem auf die Spur kommen können. Dass der Boss in besonderem Maße an der Vermeidung von körperlichem Schaden interessiert ist, lässt sich Vermouths Aussage dementsprechend nicht entnehmen. Insbesondere kann der Boss also auch Auto oder Motorrad fahren, Fußballspieler oder Fallschirmspringer sein -- oder eben auf Bodyguards verzichten.


    Zum Plausibilitätsschluss:

    In den nun schon weit über 200 Fällen lässt sich folgendes feststellen: Oft genug sind die Täter genau diejenigen, die man bei zu oberflächlicher Betrachtung als unplausibel bezeichnen würde. Dies fällt gerade auch bei den längeren Fällen auf. Allein in den frühen Sechskapitlern gäbe es da Narumi Asai, Kimie Shimabukuro und (mit Abstrichen) Ichiro Hatamoto, die in dieses Raster fallen.
    Wenn man nun bedenkt, dass die Identität des Bosses der mit Abstand größte Fall in DC ist, so ist es mindestens plausibel (meiner Meinung nach sogar sehr wahrscheinlich), dass es sich auch beim Boss um jemanden handelt, den man womöglich zunächst als unplausibel annehmen würde. Bei hinreichend tiefgehender Betrachtung ließe sich das zwar vermeiden. Aber bei der unglaublichen Anzahl an Charakteren liegt es in der Natur der Sache, dass man bei einem solchen Verfahren nicht allzu weit in die Tiefe gehen kann. Ich halte das Ausschlussverfahren nicht generell für oberflächlich, aber die Hinweise in der Hauptstory sind zum Teil doch sehr subtil (Vermoths Klopfen zu Kir) und diese Tiefgründigkeit kann es eben nicht leisten.
    Das bedeutet aber letztlich gerade, dass das Ausschlussverfahren den Boss tendenziell eher ausschließt als alle Nichtbosse. Und das macht dieses Verfahren eben nicht besonders brauchbar.
  • Nun, was das Ausschlussverfahren betrifft, so gilt hier natürlich etwas ähnliches wie bei Anokata-Theorie, wer sich festlegt, macht sich angreifbar. Wie dem auch sei, ob man das Verfahren als sinnvoll erachtet oder nicht, die diesem zugrunde liegende Charakterliste ist ja nicht nur zur dortigen Verwendung erstellt worden, sondern zur allgemeinen Verwendung. Folglich kann also jeder selbst entscheiden was er/sie damit anfängt. Es ist richtig, bzw. wahrscheinlich, dass Plausibilität alleine nicht dieses zentrale Rätsel von DC lösen kann, aber sie ist dennoch wichtig, da Gosho schon darauf achten muss, dass seine Gesamtkonstruktion der Handlung auch Sinn ergibt, bzw. plausibel ist. Das man da natürlich Abstriche wegen der überdehnten Handlung machen muss (Stichwort: Nanatsu No Ko) ist ebenso klar.

    Was das „Im Gedächtnis hängen bleiben“ betrifft, so ist das natürlich ein schwieriger Begriff, denn was hängen bleibt, hängt natürlich auch vom Adressaten ab und variiert bei jedem wohl etwas. Beispielsweise ist mir Kaneshiro nach der Ausstrahlung der Episoden 70-72 nicht wirklich in Erinnerung geblieben, was vielleicht auch mit dem Ende des Falls zusammenhängt, wo Kaneshiro als lüsterner alter Mann dargestellt wird, der ansonsten aber harmlos erscheint. Die Vertreter der Theorie würden nun natürlich argumentieren, dass dies eine gewollte Verwirrung des Lesers/Zuschauers ist, aber dies ist dann wiederrum auch nur eine Vermutung. Letztlich kann man dieses Problem wohl auf die meisten der „Ein-Fall-Charaktere“ übertragen aber auch in der anderen Gruppe, der wiederkehrenden Charaktere, gibt es Schwierigkeiten. Gerade Charaktere die häufige Auftritte haben, bieten oft auch Raum für Widersprüche, die dann erneut mit Vermutungen erklärt werden müssen. Das bedeutet, dass auch dieses Kriterium, was im Gedächtnis hängen bleibt, wie der Plausibilitätsschluss für sich alleine genommen nicht weiterhelfen wird. Vermutlich muss man diese beiden Aspekte mit den Hinweisen, die Gosho uns bislang gegeben hat und den Strukturen/Entwicklungen der Handlung zusammennehmen, dann erhält man vielleicht bessere Ergebnisse.
  • My two cents. In einer Zeit, in der sich DC einmal mehr wie Kaugummi in die Länge zog und ein: "Hach, ich bin Sera und hab übrigens zwei Brüder, also viel Spaß beim Theorien-Schmieden!" nicht in Sicht war haben sich Spürnase und Pinki und noch einige andere User aufgemacht, Anokata aufzuspüren. Dass Sie dabei alles andere als willkürlich vorgegangen sind, beweißt, dass am ende noch 200 (!!!) potentielle Kandidaten übrig geblieben sind und jede Entscheidung gefühlte 500 Mal durchdiskutiert wurde. Klar, dabei können Fehler unterlaufen sein und Anokata kann rausgeworden worfen sein. shit happens.

    Daher an dieser Stelle stellvertretend mein Dank an die beiden, dass Sie es - in Gemeinschaft mit potentiell jedem aus diesem Forum hier - versucht haben.
    Klar, Gosho kann am Ende einer verrückten Theorie den Vorzug geben

    so á la
    Akemi ist nicht tot, da ein altes Mitglied Gin's beretta manipuliert hatte. Dieser Mitglied der alten Garde macht gemeinsam mit Elena gegen ihren mann, Atsushinokata, Partei und alle werden in einen Strudel aus abstrusen Ereignissen gezogen, die sich hier in Foren-FFs nachlesen lassen.
    Vielleicht ist der Boss auch ein Rosa Kaninchen.


    Aber hey, immerhin hat das Ausschlussverfahren mal einen Ausschluss versucht ^^

    Es gibt soviele hier im Forum, bei denen ich mich bedanken müsste.
    DANKE!
    Ihr alle. Ihr wisst, dass ihr gemeint seid.

    Adios, Amigos und solche, die es werden wollten

    Troll over and out.
  • Ich finde das Ausschlussverfahren sicherlich besser, als nichts zu tun, wie gesagt, aufgrund der nicht allzu guten Informationslage sollten momentan beide herangehensweisen keine neuen Ergebnisse liefern, schließlich haben wir eigentlich schon alles einbezogen, was bisher zu Anokata bekannt ist. Was Anokata an sich angeht, denke ich, lässt sich das Ganze nur bedingt mit einem DC-Fall vergleichen, denn hier hat man immer eine kleine Auswahl und meistens auch jemanden, der besonders verdächtig erscheint. Hier könnte man sich vll überlegen, dass z.B. Black aufgrund seines Namens verdächtig gemacht wurde, allerdings ist die Fülle der Möglichkeiten so groß, dass selbst, wenn man die unwahrscheinlicheren Kandidaten in Betracht zieht (da sie ja vll gerade deshalb Anokata sind) einfach noch zu viele übrigbleiben. Ich fürchte auch, dass das teilweise sehr subjektiv ist, weil jeder seine Persönlichen Favoriten hat und jemand wie Atsushi z.B. (wie der immer mein Beispiel ist :D) manchen als zu offensichtlich erscheint, weil es von Fans schon zu oft diskutiert wurde, während anderen die Variante gut gefällt. Ich glaube aber auch, dass er theoretisch eine Person des öffentlichen Lebens sein könnte, schließlich ist das beste Versteck oftmals, sich überhaupt nicht zu verstecken. Allerdings riskiert er so natürlich andererseits, dass politische Gegner o.ä. ihn überprüfen und ihm vielleicht auf die Schliche kommen, weshalb er vermutlich keine allzu hohe Position einnimmt, um nicht zu sehr aufzufallen.
  • Spürnase schrieb:

    Interpretation und Gegeninterpretation sind genau die Situation, die das Ausschlussverfahren auflösen sollte. Dennoch wurden dort nicht willkürlich Kandidaten herausgestrichen. Noch etwas zu der generellen Kritik. Wie erwähnt ging es nicht um den kompletten Ausschluss von Kandidaten (dies wird scheinbar gerne missverstanden) sondern darum ein Ausschlussverfahren überhaupt mal durchzuziehen. Da es auch um ein schwächeres Kriterium ging, wurde das Ganze ja auch nicht in diesem Thread hier, sondern in einem separaten Thread durchgeführt. Nun, was das Ausschlussverfahren betrifft, so gilt hier natürlich etwas ähnliches wie bei Anokata-Theorie, wer sich festlegt, macht sich angreifbar. Wie dem auch sei, ob man das Verfahren als sinnvoll erachtet oder nicht, die diesem zugrunde liegende Charakterliste ist ja nicht nur zur dortigen Verwendung erstellt worden, sondern zur allgemeinen Verwendung.
    Die Idee hinter dem Auschlussverfahren ist ohne Frage sinnvoll, aber der Ausschluss beruht auf dem, was die Verfahrensteilnehmer für plausibel halten. Eine gewisse Subjektivität gehört also, wenn auch nicht gewollt, zum Programm, man möchte ja irgendwo eine Grenze ziehen, aber damit lässt sich eben auch der Verdacht auf Willkür nicht gänzlich vermeiden. Das da unterschiedliche Meinungen vorprogrammiert sind, dürfte nicht verwundern, und Zweifel an einzelnen Entscheidungen bedeuten nicht, dass die komplette Liste falsch sein muss, noch die enorme Arbeit daran abgewertet wird. Was Hawk betrifft, da kommen wir nicht auf einen grünen Zweig und drehen uns im Kreis (leider bin ich aber nicht schwindelfrei :) ).