Ich hoffe selbst, dass das hier das richtige Forum ist, ansonsten verschiebt es einfach an die richtige Stelle.
Wie viele hier sicher wissen, ist ein kommerzieller Manga in den meisten Fällen keine Arbeit eines Solisten - das wäre vor allem bei wöchentlichen Serien, abhängig von Inhalt und Zeichenaufwand, auch nahezu unmöglich. Während der Manga-ka selbst jedoch (zurecht) für jeden Output mit seinem Namen Pate steht, treten die Personen, die ihm/ihr assistieren oft völlig in den Hintergrund. Im Rahmen des Forenthemas (und passend zum Titel XD) möchte ich hier einmal Gosho Aoyamas Assistenten vorstellen. Den Anfang macht dabei Yutaka Abe.
Yutaka Abe
Yutaka Abe (jap. 阿部 ゆたか, Abe Yutaka) ist vermutlich die Person, die Aoyamas Werdegang von Anfang an und am längsten begleitet hat und eigentlich kann man ausgerechnet bei ihm nicht von jemandem sprechen, der wie im obigen Abschnitt geschildert in der Obskurität verschwindet - zumindest in Japan ist er ein relativ bekannter Name, der sich mit seinen zahlreichen Shōjo-Werken (Manga für jüngere Mädchen) für die Magazine Hitomi und Nakayoshi (am meisten bekannt für Sailor Moon) und Lizenzcomics wie Dragon Quest: Legend of Rubiss einigen Ruhm erarbeitet hat und dem bereits mehrere Ausstellungen gewidmet wurden (siehe rechts). Geboren wurde er an einem 24. Februar in Shinjō (Präfektur Yamagata) und er ist seit 1979 als Mangazeichner aktiv, anfangs jedoch vor allem als Autor von Dōjinshi (im Selbstverlag herausgegebene Literatur).
Abe hatte seinen Durchbruch bereits 1985 mit der Serie High! Step Jun!, die er mit Yasuichi Oshima für die Nakayoshi DX schuf und die als Sequel zu Little Jun aus der Feder von Oshima diente. Darin geht es um die noch äußerst junge aber hochbegabte Jun, die sich zwei Roboterfreunde baut und bereits in die Universität einschreiben darf, wo sie den Kommilitonen "Zero" kennenlernt - und in den sie sich verliebt. Die Geschichte wurde auch als Anime adaptiert (siehe links) und erschien auch in Frankreich, Spanien und Italien. Während dieser Zeit war er am Ekoda-Campus (Fakultät für bildende Künste) der Nihon-Universität eingeschrieben, wo er dem Mangaclub "Nekketsu Manga Konjō-kai" (ungefähr "Heißblütige Manga-Willenskraft-Gesellschaft") beitrat, deren Leiter er zeitweise wurde. Ihm folgte Gosho Aoyama, der zu dieser Zeit eigentlich noch Animator werden wollte und ihm seine Manuskripte zeigte, die Abe gut gefallen haben, der meinte, aus Aoyama könnte durchaus ein Mangaka werden. Aoyama wurde daraufhin tatsächlich erst einmal Abes Assistent, von dem er einiges zum Handwerk lernte und den Tipp bekam, immer wieder mit den eigenen Manuskripten bei den Verlagen vorstellig zu werden, damit sie sich den eigenen Namen merken. Außerdem steuerte er Illustrationen für von Abe im Rahmen des Clubs verlegten Magazinen wie "Bishōjo Shōkōgun" ("Schöne-Mädchen-Syndrom") und "Rori Rori 3 - Peppermint Milk Special" bei.
Eine der Serien, bei denen Aoyama Abe 1986 assistierte, war die Krimiserie 100% Tantei Monogatari, die allerdings in Sachen Brutalität und Komplexität deutlich hinter Detektiv Conan steht (es gibt keine Morde und Fälle drehen sich eher um Sachen wie verschwundene Haustiere oder zerstörte Kuchen). Die Protagonistin Momoko Aoyama ist eine Oberschuldetektivin, die von Abe nach Aoyama selbst und seinem damaligen Lieblingsidol Momoko Kikuchi benannt wurde und die Detektei Aoyama ihres verstorbenen Vaters in Ekoda erbt. Momoko geht zudem auf die Ekoda-Oberschule, die Aoyama während der Arbeit an dieser Serie für Kaito Kid übernommen hat. Im Zuge einer Promo für diesen Manga kommen auch Kaito Kuroba und Aoko Nakamori im dritten Kapitel kurz vor. Im Gegenzug kommen in Kapitel 6 von Kaito Kid drei von Abe gezeichnete Mitschülerinnen vor, von denen eine Momoko ist. Schlussendlich hat Gosho Aoyama 1990 dem Einzelband von 100% Tantei Monogatari eine Bonusseite spendiert (siehe rechts), in der er schildert, dass es sogar Pläne für eine Geschichte gab, in der Momoko in eine Konfrontation mit Kaito Kid gerät, wozu es jedoch niemals kam. Den Namensgag wiederum erwiderte er, indem er die Deuteragonistin in Warte auf mich! nach demselben Prinzip "Mamiko Abe" nannte, nach Yutaka Abe und seinem damaligen Lieblingsidol Mamiko Takai.
Spätestens mit Aoyamas zweiter wöchentlicher Serie Yaiba und seinem eigenen endgültigen Durchbruch als Künstler ist Abe konsequent als Assistent an seiner Seite geblieben. Doch nicht nur das: Auch an den Detektiv Conan Short Stories und den Shōgakukan-Lehrbüchern hat er sich beteiligt, Illustrationen für die Light Novels angefertigt und auch die Manga-Adaptionen zu den Kinofilmen (siehe links, nicht zu verwechseln mit den Anime Comics) und den Crossovern mit Lupin III stammen aus seiner Feder. Nichtsdestotrotz schrieb und zeichnete er auch immer an eigenen Projekten weiter; mit unter anderem Kuma-chan und FIGHT! hatte er noch einmal nennenswerte Erfolge. Momentan arbeitet er, seit diesem Jahr, an einer weiteren eigenen Serie, einem Mystery-Manga namens Triangle High School R, ein Sequel zu Triangle High School aus 1989. Laut eigener Angabe lebt er nach wie vor im Tokioter Bezirk Nerima, in dem sich auch der Ekoda-Campus befindet.
Und ja, Yutaka Abe, der Täter aus Fall 4, ist nach ihm benannt. Er kommt außerdem als Maus/Ratte im Klassenzimmer in Lupin der Gleichgültige (neben anderen Tieren, die Assistenten Aoyamas verkörpern) und in einer Gedankenblase in Kapitel 129 von Yaiba vor.
Wie viele hier sicher wissen, ist ein kommerzieller Manga in den meisten Fällen keine Arbeit eines Solisten - das wäre vor allem bei wöchentlichen Serien, abhängig von Inhalt und Zeichenaufwand, auch nahezu unmöglich. Während der Manga-ka selbst jedoch (zurecht) für jeden Output mit seinem Namen Pate steht, treten die Personen, die ihm/ihr assistieren oft völlig in den Hintergrund. Im Rahmen des Forenthemas (und passend zum Titel XD) möchte ich hier einmal Gosho Aoyamas Assistenten vorstellen. Den Anfang macht dabei Yutaka Abe.
Yutaka Abe
Yutaka Abe (jap. 阿部 ゆたか, Abe Yutaka) ist vermutlich die Person, die Aoyamas Werdegang von Anfang an und am längsten begleitet hat und eigentlich kann man ausgerechnet bei ihm nicht von jemandem sprechen, der wie im obigen Abschnitt geschildert in der Obskurität verschwindet - zumindest in Japan ist er ein relativ bekannter Name, der sich mit seinen zahlreichen Shōjo-Werken (Manga für jüngere Mädchen) für die Magazine Hitomi und Nakayoshi (am meisten bekannt für Sailor Moon) und Lizenzcomics wie Dragon Quest: Legend of Rubiss einigen Ruhm erarbeitet hat und dem bereits mehrere Ausstellungen gewidmet wurden (siehe rechts). Geboren wurde er an einem 24. Februar in Shinjō (Präfektur Yamagata) und er ist seit 1979 als Mangazeichner aktiv, anfangs jedoch vor allem als Autor von Dōjinshi (im Selbstverlag herausgegebene Literatur).
Abe hatte seinen Durchbruch bereits 1985 mit der Serie High! Step Jun!, die er mit Yasuichi Oshima für die Nakayoshi DX schuf und die als Sequel zu Little Jun aus der Feder von Oshima diente. Darin geht es um die noch äußerst junge aber hochbegabte Jun, die sich zwei Roboterfreunde baut und bereits in die Universität einschreiben darf, wo sie den Kommilitonen "Zero" kennenlernt - und in den sie sich verliebt. Die Geschichte wurde auch als Anime adaptiert (siehe links) und erschien auch in Frankreich, Spanien und Italien. Während dieser Zeit war er am Ekoda-Campus (Fakultät für bildende Künste) der Nihon-Universität eingeschrieben, wo er dem Mangaclub "Nekketsu Manga Konjō-kai" (ungefähr "Heißblütige Manga-Willenskraft-Gesellschaft") beitrat, deren Leiter er zeitweise wurde. Ihm folgte Gosho Aoyama, der zu dieser Zeit eigentlich noch Animator werden wollte und ihm seine Manuskripte zeigte, die Abe gut gefallen haben, der meinte, aus Aoyama könnte durchaus ein Mangaka werden. Aoyama wurde daraufhin tatsächlich erst einmal Abes Assistent, von dem er einiges zum Handwerk lernte und den Tipp bekam, immer wieder mit den eigenen Manuskripten bei den Verlagen vorstellig zu werden, damit sie sich den eigenen Namen merken. Außerdem steuerte er Illustrationen für von Abe im Rahmen des Clubs verlegten Magazinen wie "Bishōjo Shōkōgun" ("Schöne-Mädchen-Syndrom") und "Rori Rori 3 - Peppermint Milk Special" bei.
Eine der Serien, bei denen Aoyama Abe 1986 assistierte, war die Krimiserie 100% Tantei Monogatari, die allerdings in Sachen Brutalität und Komplexität deutlich hinter Detektiv Conan steht (es gibt keine Morde und Fälle drehen sich eher um Sachen wie verschwundene Haustiere oder zerstörte Kuchen). Die Protagonistin Momoko Aoyama ist eine Oberschuldetektivin, die von Abe nach Aoyama selbst und seinem damaligen Lieblingsidol Momoko Kikuchi benannt wurde und die Detektei Aoyama ihres verstorbenen Vaters in Ekoda erbt. Momoko geht zudem auf die Ekoda-Oberschule, die Aoyama während der Arbeit an dieser Serie für Kaito Kid übernommen hat. Im Zuge einer Promo für diesen Manga kommen auch Kaito Kuroba und Aoko Nakamori im dritten Kapitel kurz vor. Im Gegenzug kommen in Kapitel 6 von Kaito Kid drei von Abe gezeichnete Mitschülerinnen vor, von denen eine Momoko ist. Schlussendlich hat Gosho Aoyama 1990 dem Einzelband von 100% Tantei Monogatari eine Bonusseite spendiert (siehe rechts), in der er schildert, dass es sogar Pläne für eine Geschichte gab, in der Momoko in eine Konfrontation mit Kaito Kid gerät, wozu es jedoch niemals kam. Den Namensgag wiederum erwiderte er, indem er die Deuteragonistin in Warte auf mich! nach demselben Prinzip "Mamiko Abe" nannte, nach Yutaka Abe und seinem damaligen Lieblingsidol Mamiko Takai.
Spätestens mit Aoyamas zweiter wöchentlicher Serie Yaiba und seinem eigenen endgültigen Durchbruch als Künstler ist Abe konsequent als Assistent an seiner Seite geblieben. Doch nicht nur das: Auch an den Detektiv Conan Short Stories und den Shōgakukan-Lehrbüchern hat er sich beteiligt, Illustrationen für die Light Novels angefertigt und auch die Manga-Adaptionen zu den Kinofilmen (siehe links, nicht zu verwechseln mit den Anime Comics) und den Crossovern mit Lupin III stammen aus seiner Feder. Nichtsdestotrotz schrieb und zeichnete er auch immer an eigenen Projekten weiter; mit unter anderem Kuma-chan und FIGHT! hatte er noch einmal nennenswerte Erfolge. Momentan arbeitet er, seit diesem Jahr, an einer weiteren eigenen Serie, einem Mystery-Manga namens Triangle High School R, ein Sequel zu Triangle High School aus 1989. Laut eigener Angabe lebt er nach wie vor im Tokioter Bezirk Nerima, in dem sich auch der Ekoda-Campus befindet.
Und ja, Yutaka Abe, der Täter aus Fall 4, ist nach ihm benannt. Er kommt außerdem als Maus/Ratte im Klassenzimmer in Lupin der Gleichgültige (neben anderen Tieren, die Assistenten Aoyamas verkörpern) und in einer Gedankenblase in Kapitel 129 von Yaiba vor.