Action in den Detektiv Conan Filmen

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    • Action in den Detektiv Conan Filmen

      Hallo an euch alle,

      Ich würde mit diesem Post einfach mal blau in die Runde fragen, da ich glaube, dass die Meinungen eventuell recht unterschiedlich ausfallen könnten.

      Es geht um die Detektiv Conan Filme und einen "Trend" (ich habe dieses Wort bewusst gewählt, mehr dazu später), der mir in schon seit langer Zeit aufgefallen ist:

      Die Filme werden, meiner Meinung nach, immer actiongeladener, wobei die Mystery-und Krimielemente immer mehr abnehmen.

      Ich glaube jeder, der die Filme wie ich aufmerksam (und jedes Mal mit mit Spannung und Vorfreude!) verfolgt, der weiß, dass diese These nicht ganz unbegründet ist. Man muss natürlich dazu sagen, dass alle Detektiv Conan Filme einen gewissen Action Anteil haben. In jedem Detektiv Conan Film expolidert und kracht es ausnahmslos. Dieser Aspekt stört mich auch nicht, schlichtweg weil ich (z.B.) Conans Skateboard Einlagen unglaublich ungern missen müsste. Trotzdem habe ich das Gefühl, dass die Action, besonders in den letzteren Filmen, für mich persönlich zu stark zugenommen hat. Und...ein wenig stört es mich schon, muss ich zugeben. Ich hab darüber etwas länger nachgedacht und nach Gründen gesucht:

      1. Der Nostalgiefaktor.

      Klar, jeder kennt den Spruch „früher war alles besser“. Und dass man sich natürlich nur an die schöneren Momente erinnert. Ich persönlich habe meinen größten Spaß immer noch mit den älteren Conan Filmen (besonders 4,5 und 6). Jetzt muss ich allerdings auch sagen, dass ich all diese Filme mindestens einmal im Jahr schaue und immer noch eine Menge Spaß mit ihnen habe. Beim schauen denke ich mir zumindest nicht „hm, in deiner Erinnerung war der Film besser“ oder „das ist aber ziemlich schlecht gealtert“. Ich würde kurz und knapp einfach behaupten, dass all diese Filme auch einen spannenden Mystery Plot (generell einen guten Plot) hatten - Das Phantom der Baker Street geht dort als sehr gutes Beispiel voran wie ich finde. Klar, der Nostalgie-Faktor wird dort immer eine Rolle spielen. Ich bin auch großer Fan des „älteren“ Conan Zeichenstils. Trotzdem überzeugen die Filme für mich auch heute.

      2. Immer mehr.

      Der Grund für die immer präsentere Action ist für mich eigentlich recht klar. Auch bei den Conan Filmen, die ja jährlich erscheinen, muss man sich immer wieder die Frage stellen, wie man den Vorgänger Film in den Schatten stellen kann. Und das geht natürlich am besten, wenn man an der Actionschraube noch ein wenig dreht, damit der Film vor allen Dingen visuell eindrucksvoll aussieht. Das soll nicht unbedingt ein Kritikpunkt sein, marketingtechnisch macht das sogar großen Sinn. Trotzdem wirkt sich das (mMn meist negativ) auf die Story der Filme aus. Ich habe irgendwie nicht das Gefühl, dass wir in den nächsten Jahren einen „bodenständigeren“ Conan Film zu Gesicht bekommen werden - wobei man sich natürlich immer fragen kann ob diese Filme bodenständig sind. Ich meine damit einen Plot, der sich mehr auf Mystery, und nicht auf Action Elemente konzentriert.

      Anders als in den älteren Conan Filmen ist die Action meist schon in der ersten Sekunde präsent - dadurch zieht der Film gleich zu Anfang an, nur um dann das Tempo oftmals arg herauszunehmen. Mit einem actionreichen Finale kann (und sollte) man in einem Conan Film rechnen. Trotzdem ist Conan für mich in erster Linie Mystery und Krimi...und nicht Action.
      Um konkret zu werden: eine Letterboxd Krtitik fasste den letzten Film wie folgt zusammen: “Conan Film 23 - Michael Bay Edition“. Auch wenn ich nicht so weit gehen würde, wenn ich mir den letzten Akt des Filmes anschaue, dann kann ich das teilweise nachvollziehen.

      Mir geht es auch überhaupt nicht darum die Realismus-Keule zu schwingen. Conan war noch nie realistisch. Trotzdem finde ich, dass sich zwischen der Action aus dem ersten Film und dem letzten Film einiges getan hat.

      Die Filme sind Spektakel. Das wollten sie auch immer sein, nur stand mir dieser Aspekt in letzter Zeit einfach zu stark im Vordergrund.

      Jetzt habe ich viel erzählt. Meine Frage wäre aber: Wie seht ihr das? Seid ihr eher Freunde der Filme letzterer Tage oder genießt ihr eher die alten Filme?
      Stört euch die Action? Oder ist es euch gar nicht negativ aufgefallen?

      Ich bin wirklich gespannt wie ihr zu den Filmen steht, besonders weil sie mir sehr am Herzen liegen. Also - gerne her mit euren Meinungen, egal wie sie ausfallen! Vor allen Dingen: lasst uns auch gerne über einzelne Filme reden, Beispiele heranziehen und ins Detail gehen.

      Das wichtigste zum Schluss: ich liebe jeden Conan Film! Das ist definitiv meckern auf höherem Niveau, das weiß ich. Es ist mir einfach aufgefallen und ich wollte euch fragen, wie ihr zu diesem Thema steht. :)

      In jedem Falle, bleibt gesund!
    • Ein sehr langer Startpost mit vielen Eindrücken und Impulsen für eine gute und lange Diskussion :) ! Es wäre schön, wenn viele Meinungen dazu zusammenkommen. Ich mache einfach mal weiter.

      Ganz allgemein teile ich deine Meinung @Mori549, dass die Detektiv Conan-Filme immer mehr Action enthalten zulasten der Mystery-/Krimihandlung. Wenn ich an die Satellitenschüsselszene aus Film 21 am Anfang oder die Autofahrt auf den Gleisen der Hochbahn am Ende von Film 22 denke, stelle ich fest, dass die Actionelemente in den neuen Filmen weitaus überdrehter sind, als es in den ersten Kinoabenteuern der Fall ist.

      Mori549 schrieb:

      Seid ihr eher Freunde der Filme letzterer Tage oder genießt ihr eher die alten Filme?
      Meine Lieblingsfilme sind die älteren. Vom tickenden Wolkenkratzer bis etwa zur Kreuzung des Labyrinths haben die Fälle einen nostalgischen Charme, der sich in der Handlung und den Animationen widerspiegelt. So finde ich auch die SD-Fassung der Filme schön anzuschauen - wenngleich natürlich die remasterte Fassung, die es auch auf ProSieben MAXX gab, von der Auflösung her eine bessere Qualität haben. Ich denke, dass die ''alten'' Stile einfach zu den ersten Filmen dazugehören. Warum sollte dem 14. Ziel sein Alter nicht anzusehen sein? Detektiv Conan läuft seit 26 (im Manga) bzw. 24 (im Anime) Jahren. Im Verlauf der Zeit haben sich die Produktionsverfahren für die Filme geändert, was auch gut ist. Aber nicht heißt, dass die alten Filme deswegen schlechter geworden sind. So wie du schaue ich mir Jahr für Jahr die Filme an, weil sie mir immer noch genauso gut gefallen wie beim ersten Schauen. Ich denke dann nicht, dass die Filme schlechter geworden oder in meiner Erinnerung schöner gewesen sind. Eher freue ich mich darüber, dass sie Erinnerungen an die RTLII-Zeit von Detektiv Conan wecken.

      Für die Action gilt dasselbe. In den frühen Filmen sind Bombenexplosionen genauso an der Tagesordnung wie in den neueren. Die Action dazwischen - was Conan mit seinem Skateboard machen und wo und wie Amuro überall mit seinem Mazda RX-7 fahren kann - hat sich gewandelt. Ist es beim tickenden Wolkenkratzer noch eine Verfolgungsjagd, dient das Skateboard zwanzig Jahre später als Evakuierungsgerät von einem brennenden Fernsehsender.

      Mori549 schrieb:

      Stört euch die Action? Oder ist es euch gar nicht negativ aufgefallen?
      Es kommt auf den Film an. Im zwanzigsten Film ist die Vorgehensweise der Schwarzen Organisation absolut untypisch für ihre Mitglieder. Im Gesamtkontext des Films stört ich die Action jedoch nicht. Beim 22. Film jedoch schon. Über 90 Minuten dreht sich die Handlung um den Anschlag auf das Veranstaltungsgebäude und die sich daraus ergebenden weiteren Verstrickungen. Die Story dreht sich intensiv und die Krimi- und Mysteryelemente, die die Serie ausmachen. Der Cut danach mit der Autofahrt auf den Schienen und durch das Hochhaus mit brennender Motorhaube ist für mich zu viel der Action. Das passt einfach nicht in den Film rein. So ein krasses Kontrastprogramm fällt mir dann schon negativ auf.

      Mori549 schrieb:

      Mir geht es auch überhaupt nicht darum die Realismus-Keule zu schwingen. Conan war noch nie realistisch.
      Meinst du das in Bezug auf die Filme oder auf die gesamte Serie? Denn in der gesamten Serie halte ich Detektiv Conan schon über weite Strecken für realistisch. Manche Tricks sind zwar arg konstruiert, doch vieles ist machbar, denke ich. Bei den Filmen ist die Realitätsnähe eher weniger gegeben. Alleine die Vorstellung, Singapur in Schutt und Asche zu legen, ist im Film doch sehr einfach dargestellt.

      Mori549 schrieb:

      Ich habe irgendwie nicht das Gefühl, dass wir in den nächsten Jahren einen „bodenständigeren“ Conan Film zu Gesicht bekommen werden - wobei man sich natürlich immer fragen kann ob diese Filme bodenständig sind. Ich meine damit einen Plot, der sich mehr auf Mystery, und nicht auf Action Elemente konzentriert.
      Wie du geschrieben hast: Aus marketingtechnischen Gründen macht es Sinn, die Action in den Detektiv Conan-Filmen hoch zu halten. Dass es jedoch vergleichsweise bodenständig geht, zeigt der 22. Film meiner meinung nach eindrücklich. Bis auf die letzten Minuten hält der Film mit den Ermittlungen die Spannung oben.

      Mori549 schrieb:

      Das wichtigste zum Schluss: ich liebe jeden Conan Film! Das ist definitiv meckern auf höherem Niveau, das weiß ich.
      Dem kann ich nur zustimmen.
      „Wie ist die Logik, von der ich gerade sprach, wohl in der Welt stationiert? Der ursprüngliche Gedanke ist doch, man sieht etwas und erschrickt, und dieses Erschrecken, eine natürlich aufkommende Empfindung, wird kontrolliert. Einen solchen Gedanken kann man nur in metaphysische Worte fassen, und das Gesellschaftstier namens Mensch hat dem Inhalt dieser metaphysischen Worte eine neue Bedeutung zugewiesen. Wie es dem Gesellschaftstier typisch ist, findet in dieser Bedeutung kein Individualismus statt. Daher ist die Welt überschwemmt von Anachronismen.“ - Chuya Nakahara
    • Sehr gutes und interessantes Thema! Erst einmal muss ich sagen das ich mich nach wie vor auf jeden Conan Film freue. Auch wenn ich im folgenden wahrscheinlich eher kritisch klinge.


      Mori549 schrieb:



      Wie seht ihr das? Seid ihr eher Freunde der Filme letzterer Tage oder genießt ihr eher die alten Filme?

      Die Nostalgie Brille ist bei mir nicht so hoch wie wahrscheinlich bei manch anderem hier. Auch wenn ich Conan seit meiner Kindheit kenne hab ich erst vor wenigen Jahren begonnen aktiv zu schauen (vor ca. 4 Jahren). Dementsprechend kenn ich die älteren Filme auch noch nicht so lange. Trotzdem genieße auch ich die ältere "Film Ära" mehr. Wie du sagtest war damals das Hauptaugenmerk noch auf dem Plot. Klar gab es auch damals einige Actionelemente und man kam nicht um Explosionen etc. herum, trotzdem hatte man das Gefühl das die Spannung durch den Fall ansich erzeugt wurde und die Action eher nur als Hilfsmittel diente. Die Wandlung in den Animationen stört mich allerdings weniger. Ich mochte den alten Zeichenstil zwar auch ein wenig mehr aber dort sind sie einfach mit lauf der Zeit mitgegangen und er wurde modernisiert. Wenn man die Animationen aktueller Filme mit den aktueller Folgen vergleicht bin ich doch immer erfreut das wenigstens hier ein gutes Niveau gehalten wird. Denn die Animefolgen sind oft wirklich schwach animiert. Auch wenn man sich hier natürlich im klaren darüber sein muss das die Folgen unter hohem Zeitdruck und mit sehr geringem Budget realisiert werden während man beim Film doch mit ganz anderen Mitteln arbeitet.

      Mori549 schrieb:



      Stört euch die Action?

      Ja tut sie. Wie du gesagt hast merkt man das der Trend kippt. Der Plot leidet unter dieser Entwicklung. Film 23 hab ich zwar noch nicht gesehen (hol ich bald nach) aber diesen Trend merkt man ja schon seit längerer Zeit. Gerade ein Film 20 der eine wie von @Zero beschriebene, super untypische BO zeigt, hat mich auf den zweiten Anblick schon gestört. Die Geheimnisvolle BO über die kaum einer bescheid weiß und immer alle Spuren verwischt ballert in einem Kampfheli (gabs zwar in Film 13 auch schon) eine Freizeitpark nieder. Danach hinterfragt auch keiner mehr wer diese Leute jetzt waren? :1f605: Der Grundplot der aktuellen Filme gefällt mir nach wie vor meist ganz gut. Eine Curacao fand ich beispielsweise super interessant. Auch ein Film 22 konnte mich in der Hinsicht zeitweise überzeugen. Umso ernüchternder bzw. unnötiger fühlt sich dann die Michael Bay artige Action gegen Ende an. Bei dem was Zero da alles mir seinem Mazda anstellt, stellen sich bei mir schon ein wenig die Nackenhaare auf. Und von diesen Beispielen gibt's für mich viele in den letzten Filmen.


      Trotzdem machen mir die Conan Filme nach wie vor viel Spaß zu schauen. Ich hätte zwar lieber gut ausgearbeitete Fälle in Spielfilmlänge allerdings kann ich mir nicht vorstellen das sie bei der Actionschiene so schnell zurück rudern. Der Erfolg bestätigt sie ja in ihrem Handeln. Warum sollten sie grob was am Konzept ändern wenn die Conan Filme Jahr für Jahr ihre eigenen Rekorde brechen? Ich habe mittlerweile akzeptiert das die Filme einen etwas anderen Weg einschlagen und freue mich trotzdem schon auf Film 23 (wo ich das Setting Singapur + Kaito super nice finde). Und Film 24 wird dann hoffentlich auch wieder im Kino geschaut.:)
      Eine Auflistung meiner bisher gesehenen Anime inklusive
      meiner persönlichen Bewertungen findet ihr hier.
    • So, nun ist mein Abend anders verlaufen als geplant und ich habe Motivation etwas zu schreiben (ergo habe ich also weder Sozialleben noch etwas besseres zu tun. Wuhuu).

      Ich denke, ich werde das bisher Gesagte einfach erst einmal ignorieren und versuchen meine Gedanken hier auszudrücken:

      Pro Action:
      Wenn ich diese Filme das erste Mal anschaue, dann tue ich das auch wegen der Action. So eine schöne Einlage von Rans Karate usw. ist immer toll und ich müsste lügen, wenn mich der übertrieben rasante Nervenkitzel nicht auch manchmal reizt. Zum Abschalten und als Popcorn-Kino ist das genial. In den Filmen dient die Action ja durchaus auch dazu meinen Fokus auf den Film zu halten, denn wenn ich den Film das erste Mal schauen, dann weiß ich nicht, was als nächstes passiert und in vielen Fällen lasse ich mich berieseln und fiebere einfach mit. Man kann mich zwar nicht wirklich mit den Action-Autofahrten (Film 22) begeistern, die lasse ich dann einfach auf mich einprasseln, dennoch sind manche abgedrehte Actionszenen ja fast schon ein Muss für einen Conan-Film.
      Als zweiten Punkt sehe ich die Action etwas als Mittel zum Zweck, sprich es soll ja eine neue und jüngere Generation angesprochen werden und ich glaube ich treffe mit meinem Alter die Zielgruppe nicht mehr wirklich. Alles, was der Conan-Serie Zuschauer und Publicity gibt ist gut dafür, dass wir in Deutschland weiter Conan-Content kriegen und ja, dann ist mir die Action auch recht, wenn sie dabei hilft.

      Kontra Action:
      Eben der zweite Punkte "Pro" ist diskutabel, immerhin sollte sich die Menge an Action nicht zu sehr in die Mangaserie übertragen, denn zumindest für mich steht die Action in der Serie weder an erster noch an zweiter oder dritter Stelle.
      Was mag ich an der Action nicht? Nun ja, sie ist nicht doof, sondern für mich im Endeffekt irrelevant. Bei vielen Filmen fange ich bei dem übertriebensten Action-Teil an zu schmunzeln und zu lachen, einfach weil die Action zu abstrus ist. Das passiert zwar eher beim zweiten Mal gucken, aber dann ist es auf jeden Fall meine gängigste Reaktion. Sprich dieser Teil des Films verliert auf eine skurrile Art und Weise sein Wirkung, anders als andere Szenen.
      Beispiel: Im 14. Film gibt es eine Szene wo Bomben durch die DBs gesucht werden und die damit endet, dass ein gewisser junger Herr den Rauswurf kassiert. Ich mag diese Suche, ich kann sie mir bestimmt immer wieder anschauen und ich finde sie nachwievor spannend. Dagegen kommt es später zum Kampf Conan vs "all" the bad guys, wobei er ja die Leute Stück für Stück ausschaltet. Diese Handlung fand ich beim ersten Mal cool und spannend, sie interessiert mich aber beim zweiten Mal nicht mehr so sehr. Ja, da sind lustige Momente dabei, aber auch viele laute Szenen, die mich einfach nicht mehr dazu bringen Anspannung zu empfinden. Vielleicht bin ich aber auch einfach komisch?
      Mal abgesehen von meinem Filmerlebnis glaube ich, dass man sich mit dem "höher, explosiver, schneller" gut in eine Sackgasse fahren kann. Hier frage ich mich, tatsächlich wann diese Sackgasse erreicht sein könnte?

      Punkt alte Filme vs neue Filme:
      Ich muss gestehen, ich habe in echt vielen Filmen Stellen, die ich einfach mag und die ich nostalgisch finde, auch in den neueren. Und meiner Meinung (Hassnachrichten bitte an die erzaehls.wem.anders.com) nach hat es schon mit Film 5 einen Film gegeben, wo es viel teils übertriebene Action und weniger Mysterium gab. Aus diesem Grund würde ich maximal die Filme 22 und 23 mit extrem überzogenen Action-Szenen als problematisch bezeichnen. Irgendwie hatte ich bei den Beiden einen Stelle im Film, ab wo ich mir dachte "Hmm.. jetzt geht alles Rampage?", wohlgemerkt auch erst beim zweiten Mal schauen. Die Filme mit der BO scheinen eh schwierig in Bezug auf deren Action gewesen zu sein (*hust* Helikopter *hust*), das betrifft aber tatsächlich nur Film 13 und 20, bei Film 5 geht die Action ja wirklich nur sehr subtil von der BO aus.

      Man merkt insgesamt ist es ein schwieriges Thema und ich glaube ein Grund dafür ist die Definition von Action: Ist Action ein Countdown, eine Verfolgungsjagd, eine Explosion, eine Kampfszene? Das alles gibt es ja in jedem Film. Und haben wir wirklich eine Actionsteigerung in den Filmen? Ich habe eher das Gefühl, dass sie Intensität der vorhandenen Actionszenen stark zunimmt und die Natürlichkeit der Action nimmt ab, aber da habe ich keine selbstgefälschte Statistik, die das belegt. Ich glaube die Natürlichkeit der Action in Bezug auf die Handlung ist ein wichtiges Thema für viele und da sehe ich gerade bei Film 22 und Film 23 ein paar Probleme. (Diese doofe Kapsel/Rest/Schrott muss auch ausgerechnet in diese EINE Richtung abgelenkt werden, ne? Gruml, dass war mir echt zu geskriptet) Andererseits stören mich tausend andere unnatürliche Szenen auch nicht, von daher ist das ein Balance-Akt mit der Action, den ich als Drehbuchautor eines Conan-Films nicht führen will.

      Und damit komme ich zum Ende, habe tausende Gedanken nicht formuliert, manche meiner Aussagen würde ich am liebsten jetzt schon relativieren, etc.
      Ich muss aber gestehen, dass ich es einfach mag diese ganzen anderen Meinungen zu lesen und hoffe, dass sich da noch ein paar weitere finden werden. ^^
    • honeyfuu schrieb:

      Und meiner Meinung (Hassnachrichten bitte an die erzaehls.wem.anders.com) nach hat es schon mit Film 5 einen Film gegeben, wo es viel teils übertriebene Action und weniger Mysterium gab.
      Ich kann mir zwar denken, auf welche Szenen du hinaus willst (die Explosionen in den Nishitama Twin Towers mit allem drum und dran, Skateboard, Sprung mit dem Löschschlauch), aber möchte dennoch nachfragen: Sind diese (oder andere) Szenen diejenigen, die dir viel teils übertriebene Action haben?

      honeyfuu schrieb:

      Ich glaube die Natürlichkeit der Action in Bezug auf die Handlung ist ein wichtiges Thema für viele und da sehe ich gerade bei Film 22 und Film 23 ein paar Probleme. (Diese doofe Kapsel/Rest/Schrott muss auch ausgerechnet in diese EINE Richtung abgelenkt werden, ne? Gruml, dass war mir echt zu geskriptet)
      Film 22 und 23 haben an sich Extrembeispiele für der Realität entrückte Actionszenen, keine Frage. Aber mal von der Action abgesehen, müsste ich von der Perspektive aus auch den Manga als teilweise unrealistsich ansehen: Immer dort, wo sich Conan gerade aufhält, kommt es zu einem Mord, Körperverletzung, Raub, Diebstahl oder Anschlag. Rhetorisch frage ich, ob das nicht zu viel des Zufalls ist?
      „Wie ist die Logik, von der ich gerade sprach, wohl in der Welt stationiert? Der ursprüngliche Gedanke ist doch, man sieht etwas und erschrickt, und dieses Erschrecken, eine natürlich aufkommende Empfindung, wird kontrolliert. Einen solchen Gedanken kann man nur in metaphysische Worte fassen, und das Gesellschaftstier namens Mensch hat dem Inhalt dieser metaphysischen Worte eine neue Bedeutung zugewiesen. Wie es dem Gesellschaftstier typisch ist, findet in dieser Bedeutung kein Individualismus statt. Daher ist die Welt überschwemmt von Anachronismen.“ - Chuya Nakahara
    • Zero schrieb:

      honeyfuu schrieb:

      Und meiner Meinung (Hassnachrichten bitte an die erzaehls.wem.anders.com) nach hat es schon mit Film 5 einen Film gegeben, wo es viel teils übertriebene Action und weniger Mysterium gab.
      Ich kann mir zwar denken, auf welche Szenen du hinaus willst (die Explosionen in den Nishitama Twin Towers mit allem drum und dran, Skateboard, Sprung mit dem Löschschlauch), aber möchte dennoch nachfragen: Sind diese (oder andere) Szenen diejenigen, die dir viel teils übertriebene Action haben?
      Ja, also tatsächlich ist es die Geschichte mit dem Schlauch-Sprung, die Skateboard- und dann die Autoszene, wobei ich mich meine noch an eine Sache vorher mit dem Hubschrauber zu erinnern, wo auch wieder was mit Feuer etc war. Ich will auch gar nicht sagen, dass ich das schlimm finde, die Auto-Szene und auch die Ran-Sprung-Szene sind beide vollkommene Nostalgie-Momente für mich, dennoch hatte ich auch bei dem Film das Gefühl, dass sich das Verhältnis Action/Mysterium stark in Richtung Action gewandelt hatte in den Film.

      Zero schrieb:

      honeyfuu schrieb:

      Ich glaube die Natürlichkeit der Action in Bezug auf die Handlung ist ein wichtiges Thema für viele und da sehe ich gerade bei Film 22 und Film 23 ein paar Probleme. (Diese doofe Kapsel/Rest/Schrott muss auch ausgerechnet in diese EINE Richtung abgelenkt werden, ne? Gruml, dass war mir echt zu geskriptet)
      Film 22 und 23 haben an sich Extrembeispiele für der Realität entrückte Actionszenen, keine Frage. Aber mal von der Action abgesehen, müsste ich von der Perspektive aus auch den Manga als teilweise unrealistsich ansehen: Immer dort, wo sich Conan gerade aufhält, kommt es zu einem Mord, Körperverletzung, Raub, Diebstahl oder Anschlag. Rhetorisch frage ich, ob das nicht zu viel des Zufalls ist?
      Zu deiner Frage: Jo, das ist auf alle Fälle eine Ablehnung der Nullhypothese und ein p-Wert von kleiner als 0.05, ergo kein Zufall mehr. Aber ich muss gestehen, dass ich da die Action von der Schaffung eines Mysteriums/Falls trenne. Ergo, dass es ein Mysterium gibt ist irgendwo der zentrale Punkt von Conan. Ohne das würde es keine Geschichte zu erzählen geben, weder im Manga noch im Film (letzteres hoffe ich zumindest, denn einen Conanfilm ohne Mysterium fände ich schade). Die Action auf der anderen Seite müsste kein zentraler Bestandteil von Conan sein. Deshalb ist es im Manga zwar ein unrealistischer Fakt, dass da ein Fall nach dem anderen geschieht, aber halt irgendwie auch ein notwendiger Fakt.
      Ich muss aber gestehen, dass ich hier gerade nicht weiß, ob ich nicht an dir vorbei rede, Zero. :D
    • honeyfuu schrieb:

      Ich will auch gar nicht sagen, dass ich das schlimm finde, die Auto-Szene und auch die Ran-Sprung-Szene sind beide vollkommene Nostalgie-Momente für mich, dennoch hatte ich auch bei dem Film das Gefühl, dass sich das Verhältnis Action/Mysterium stark in Richtung Action gewandelt hatte in den Film.
      So betrachtet liefert Film 5 deutlich messbare Anhaltspunkte für die Entwicklung, dass sich der Schwerpunkt eines Detektiv Conan-Films vom Mysterium hin zur Action bewegt. Eine Trendwende unter diesem Aspekt habe ich ehrlicherweise gar nicht bewusst wahrgenommen. Ich teile die Filmreihe eher in die zwei Kategorien ''RTL II'' und ''Neue Filme'', ausgehend von den Filmen, die ich über RTL II kennen- und liebengelernt habe und denen, die nicht mehr auf RTL II ausgestrahlt wurden. Da ich erst die Ausstrahlung ab Anfang Januar 2012 miterlebt habe, trenne ich die Reihe also nach Film 12 (der lief als letzter Detektiv Conan-Film auf RTL II am 30.12.2012). Ab Film 13 beginnen für mich die ''Neuen Filme''.

      Daher machen für mich der Actiongehalt und sein Stellenwert gar keinen wirklichen Faktor für die Kategorisierung und Bewertung der Filme aus :) . Nur wird die Action mit zunehmender Nummernzahl der Filme schon spürbar extremer, was irgendwann derart präsent wird, dass es auffällt.

      honeyfuu schrieb:

      Deshalb ist es im Manga zwar ein unrealistischer Fakt, dass da ein Fall nach dem anderen geschieht, aber halt irgendwie auch ein notwendiger Fakt.
      Das fasst es gut zusammen, so sehe ich es auch. Insofern ist das ursprüngliche Genre (Krimi/Mystery), dem Detektiv Conan zuzuordnen ist, der Ausgangspunkt für die Zufälle, die ''in Ordnung'' und die Zufälle, die unpassend wegen ''zu viel unrealistischer Action'' sind.
      „Wie ist die Logik, von der ich gerade sprach, wohl in der Welt stationiert? Der ursprüngliche Gedanke ist doch, man sieht etwas und erschrickt, und dieses Erschrecken, eine natürlich aufkommende Empfindung, wird kontrolliert. Einen solchen Gedanken kann man nur in metaphysische Worte fassen, und das Gesellschaftstier namens Mensch hat dem Inhalt dieser metaphysischen Worte eine neue Bedeutung zugewiesen. Wie es dem Gesellschaftstier typisch ist, findet in dieser Bedeutung kein Individualismus statt. Daher ist die Welt überschwemmt von Anachronismen.“ - Chuya Nakahara