„The Crimson Love Letter“ kommt ins Kino

Explosionen. Es fing tatsächlich gleich mit geballter Action an. Ich bin ehrlich gesagt kein großer Fan davon. Die Szenen sind größtenteils übertrieben und unlogisch. Da ich die Filme aber ohnehin gesondert betrachte, is das schon ok. Man kennt es ja inzwischen und die Produzenten wollen halt, dass die Leute was für ihr Geld geboten bekommen und nehmen offenbar an, dass sich dafür nichts besser eignet als Explosionen.

Die Story an sich schien mir insgesamt schlüssig. (Den Täter durchschaut man natürlich von Anfang an ) Spannung, Humor, Emotionen - es wurde alles bedient. Aber wo war denn nun das Geständnis auf großer Leinwand, he? Dafür war die Dynamik zwischen Conan und Heiji wieder toll! Sehr schön fand ich auch die eingeblendeten Motive aus den Mangas, sowie die Szenerie.
Mir ist aufgefallen, dass einige Szenen sehr verschwommen aussahen. Ging das nur mir so? Evtl lag's ja am Kino.
Die Schlussszene kam mir dann etwas plump vor. Aber immerhin wurde die Sache mit einigen Lachern noch aufgelöst.
Für mich war das große Highlight dann eher der Teaser zum neuen Film Wenn sie den schon zeigen, is das doch ein Versprechen, den Film nächstes Jahr auch in die deutschen Kinos zu holen, oder?

Ein durch und durch gelungener Film, der meine Erwartungen wieder deutlich übertraf! Die Frames während der Vorstellung von Shinichi Kudo und im Finale mit Heiji und Kazuha sind ein packendes neues Element, was mir ausnahmslos gut gefiel und dynamisch wirkte, vor allem dadurch, dass durch diese ein neuer Eindruck entstand.
Das Karuta-Turnier haben die Produzenten authentisch und spannend umgesetzt, sodass man bei den Kämpfen durchgehend mitfiebern konnte!

Weiterhin sehr überzeugt hatte mich das Debüt von Momiji Ooka. In dem Film wird sie als Kämpferin dargestellt, die auf jeden Fall Kazuhas Rivalin bleiben wird. So zeigt ihr Charakter dieselbe Entschlossenheit wie die von Heiji und Kazuha, was mir persönlich sehr gefallen hat! Dass sie sogar gegen die ehemalige Queen Shizuka Hattori angetreten ist, war mutig!
Auf das Quiz des Professors hatte ich gehofft und in dem Moment, als ich mich fragte, wann der Professor es wohl veranstalten würde, setzte die Szene ein.
Als Täter verdächtigte ich Koji Sekine, da mir seine Aussage bezüglich des Todes von Toshiya Yajima, er sei niedergeschlagen worden, seltsam präzise erschien. Umso mehr überraschte mich der wahre Tathergang und dass Kensuke Achiwa der Täter ist.

Fumimaro Ayanokojis Auftritt von der Polizei Kyoto nach dem letzten Auftritt in Film 17 hatte mir ebenfalls sehr zugesagt. Seine Ermittlungen schaue ich mir immer gerne an!

Dass das Ending den krönenden Abschluss des Films bilden würde, war mir bei Mai Kuraki als Hitgarant bewusst; jedoch nicht, dass es mich so besonders faszinieren würde . Zusammen mit malerischen Herbstszenen und dem Laubfall war es wie gewohnt eines der wichtigsten Elemente des Films.

Nach meiner Meinung nach gehört der Film definitiv zu einem der guten Conan-Filme, wenn auch nicht der Beste für mich!
Vor allem die unkonventionelle Art und Weise des Films hat mich sehr positiv überrascht. Ich empfand den "Purpurroten Liebensbrief" als DEN lustigsten Conan-Film bis dato heute. Diese Tatsache ist vielleicht auch an der lachenden Menge der Conan-Fans geschuldet oder vielleicht auch nicht
Der Film wurde auch zum Glück nicht erzwungenermaßen in die Länge gestreckt, wie z.B. beim 19. Film.
Natürlich durften wie bei jedem Conan-Movie die zahlreichen Bombenexplosionen nicht fehlen und auch Stunts à la "Mission Impossible" kommen nicht zu kurz
Man kommt schon fast zu der Annahme das Conan jedes Jahr unsterblicher werden würde. Und dieses Jahr hat sich auch Heiji in die Fußstapfen von "Conan's-Unmöglichen-Stunts" eingereiht
Insbesondere empfand ich die sparsamen Einsätze der "überflüssigen" Charaktere (für die Handlung des Films), z.B. Sonoko, Detective Boys, etc., als unkonventionell für einen Conan-Film aber als sehr angenehm.
Einzig und allein negativ empfand ich die Charakter-Tiefe von Momiji Ooka als unzureichend, da Sie zumal Sie im Film einer der Protagonisten ist. Dieser Fakt ist sicherlich daran geschuldet, dass Sie einer der Figuren ist der von Gosho eingeführt wurde und noch zu wenige Auftritte im Manga hatte. Momiji ist also ziemlich "frisch" im "Conanversum".

Ich war sehr froh darüber, dass der Film viele lustige Momente und Sprüche enthielt! An diesen Stellen hat sich die Kinoumgebung voll ausgezahlt, da man etwa bei Kogoro oder diversen Kazuha-Szenen das Lachen der anderen Zuschauer deutlich hören konnte, was die entsprechenden Filmstellen umso humorvoller gemacht hat! Dieser Humor hat auch in dem Sinne gut getan, dass er ein wenig der Gegenpol zu der ganzen Bomben-Action im Film war. Die Szene mit der Satellitenschüssel auf dem Senderdach war so ungewollt komisch, dass ich fast gelacht hätte. Ich hatte aber schon von Anfang an mit den unrealistischsten Skateboardszenen der Welt gerechnet und wurde in dieser Hinsicht auch nicht enttäuscht.
Das Karuta-Thema dieses Films war eine willkommene Abwechslung, die durch die Explosionen meiner Meinung nach jedoch wieder etwas neutralisiert wurde. Die Rivalität zwischen Kazuha und Momiji brachte jedoch auch etwas Würze in den Film. Das Finale hat mich - wie einige andere hier auch geschrieben haben - in der Hinsicht enttäuscht, dass das Endergebnis des Karuta-Turniers durch die Motorrad-Action völlig weg-
gedrängt wurde. Hier hat man meiner Meinung nach Potenzial verschenkt.
Wenn die Szene mit Heiji und Kazuha auf dem Motorrad keine Hommage an Film 5 ist, fress ich einen Besen. Ich meine, die beiden versuchen ebenfalls, mit einem Fahrzeug in lächerlich großer Distanz mit praktisch keinem Beschleunigungsweg in einem "Wasserbecken" zu landen und nutzen dazu die Druckwelle einer Explosion...
Dass es kein Liebesgeständnis zwischen Heiji und Kazuha geben würde und die Macher des Films die Zuschauer mal wieder triggern wollten, war eigentlich von Anfang an klar. Trotzdem waren, denke ich, viele darüber enttäuscht, was ich auch nachvollziehen kann.
Im Saal gingen während der Credits auch hier die Lichter an, trotzdem blieb jeder bis zum Ende sitzen. Daran kann man merken, dass es eigentlich alles Fans sein mussten, die wissen, dass nach dem Abspann auch noch eine Endszene kommt, die hier ja sogar noch relativ lang ausfiel. Den Schlussgag fand ich persönlich nicht so überragend, der in Film 4 oder 5 hatte mir beispielsweise besser gefallen.
Alles in allem wird dieser Film ein DVD-Pflichtkauf werden, allein auch deswegen, weil damit ganz besondere Erinnerungen verbunden sind. Ich habe abgesehen von diesem Film erst Film 4,5,17 und 18 gesehen, muss aber sagen, dass mir bis jetzt jeder gut gefallen hat.
Wer Explosionen liebt, für den ist dieser Film genau das richtige, aber auch diejenigen, die eine neue Thematik suchen, sind mit "Der Purpurrote Liebesbrief" gut beraten.