Während am 76. Band, wenn überhaupt, etwas kritisiert wurde, dann war dies wohl die Umschlaggestaltung, die ein wenig nachlässig behandelt wurde. Der Inhalt war allerdings top und eindeutig überdurchschnittlich. Von daher hat Gosho natürlich ordentlich vorgelegt, was schwer zu übertreffen war.
Zunächst einmal zum Cover:
Sowohl bei dem japanische Original als auch der deutschen Umsetzung ist das Cover relativ schlicht gehalten, es gibt sicherlich bessere aber auch schlechtere, von daher mMn Durchschnitt. Das einzige, was man an der deutschen Umsetzung kritisieren könnte, wäre das Fehlen der Lichtsäule, also dem Bezug zum einleitenden Fall des Bandes. Ansonsten gibt es wie erwähnt keine Fehler bei der Umschlagsgestaltung.
Diese folgen dann allerdings im Innenteil des Bandes, wie man an der doppelten Zeile von Aoyamas Grußwort erkennen kann. Auch das gehäufte Auftreten von teilweise blassen Stellen kam auch hier wieder vor, ka. woran das liegt.
Zu Inhalt:
Fall 233 (Kap. 1, 2): Die beiden Kapitel schließen den Fall um Takagis Entführung ab, der bereits mit drei Kapiteln im 76. Band zu finden war. Dabei sind die beiden Kapitel genau so spannend wie die ersten drei und machen den gesamten Fall zu einem guten bis sehr guten Fall. Was mir an den beiden Kapiteln im Besonderen gefallen hat ist neben der Spannung um die Rettung in letzter Sekunde (das es Takagi wohl irgendwie überleben wird, war ja zu vermuten ^^) auch das überraschende Ende, an dem wir erfahren dass der neue Charakter Toru Amuro mit Takagis Mentor gemeinsam die Polizeischule besucht hat. Man fragt sich an dieser Stelle natürlich, in Erinnerung an Kapitel 800 aus dem letzten Band, kann so jemand etwa Bourbon sein?
Fall 234 (Kap. 3-5): Dieser Fall ist für mich der schwächste im ganzen Band, auch wenn die Idee eigentlich originell war, mit Schaum, Dampf und Rauch ein Alibi zu kreieren. Andererseits wirkt das Ganze auch ein wenig an den Haaren herbeigezogen. Zwar geht es hier mit der Haupthandlung voran, aber das kann den Fall nicht wirklich retten. Auch Takagis Rückkehr in den Polizeidienst, gerade mit Blick auf den vorherigen Fall, wirkt ein wenig zu glatt und nicht realistisch.
Fall 235 (Kap 6-8): Der dritte Fall im Band hat mir hingegen deutlich besser gefallen, natürlich wäre ein persönlicher Auftritt von Yusaku, der sich ziemlich rar gemacht hat, schön gewesen, aber auch so war der Fall nicht schlecht. Wieder sticht natürlich die Haupthandlung heraus, allerdings ist die Personenkombination in diesem Fall sehr interessant, und Subaru gehört nun offiziell zu den Geheimnisträgern, wobei es schwer vorstellbar ist, dass er nicht schon vorher einen Verdacht gegen Conan gehabt hat. Schließlich löst Subaru den Fall ja noch vor Conan/Shinichi.
Fall 236 (Kap 9-11): Auch wenn ich es nicht wirklich begründen kann, hat mir die Konstruktion des Falls eigentlich gefallen, vor allem dass seit Band 24 zum ersten Mal Shiho Miyano zu sehen ist. Der Fall selbst gibt, wie Philipp es schon gesagt hat, nicht viel her, aber er bietet zumindest Spannung was die Rettung der DBs betrifft (auch wenn die Lösung vorhersehbar war, wenn man sich an die Spoiler-Diskussionen zurück erinnert) und die Szenen zwischen Conan und Masumi im ersten File sind eigentlich ganz lustig. Ansonsten ist klar, dieser Fall liefert wohl den Cliffhanger schlechthin und ohne zu spoilern kann man wohl schon sagen, dass im nächsten Band ein großer Fall folgen wird, der dann aber erst in 2 Monaten bewertet werden wird.
Fazit: Im Vergleich zum vorhergehenden Band kann dieser nicht mithalten, gerade der 2. und 4. Fall sind für sich genommen eher schlecht, der erste hingegen sehr gut und der 3. gut bis mittelmäßig. Hinzu kommt allerdings die nun wirklich dichte Haupthandlung, in deren Schatten die Fälle wohl letztlich stehen. Von daher handelt es sich bei dem 77. Band um einen durchschnittlichen Beitrag zu Serie.

Mir gefiel Band 70 ganz gut, sicherlich gerade deswegen,
weil ich mich über jeden Hinweis in Hinblick auf die Haupthandlung freue und da
auch schon die eine oder andere Schwäche in der Konstruktion der Fälle vergeben
kann. Die Fortsetzung des Polizeifalls fand ich sehr gelungen, gerade nachdem
Band 76 mit einem ziemlichen Cliffhanger endete und dadurch auch mehr Action
und Spannung in den ohnehin guten Fall integriert wurde, sodass ich das Ganze
auch recht abwechslungsreich fand. Sato macht schon eine ganz gute Figur als
Retterin in der Not ;)Ich mag das Pärchen auch gern
zusammen. Den zweiten Fall fand ich ganz gut. Vom Mordgeschehen an
sich fühlte ich mich gut unterhalten und die Szenen zwischen Okiya und Ai waren
sehr spannend. Dass Ai anfängt, Subaru zu vertrauen, finde ich persönlich sehr
gut. Im Grunde genommen hat Okiya ja sehr wenig Bindungen zu unseren anderen
Figuren, da begrüße ich es, über Ai ein wenig mehr Einblicke in seine
Persönlichkeit zu bekommen. Zuvor war er ja nur der Typ gewesen, der ihr
schlicht einen riesigen Schrecken einjagt. Auch leitet die letzte Szene in
gewisser Weise zum nächsten Fall rüber, denn Okiyas Kleidung habe ich mir dann
nochmal ganz genau angesehen und war auch einigermaßen verwirrt von der
Badezimmerszene. Ich muss sagen, dass dieser Fall für mich der schlechteste
des Bands war, weil er in vielerlei Hinsicht nicht rund ist. Den Fall an sich
mit seiner Auflösung finde ich an den Haaren herbeigezogen und den Aufhänger
als "Yusaku Kudos ungelöster Fall" empfinde ich als schwach. Der
Fokus wird ja erst stark auf Yusaku gelenkt, um dann nur sehr peripher zu ihm zurückzukehren.
Auch die Kampfszenen war sehr naja. Aber auch hier finde ich das eine oder
andere storytechnisch gut: Das Aufeinandertreffen auf Okiya, insbesondere wie
er mit Conan umgeht, Rans Telefonat mit Shinichi, und Seras traurige Reaktion
auf das Beobachten von Ran und Conan am Ende des Falls.

Beim Lesen des letzten Falls ging es mir anders als Philipp, ich fand ihn
unterhaltsam. Mir gefiel auch die etwas blutrünstigere Art des Mordes im Fall,
also mit einer Axt, und dass der Mörder mal etwas durchgedrehter war, wenn auch
wegen der Umstände, fand ich gut.

Was mich an dem Band insgesamt stört, ist, dass Sera meiner Meinung nach über
Gebühr eingesetzt wird. Durch ihre permaneten Auftritte ist sie mir wirklich
verleidet worden, denn zu Beginn mochte ich sie ganz gern. Dafür sind die Fälle
aber sonst ganz gut unter den verschiedenen Leuten aufgeteilt, etwas Polizei,
etwas Ran und Co und ein bisschen Okiya und die Detective Boys. Dass die Fälle
schwach konstruiert waren, fand ich nicht so arg schlimm, weil das den Fokus
auf Conan und die Haupthandlung gelegt hat. Mit einem sehr aufwändigen Fall
steht eben der Mord selbst mit den Beteiligten viel mehr im Vordergrund als die
Haupthandlung. Und hier lief nun alles auf den großen Fall in Band 78 zu.
Insgesamt ein definitiv lesenwerter Band, der sehr haupthandlunglastig ist. Mein Empfehlung