Habt ihr eine Behinderung ?

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  • Ja, aber ich sehe es nicht wirklich als Behinderung, denn ich kann sehr gut damit leben. Ich werde hier aber nicht sagen, welche ich habe. Wer es unbedingt wisssen will, sollte mich bitte per PN fragen.
    Mitglied der berühmt-berüchtigten Akirai-Foundation 8-)


    Vielen lieben Dank Miya

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von BlueSky ()

  • looool nicht böse gemeint aber weissu an was ich gedacht habe als ich das gelesen hab?
    ist das jetzt n thread um mitleid zusammen und sie zu spenden für die die ne behinderung haben?
    @bluesky
    ja ich zum beispiel oO

    In der Liebe gibts keine Grenzen. In guten, sowie in schlechten Zeiten steht man zu einander. Das nennt sich Wahre Liebe.
  • Ich fände es nicht verkehrt den Thread zu erhalten. Nur weil jemand eine Behinderung hat, heißt es nicht, dass sie um Mitleid betteln. Ganz im Gegenteil, die meisten Menschen mit einer Behinderung wollen genau das vermeiden und genauso angesehen werden, wie "normale" Menschen auch. Es werden zu den lächerlichten und dämlichsten Fragen Threads aufgemacht, aber sobald es um ein ernstes Thema geht, hagelt es schnell Kritik.
    Für eine Behinderung sollte man sich auch nicht schämen, es gehört schließlich zu einer Persönlichkeit dazu.
    Es gibt viele Menschen mit Behinderung und oft ist es einfach so, dass das Wissen um diese Einschränkung etwas mit sich bringt, dass mich persönlich sehr stören würde: "Wie Du bist behindert? Du Arme/r.". Nicht Behinderte wollen Mitleid, die "Normalen" liefern es einfach.

    Eine Behinderung ist vielseitig und es gibt viele Leute, die in irgendeiner Art behindert sind. Allein die Frage(von der es auch einen Thread hier gibt!): "Tragt ihr eine Brille?", ist doch praktisch mit der Frage dieses Threads gleichzusetzen. Das sehe ich jedenfalls so.
    Was ich damit sagen möchte ist, dass eine Behinderung viel zu oft gesellschaftlich auf Gegendruck stößt. Eine Behinderung sollte weder als Seltenheit angesehen werden, noch sollten sich Behinderte für das was sie sind schämen oder sich gar verstecken.
    Ich finde diesen Thread gut, denn er zeigt, dass "normale" Menschen im Alltag immer auf eingeschränkte Menschen treffen, im Real-Life sowie im Internet und das sollten wir alle akzeptieren.

    Mit meinem Post möchte ich niemanden unterstellen etwas gegen Behinderte gesagt zu haben, ich dies im Allgemeinen einmal los werden, denn Behinderte, unser aller Mitmenschen, gehören überall dazu. Es geht einfach um Integration, die für Behinderte oft viel zu kurz kommt.

    Gleichzeitig liegt mir das Thema auch persönlich am Herzen, da ich selbst die einzige bei mir zuhause bin, die keine Behinderung hat.
    Damit aufzuwachsen war/ist auch nicht immer leicht.

    Demnach fände ich es prima, wenn hier ein paar Meinungen dazu kommen : )
    (by Kazeem)

    The world is a wonderland!
  • Ich wollte jetzt auch niemanden zwingen zu schreiben ob er eine Behinderung hat oder nicht. Sorry, wenn man das falsch verstanden hat.
    In meiner Familie tragen alle (außer mein Bruder) eine Brille.
  • Bevor ich näher auf das Thema eingehe, will ich erstmal die Definition aus einem Ratgeber für Menschen mit Behinderungen zitieren:

    Ratgeber für Menschen mit Behinderung (2011) schrieb:


    Von Behinderung spricht man, wenn körperliche Funktionen, geistige Fähigkeiten oder seelische Gesundheit eingeschränkt sind und diese die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben erschweren.
    Das heißt:
    Menschen sind behindert, wenn ihre körperliche Funktion, geistige Fähigkeit oder seelische Gesundheit mit hoher Wahrscheinlichkeit länger als sechs Monate von dem für das Lebensalter typischen Zustand abweichen und daher ihre Teilhabe am Leben in der Gesellschaft beeinträchtigt ist.[...]


    Rein unter diesen Aspekt sind in meinen Augen alle behindert, wenn man nach dieser Definition vorgeht :D
    So habe ich zum Beispiel eine Sehbehinderung die mit dem Gebrauch einer Brille kompensiert werden kann.
    Oder auch eine verstärkte Bildung von Cerumen, was den regelmäßigen Besuch eines HNO erforderlich macht, andernfalls wäre ich früher oder später "gehörlos", auch wenn hier eine rein physikalische Ursache zu Grunde liegt.

    Ohne diese Kompensierungsmöglichkeiten, würde ich mich wahrscheinlich wirklich behindert fühlen, aufgrund dessen dass ich Sachen aus der Ferne nicht mehr so gut lesen kann, wie ich es früher tat oder einige noch tun. (Und nein, das hat nichts mit Altersschwäche zu tun :D)

    Wobei für mich persönlich aber auch viele andere aus meinem Kurs als wir das Thema besprochen hatten dass Behinderung für sie einen negativen Stellenwert hat, vermutlich weil sie früher im negativen Kontext, gerade in der NS-Zeit verwendet wurde. Gleiches gilt für Euthanasie welches aus dem altgriechischen ja Sterbehilfe bedeutet und wahrscheinlich auch wirklich in dem Zusammenhang gemeint war, kranken Menschen, welche wirklich nicht mehr leben können und wollen, das Sterben erleichtert. Oder zumindest ein schmerzfreies Sterben. Was in der NS-Zeit allerdings wiederum zur Ausrottung von "Behinderten" und "andersrassigen" gedient hatte, da sie es nicht würdig waren zu leben und der Tod ihnen Erleichterung verschaffe.

    Deswegen bevorzuge ich es immer, wenn ich oder andere als behindert sehe dann lieber von einer Beeinträchtigung zu sprechen, denn nichts anderes ist es. Eine Beeinträchtigung, welche aber durch entsprechende Kompensierungsmöglichkeiten nicht weiter in Gewicht fällt:
    Man sieht schlecht? - Man holt sich eine Brille
    Man ist an den Rollstuhl gefesselt? - Man suche sich barrierefreie Zonen
    Man hört schlecht? - Wozu gibt es Hörgeräte?

    Leider gibt es nicht überall gleich viele Barriere freien Zonen und bei der Diskussion um S21 war ja auch ein Kritikpunkt von den K21'ern dass dieses nicht barrierefrei sein wird, nach dem damaligen aktuellen Stand der Planung.
    Oder dass immer noch eine Hemmschwelle besteht wenn man sich eine Brille oder ein Hörgerät holen muss, so hatte ich auch lange gewartet bis ich mir eine Brille kaufte, mit dem Nachteil dass ich den Wisch der vom Overheadprojektor auf die Wand projiziert wurde, nicht mehr abschreiben konnte :D
    Gleichzeitig habe ich auch einigen Kontakt zu Schülern mit Sprach und Hörbehinderungen, an einer Schule kam zusätzlich noch Autismus dazu und ich komm mit denen sehr gut klar trotz ihrer Beeinträchtigung.
    Auf der anderen Seite, stelle ich mir die Frage, wenn meine Hörleistung nachlässt (Was mit großer Wahrscheinlichkeit noch einige Jahrzehnte dauern wird :D) ob ich dann bereit wäre sofort mich eines Hörgeräts zu bedienen oder dies erstmal gekonnt zu ignorieren?
    Wie sieht es bei euch aus? Könntet ihr euch vorstellen bei einer späteren Beeinträchtigung die sicher irgendwann auftreten wird, sofort zum Arzt zu gehen, oder wäre da bei euch die Hemmschwelle doch noch zu groß?
    Und vor allem, weshalb? Angst vor der Diagnose an sich? Verspottet zu werden? Was anderes?


    Nun hatte ich vorhin gemeint, dass ich kein Problem mit Menschen mit Behinderungen habe, von der anderen Sache sieht es etwas anders aus.
    So gab es einige mit Sprachbehinderungen und Lese-Rechtschreibschwächen, die einen mehr die anderen in weniger starkem Ausmaße, hatten aber teilweise in den Regelschulen dann auch ein paar negative Erfahrungen machen müssen, wenn auch zum Glück nicht alle.
    An sich ist es aber für sie ansonsten völlig normal und an den Sonderschulen, wird zum Beispiel die Rechtschreibschwäche berücksichtigt und die Rechtschreibung nicht ganz so stark bewertet wie an den Regelschulen, wodurch es ihnen natürlich auch leichter fällt in Deutsch oder so mal eine 2 oder 3 zu schreiben, weil sie dann echt in den anderen Bereichen der deutschen Sprache punkten können.
    Von den Hörgeschädigten, ist mir eine besonders gut in Erinnerung geblieben bei welcher es angeboren war, die Eltern aber meinten sie müsse die ganz normale Sprache wie wir lernen und dürfe nicht die DGS lernen. (Deutsche Gebärdensprache)
    Sehe ich bei ihr etwas anders. Es ist für uns leichter, wenn wir uns nicht an eine uns völlig unbekannte DGS anpassen müssen, wenn sie doch gleichzeitig die Möglichkeit hat die phonetische Sprache zu erlernen. Wie gesagt sie hörte schlecht und zwar wirklich schlecht, auch hatte sie Mühe mich oder andere zu verstehen wodurch ihr viel mehr entgehen kann als wenn man sich mit ihr über die DGS unterhalten kann um es ihr zu erklären. Mittlerweile lernt sie auch die DGS.
    Es kommt halt wirklich darauf an, in welchem Grade die Behinderung ist, ob man zu solchen Alternativen greifen muss oder der "normale" Weg dennoch genügt, auch wenn er vielleicht mit ein paar Steinen mehr als Hürden gepflastert ist.
    Was den Autismus anbelangt und ob sie mit ihrer Behinderung zurechtkommen sieht die Sache etwas anders aus, da es Autisten je nach Schweregrad schwer fällt sich an Veränderungen in der Umgebung anzupassen, sie also möglichst in einem kleinen Rahmen sein sollten. Ansonsten gibt es auch noch den Thread "Autismus" zu dem ich noch mehr dazu geschrieben habe^^

    Generell finde ich halt dass Behinderungen bei so ziemlich jedem in irgendeiner Form vorhanden ist. (Oder ich bin im falschen Umfeld :ohum: )
    Dies jedoch kein Grund sein sollte sie deshalb weniger wert zuschätzen, so gibt es auch Stärken:
    Bei den oben genannten Fällen bin ich teilweise mehr auf die Probleme eingegangen, klar hat eine Person, welche von Geburt an eine schwere Hörschädigung vorzuweisen hat Probleme mit der Sprache und dem verstehen, dafür müssen sie sich aber mehr auf die anderen Sinne verlassen und haben dementsprechend meist eine hohe Beobachtungsgabe um mal ein Beispiel zu nennen.
    Während manche von uns dann doch wieder "blind" durch die Gegend laufen und nicht feststellen was Sache ist :D Trotz Brille :D

    Auch Autisten haben teilweise eine gute Beobachtungsgabe, wobei sie sich im Gegensatz zu den Gehörlosen und Hörgeschädigten weniger auf den Menschen als auf technische Dinge bezieht.
    Und wenn ich mich recht entsinne war ja Einstein auch Autist. Ein Genie dass nur insofern behindert war, dass er die Relativitätstheorie nicht der allgemeinen Bevölkerung zugänglich machen konnte :D


    Neue Version

    FF Cleaning out my closet NEW (Vergangenheit von Tico gemischt mit Cider und Single Malt ;) (Arbeitstitel)) Einfach auf das Bild klicken ;)

    Ständig auf der Flucht vor der Polizei fristete der erst vierzehnjährige Victor Bauer sein Dasein auf der Straße, ehe ein Museumsraub, verübt von zwei ihm bis dato völlig fremden Personen, sein Leben nachhaltig verändern. Doch je mehr er die Chance auf ein neues Leben bekommt desto mehr muss er feststellen dass er vor seinem alten Leben nicht davon laufen kann. Er muss sich der Vergangenheit stellen, während die Polizei ihm dicht auf den Fersen ist...
  • shironeko4869 schrieb:

    Ich fände es nicht verkehrt den Thread zu erhalten. Nur weil jemand eine Behinderung hat, heißt es nicht, dass sie um Mitleid betteln. Ganz im Gegenteil, die meisten Menschen mit einer Behinderung wollen genau das vermeiden und genauso angesehen werden, wie "normale" Menschen auch. Es werden zu den lächerlichten und dämlichsten Fragen Threads aufgemacht, aber sobald es um ein ernstes Thema geht, hagelt es schnell Kritik.

    Seh ich auch so. Dass jemand offensiv mit seiner Behinderung umgeht heißt in den seltensten Fällen, dass derjenige Mitleid will... Davon haben die meisten in ihrem Leben genug zu spüren bekommen. Ich hab die Erfahrung gemacht, dass die aller, allermeisten in der Öffentlichkeit einfach nur zeigen wollen, dass sie da sind, dass es sie gibt und das obwohl sie in viele Idealbilder von der Gesellschaft nicht hereinpassen.
    Ich betreue mehrere Kinder mit Behinderung, die in eine Regelklasse integriert sind, und muss sagen, dass die Schüler aus der Regelklasse schon verdammt viel aus der "Kooperation" gelernt haben. Am Anfang waren die Berührungsängste noch echt groß und mittlerweile merkt man einfach, wie sie die anderen mehr und mehr als normale Mitschüler akzeptieren. Die meisten Schüler aus den Nebenklassen sind in meinen Augen, was soziale Kompetenz angeht, einfach deutlich eingeschränkter als unsere Regelklasse. Von daher find ich es eigentlich schade, dass den allermeisten, mich bis vor kurzem eingeschlossen, nie wirklich vor Augen geführt wird, wie vielfältig Menschen sein können und dass es irgendwo ganz normal ist, dass nicht jeder dem Idealbild entsprechen kann. Das tun die wenigsten.
    _



    C R O W L E Y
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  • Ich finde diesen Thread ehrlich gesagt gar nicht mal so schlecht. Wie gesagt, nur weil jemand eine "Behinderung" hat heisst das noch lange nicht, dass man mitleid deswegen will. Die meisten reden über ihre Behinderungen weil sie aufklären möchten und nicht um jemandem Tränen in die Augen zu jagen.

    Ich zum beispiel habe eine "Behinderung". Den lateinischen oder medizinischen Ausdruck dafür kenne ich nicht, aber blöd gesagt habe ich keinen "Muskelaufbau" sprich, ich könnte mich 24 Stunden in eine Muckibude setzten, ich hätte immer noch Arme aus Pudding.
    Jedoch behindert es mich nicht im "normalen" leben. Ich gehe gerne Freunden beim Umzug helfen, trage Taschen und Kisten wie jeder andere auch, ermüde einfach schneller. Sprich nach eben einem solchen Umzugstag kann man mich noch höchstens als Bettvorleger gebrauchen.
    Wegen dieser "Behinderung" "krankheit" musste ich eine Woche im Krankenhaus verbringen. Sozusagen als einziges "gesundes" Kind im Kinderhospiz, da man zuerst Multiple Sklerose vermutete. Genau aus diesem Grund muss ich sagen, ist das für mich keine "Behinderung" sondern, blöde gesagt, ein "Zustand". Es ist nichts lebensgefährliches, nichts wirklich "behinderndes", oder deresgleichen. Ich bin zufrieden und rufe mir einfach immer wieder in Erinnerung, dass es kein MS ist!

    Zum anderen ist meine Feinmotorik ziemlich eingeschränkt. Ich hatte viel länger um zu lernen, Sachen sauber auszuschneiden oder zu falzen etc. Aber das ist eine Kleinigkeit, mit gutem Training konnte ich auch das Problem in den Griff kriegen.

    Zuletzt sehe ich auch sehr schlecht. Vor kurzem gerade ist meine Brille auf der Arbeit kaputtgegangen und ich sah nicht mal mehr die Dinge auf dem Bildschirm. Ein Glück habe ich so liebe Mitarbeiter aus der Handwerkabteilung die mit flix meine Brille wieder reparieren konnten.

    DWenn ich meine "Gebrechen" jemandem erzähle, will er mir gleich Mitleid spenden und ich muss sagen, ich will das nicht! Ich will nur aufklären, z.B. eben wegen meiner Muskelbehinderung, dass ich beim Umzug einfach mehr Pausen bräuchte, aber wirklich gerne helfen will. Ich bin ansonsten sehr gesund, musste nur eben wegen dieser Untersuchungen ins Krankenhaus, musste nie operieren und überstehe so gut wie jede Grippewelle ohne mich anzustecken. Ich habe auch einen Gehörlosen Menschen im Umfeld der auch sagt, dass er seine Sprache und sein "Sein" nicht als Behinderung, sondern als "Kultur" aufnimmt.

    Ich finde, über dieses Thema kann man wirklich sachlich und auch aufklärend diskutieren, einem solchen "Diskussionsvollen" Thrad sollte man doch eine Chance geben und nicht gleich wieder kritisieren.

    Wenn du das Unmögliche ausgeschlossen hast, dann ist das, was übrig bleibt, die Wahrheit, wie unwahrscheinlich sie auch ist.
    Sir Arthur Conan Doyle