Vergessen wir zu schnell?

  • wutz1880 schrieb:

    Und mich stört ausserdem auch, das jedenfalls zu meiner Zeit in der 90ern, in Geschichte nur der 2te Weltkrieg behandelt wurde, ja es wurde regelrecht versucht einem ein schlechtes Gewissen ein zu reden, obwohl wir alle hier absolut nichts mehr dafür können.
    Ich empfehle die ZEIT von vor zwei Wochen. In der wurde das Thema ausführlich behandelt.

    wutz1880 schrieb:


    Dann müsste man das ja mit jedem schrecklichen Ereignis der Geschichte machen und vorallem aus allen Ländern.
    Hoffentlich passiert das nicht. Dann würde jeden Tag irgend so ein Gedenkdings stattfinden und das Jahr für Jahr. Wer sich erinnern will, soll einfach bei Wikipedia unter "Was geschah am DD.MM.YYYY?" nachschauen. Wofür gibt's immerhin das Internet?
  • wutz1880 schrieb:

    Und mich stört ausserdem auch, das jedenfalls zu meiner Zeit in der 90ern, in Geschichte nur der 2te Weltkrieg behandelt wurde, ja es wurde regelrecht versucht einem ein schlechtes Gewissen ein zu reden, obwohl wir alle hier absolut nichts mehr dafür können. Ist natürlich auch eine sehr schlimme Sache die da passiert ist, aber man muss auch mal in die Zukunft sehen. Oder wird den USA der Vietnam Krieg oder die Atombomben auf Hiroshima und Nagasaki auch noch immer wieder vorgehalten? Ich glaube eher nicht. Und an die vielen Toten dort wird auch nicht jedes Jahr erinnert.
    Also lasst es gut sein, weinen kann jeder Mensch noch genug im Leben.
    Also ich würde die Shoa auch auf gar keinen Fall in irgendeiner Weise mit den Atombomben in Hiroshima und Nagasaki vergleichen. Das dritte Reich hatte einen Führerkult wo alle Menschen den großen, gottgleichen Mann Hitler geliebt haben und auch akzeptiert hatten das Juden, Homosexuelle etc. in Masse diskriminiert, ausgegrenzt und ermordert wurden (und nein, ich glaube die entschuldigenden Lügengeschichten der Menschen damals nicht, das sie von dem ganzen nichts wussten). Will ich jetzt den Deutschen eine Generalschuld unterstellen? Nein, aber dieser Fall ist doch etwas anderes als wenn der US-Präsident und sein Stab sich dazu entschließen zwei Atombomben ( die überflüssig waren, weil der Krieg auch so hätte gewonnen werden können. Bloß halt dann länger und ohne außenpolitisches Statement) abzuwerfen.
  • Jetzt kommt wieder der 2. Weltkrieg.
    Sry, aber dann bin ich draußen.

    Für mich gibt es da wichtigesres, als über vergangenes nachzudenken.
    Nähmlich das HIER UND JETZT!
    WEnn man nur in der Vergangenheit lebt kann man sich nciht weiterentwickeln.

    Gut es mag schrecklich gewesen sein...Aber das ist jetzt über Jahrzhente her mit dem Dritten Reich.

    ES NERVT EINFACH NUR NOCH! Vorallem da ich noch ncihtmal in den Zeite gelebt habe. :<
  • Ich bin kein Freund von Grausamkeiten gegeneinander auf zu wiegen. Klar war das Dritte Reich grausam.. aber wie gesagt, jede andere Nation hat auch ihre Grausamkeiten in der Vergangenheit.
    Und zum Thema, die Leute haben angeblich nicht gewußt was da ablief im 2ten Weltkrieg. Natürlich wussten sie es.. und was hätten sie dagegen tun sollen? Hätten sie sich aufgelehnt, wären sie genauso dran gewesen. Nun kann man sagen, das hätten sie tun und in Kauf nehmen sollen. Aber man kann sich auch fragen, wer würde das heute von uns tun? Die meisten Menschen werden dann zu Mitläufern.. weil sie ihr Leben dann halt behalten wollen. Mir kann keiner erzählen, das es unbedingt anders laufen würde, würde sowas heute passieren.Soll natürlich keine Entschuldigung für jene sein. Die Menschen lassen sich ja sowieso soviel von der Politik etc gefallen, damit sie ihr bequemes Leben nicht verlieren und rechtzeitig zum abendlichen Verdummungs.. äh Fernsehprogramm die Füße hochlegen können.
    Wie gesagt, wer betroffen ist gedenkt sowieso. Allen anderen sollte es freigestellt bleiben.
  • Wie ging noch einmal der Spruch?
    "Denke an die Vergangenheit, träume von der Zukunft, aber lebe in der Gegenwart."

    Oben sagte ich, wir verdrängen, nicht vergessen, nur verdrängen. Wir wollen und können es nicht mehr hören. Natürlich fühlen wir immer noch mit, wenn zu manchen Themen etwas gezeigt wird oder wir davon hören.


    Cut me down, but it's you who'll have further to fall
    you shoot me down, but I get up
    I'm bulletproof, nothing to lose
    fire away, fire away
    you shoot me down, but I won't fall

    I am titanium








  • Ich glaube, dass ich nicht mehr so lange Beiträge schreiben sollte, außer wenn ich garantieren will, dass möglicherweise interessierte Leser vor Textmenge und Wortwahl kapitulieren ^^ xD

    Grüße, Grand-Duc
    Es wurde langsam mal Zeit.


    Für den Fall, dass hier im Forum von meinem Account Beiträge aus sinnbefreiten Zeichenketten oder bei der Moderation anlasslose Beitragsmeldungen auflaufen, bitte ich um Entschuldigung und einfache Löschung. Mein kleiner Sohn hat durch Zuschauen gelernt und kann zwar bereits Tastatur und Maus korrekt an den PC anschließen sowie mein Windows-Benutzerkonto anmelden und im Firefox die Sitzung wiederherstellen, doch ist es nur natürlich, dass er mit weniger als 3 Jahren noch nicht schreiben kann. Nicht immer denke ich daran, die Tastatur abzustöpseln oder den Rechner zu sperren...
    Aktualisierung im neuen Jahr: Sohnemann ist nun ein munterer Dreijähriger, der am Ende sogar einen Computer nicht mehr so zufällig bedienen würde...
    Aber: Du bist einfach nur toll :love: !

    Außerdem: Stolzer Vater des Kleinen BO-Bosses der Troll-Foundation!
  • Na ja, die meisten in diesem Forum kommen mir doch ziemlich jung vor. Kein Wunder, dass sie kapitulieren.

    Also, ich hab kürzlich im Fernsehen Beiträge zur Elbflut gesehen, aber das war im Ersten oder im Zweiten. Das liegt wahrscheinlich auch daran, dass bei den privaten Sendern hauptsächlich nur Sendungen und Filme kommen. Nachrichten zwar auch, aber die konzentrieren sich eher auf das Hier und Jetzt. Vor allem, da es in zzt. viele andere Themen gibt, die gerade als wichtiger und aktueller gesehen werden. Da wären z. B. ein möglicher israelischer Angriff auf den Iran, der Iran und das Thema Atombombe, die WWK, der Euro, die Schuldenkrise. Da bleibt keine Sendezeit mehr, um über vergangene Katastrophen zu berichten.
    (Mal nebenbei: Im Ersten wurde mal in den Nachrichten von der „erneuten Rettung Griechenlands vor der Pleite“ berichtet. Äääh, wann seit 2009 war denn Griechenland schon ernsthaft gerettet? :rolleyes: )

    Mit dem Vergessen ists so 'ne Sache. Man erinnert sich eben lieber an das Gute von damals, an die guten alten Zeiten. Es gibt so viele Leute, die sagen: „Damals in der DDR war alles besser. Klar, wir hatten nicht viel und Fernseher zum Beispiel waren extrem teuer, aber da hatte ich meine Arbeit und keine ständigen Geldprobleme.“ Sie vergessen aber auch, dass anders Denkende ins Gefängnis gebracht und da richtig psychisch zerstört wurden (ich sag nur Berlin-Hohenschönhausen). Man wurde überall überwacht; es konnte immer sein, dass der gute Nachbar von nebenan ein IM war. (Oh Mann, hätte es damals schon Facebook gegeben, hätte die Stasi keine IMs gebraucht. Ich mein, dass Leute jemals alles über sich so freizügig preisgeben …)

    Und gerade bei Katastrophen, die einen nie persönlich getroffen haben (ich hab zur Zeit des Zweiten Weltkriegs nicht gelebt, ich war auch nicht auf der Duisburger Loveparade), vergisst man leichter. Damals, als der Amoklauf am Erfurter Gutenberg-Gymnasium war, hat man viel von diesem Ereignis in den Medien gehört/gelesen. Und heute wird kaum noch davon berichtet. Selbst bei neuen Amokläufen hört man nicht mehr so viel wie damals. Man könnte meinen, die Menschen gewöhnen sich daran: „Ach so, schon wieder ein Amoklauf.“ Ist ja nichts Neues mehr.
  • Eine interessante Frage, hier eine Position mit der ich mich angefreundet habe
    Unser Mitleid oder Mitgefühl hilft keinem
    weiter, im Gegenteil führt es eher dazu, dass dadurch aus Leid, dasselbe
    weiter verbreitet wird. Ständige Gedenken von Unbeteiligten sind
    nichts, dass direkten Opfern auch nur irgendwie helfen kann, sie führen
    lediglich zur Entwertung des Lebens an sich. Nietzsche zb. glaubte, dass
    Leid unüberwindbarer Teil des Lebens und Mitleid eine "Verdoppelung des
    Leidens" sei.

    "Das Leiden selbst wird durch das Mitleiden
    ansteckend" [...] Nochmals gesagt: dieser depressive und kontagiöse
    (ansteckende) Instinkt kreuzt jene Instinkte, welche auf Erhaltung und
    Wert-Erhöhung des Lebens aus sind: er ist ebenso als Multiplikator des
    Elends, sowie als Konservator alles Elenden ein Hauptwerkzeug zur
    Steigerung der decadence" (aus Der Antichrist)

    Was für mich nicht
    bedeutet, dass ignorieren die Devise sein soll, lediglich Kentnissnahme
    und lernen aus Erfahrungen kann das Leben auch zukünftig verbessern.
    Darum auch der Geschichtsunterricht ;) Folglich dürfen wir Beispiele
    menschlicher Grausamkeit nie vergessen, müssen aber auch nicht in
    lähmende Sentimentalität verfallen, die letzendlich keinem von Nutzen
    ist.
    Bibidi babidi bu
  • wutz1880 schrieb:

    Ich bin kein Freund von Grausamkeiten gegeneinander auf zu wiegen. Klar war das Dritte Reich grausam.. aber wie gesagt, jede andere Nation hat auch ihre Grausamkeiten in der Vergangenheit.

    Bitte vergleich mal nicht Deutschlands Verbrechen mit irgendwelchen anderen Verbrechen. Außer vielleicht Stalin, aber selbst da sind es Welten... Im Vergleich zu Deutschlands Geschichte waren die Regierungen fast sämtlicher anderer Menschen voller Gutmenschen.

    wutz1880 schrieb:


    Und zum Thema, die Leute haben angeblich nicht gewußt was da ablief im 2ten Weltkrieg. Natürlich wussten sie es.. und was hätten sie dagegen tun sollen? Hätten sie sich aufgelehnt, wären sie genauso dran gewesen. Nun kann man sagen, das hätten sie tun und in Kauf nehmen sollen. Aber man kann sich auch fragen, wer würde das heute von uns tun? Die meisten Menschen werden dann zu Mitläufern.. weil sie ihr Leben dann halt behalten wollen. Mir kann keiner erzählen, das es unbedingt anders laufen würde, würde sowas heute passieren.
    Klar hätten sie etwas tun können, aber es wäre nicht selbstverständlich wenn sie es getan hätten. Daher lautet meine Einstellung zu diesem Thema auch: Das deutsche Volk ist nicht im Kollektiv schuld. Das deutsche Volk ist aber auch nicht im Kollektiv unschuldig.

    Aber das ganze sprengt den Rahmen hier. Abschließend muss ich sagen das die Auseinandersetzung mit dem Thema, wie ich sie in der Oberstufe erfahren habe, Stand jetzt vorbildlich.

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  • Ich vergleiche ja auch nichts, im Gegenteil, ich schreibe ja eben, das man die grausame Ereignisse der Geschichte nicht miteinander vergleichen kann und sagen kann, die Nation ist eine schlechtere als eine andere. Kann man meiner Meinung nach nicht.
    Wenn man das jetzt in der Schule gut behandelt, das Thema ist es ja o.k. Bei uns jedenfalls war es durchgehend present von der siebten bis zur zwölften Klasse und man wusste gar nicht, hat Deutschland noch eine Geschichte nach 1945? Ich denke doch. Aber wenn sich das im Schulplan geändert hat ist es ja gut. So Sachen wie die "Schleyer Entführung" erbarmte sich dann unser Deutschlehrer mit uns durch zu kauen, damit man auch nochmal was anderes hörte.
    Die Menschen allgemein vergessen schlimme Dinge nicht.
    Was da in letzter Zeit aber beim Verfassungsschutz abgelaufen ist, über Jahre usw.. das würde mir aktuell eher zu denken geben.