Ein ernsteres Thema...

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  • Ein ernsteres Thema...

    Hallo Leute

    Ich will euch nicht die Stimmung vermiesen oder so, aber ich würde gerne das Thema "Selbstmord" ansprechen. Ich habe mir in den letzten Tagen darüber Gedanken gemacht und nachgelesen. Nun, ich habe einige Statistiken ausgewertet, und ein paar Sachen festgestellt... Etwas mehr als 1% der Menschen die ihr kennt werden Selbstmord begehen, 10% aller Menschen werden es probieren. Mindestens 70% von uns werden mindestens einen Bekannten, Freund oder Familienmitglied durch Selbstmord verlieren. Damit gehört diese Todesart zu den Top 10 der häufigsten Todesursachen.

    Männer begehen ungefähr doppelt so oft Selbstmord wie Frauen, die Gründe sind verschieden, meistens jedoch Depression. Am öftesten erhängen sich die Personen, 80% von ihnen spielen mehr als 1 Mal darauf an, dass sie es tun werden...


    Also, habt ihr etwas dazu zu sagen? Eure Meinungen und Erfahrungen zu diesem, wie ich finde, ernstem Thema sind gefragt...
    :)
  • Es ist auf jeden Fall ein sehr ernstes Thema und auch ein bisschen ein Tabu in unserer Gesellschaft.
    Oft hatten Menschen, die Selbstmord begangen haben, auch jahrelang Depressionen, konnten aber nicht darüber sprechen.
    Ich finde das echt schrecklich. Obwohl Depressionen die "Modekrankheit" schlecht hin sind, spricht niemand darüber und jeder schämt sich dafür und frisst es in sich hinein, bis es eben irgendwann nicht mehr geht und man keinen Ausweg mehr sieht.
    Ich denke, man könnte viele Selbstmorde verhindern, wenn allgemein offener mit diesen Themen umgegangen werden würde. Ich finde es zum Beispiel schockierend, wenn Menschen sich nicht trauen Hilfe anzunehmen, weil sie fürchten, es könnte ihrem Ansehen in der Gesellschaft schaden.
    Es ist wirklich traurig.
    Meine Erfahrungen mit Selbstmord sind schon eine Weile her, meine Reitlehrerin hatte sich damals im Stall erhängt und war von einigen Schülerinnen (nicht von mir) entdeckt worden. Ich weiß noch, dass ich echt schockiert war, weil sie stets so fröhlich gewirkt hatte und man es bei ihr nie vermutet hätte. Aber das ist vermutlich auch ein Problem, man denkt gar nicht darüber nach und übersieht lieber irgendwelche Anzeichen, anstatt dass man sich damit auseinandersetzt.
    Ich hatte auch einige Zeit lang ziemliche Depressionen und weiß deshalb mehr oder weniger wie man sich fühlt, wenn man kurz vorm Abgrund steht. Ich habe damals auch über Selbstmord nachgedacht, es aber glücklicherweise nie in die Tat umgesetzt.

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von NightBaroness ()

  • Das ist wirklich schlimm für manche Menschen aber man sollte sich niemals umbringen. Ich habe selbst mal daran gedacht und hab zum Messer gegriffen letztendlich war ich aber doch zu feige und es hat sich gebessert. Ich hab daraus gelernt und werde es nie wieder tun und ebenfalls andere davon abhalten es zu tun da es einfach nicht richtig gegenüber seinen Mitmenschen ist. Selbstmord ist lange keine Lösung es verursacht nur mehr Leid.
  • Ich habe es schon mehrmals erwähnt: Obwohl ich persönlich nie Suizid begehen würde, verurteile ich den Akt an sich nicht. Ich bin der Meinung, dass wir nicht in einer Gesellschaft leben können, die ein Recht auf Selbstbestimmung fordert, aber dann sagen "Suizid geht nicht." Leute, die Suizid begehen, sehen keinen anderen Ausweg mehr, und das ist auch nicht wirklich tragisch, denn wenn sie sich dann umbringen, brauchen sie sich darüber keinen großen Kopf mehr zu machen.
    Ich finde auch nicht, dass man diesen Menschen irgendwie Hilfe aufzwingen sollte. Man kann natürlich versuchen, ihnen irgendwie gut zuzureden, aber wenn die entsprechende Person so verzweifelt ist, dass sie sich das Leben nehmen will, man merke: will, dann können wir uns nicht einmischen und sagen: "Dein Wille zählt nicht."
  • Ich denke, dass sich niemand wirklich umbringen will.
    Viele sehen es als letzten Ausweg. Wenn man ihnen also einen anderen bieten würde, würden sie diesen auch annehmen.
    Schließlich handelt es sich in den meisten Fällen um eine Verzweiflungstat.
  • Ich denke, dass das Thema aufgegriffen und unbedingt angesprochen werden muss!
    Das Thema geht jeden etwas an und jeder muss sich einmal den Kopf darüber zerbrechen oder hat sich schon einmal den Kopf darüber zerbrochen.
    Es ist ein sehr ernst zu nehmendes Thema, mit dem man nicht Spaßen sollte.
    Ich wurde mit dem Thema erst Ende dieses Jahres konfrontiert.
    Im Deutschunterricht haben wir ein Buch über zwei Menschen gelesen, die sich in einem Forum kennenlernten und zusammen in Norwegen Selbstmord begehen wollten.
    Natürlich nahm dies im Buch ein „Happy End“ und alles war „gut“. „Gut“ kann man jedoch nicht ganz sagen.
    Sie hatten sich erst richtig kennengelernt gehabt und haben den Sinn wieder gefunden, zu leben. Freundschaft ist das Lösungswort gewesen und Liebe.
    Doch diese Geschichte beruht auf einer wahren Begebenheit, die kein „Happy End“ nahm. Die Jugendlichen sind zusammen damals in den Tod gesprungen. Den Text bzw. Zeitungsartikel hatten wir dazu gelesen.
    Es ist einfach nur schrecklich.
    Man darf aber nicht wegsehen, wenn man damit im realen Leben konfrontiert wird.
    Man kann helfen.
    Egal, ob der Kumpel oder die Freundin „nein“ sagt oder sagt, dass man ihr/ihm nicht helfen kann. Doch.
    Reden. Reden bringt sehr viel weiter. Unterstützung brauchen die Leute.
    Die Eltern müssen hinter einem stehen, doch meist sind sie es selbst, die ihre eigenen Kinder in den Wahnsinn treiben.
    So weit, bis gar nichts mehr geht. Meist ist es viel zu spät, wenn sie es realisieren.
    Nur ist Selbstmord die richtige Lösung?
    Nein. Es ist keine Lösung. Nicht für mich. Wäre es niemals. Aber in solchen Menschen geht wohl etwas anderes vor sich. Verstehen kann man sie nie ganz.
    Viele verheimlichen es. Viele versuchen es zu unterdrücken, bis gar nichts mehr geht.
    Waran erkennt man, dass jemand depressiv ist? Sich umbringen möchte?
    Naja…die Art. Die Veränderung eines Menschen. Die Lebenslust die ein Mensch im Laufe der Zeit verloren hat.
    Meist hat es auch mit der Pubertät zu tun.
    Aber aus dieser Phase kommt man auch wieder raus. Nur sind wenig der 11-16 jährigen betroffen. So habe ich es zumindest einmal gelesen.
    Die meisten Menschen sind Anfang 20-30, die Selbstmord begehen.
    Konfrontiert wurde ich noch nicht direkt damit.
    Was heißt direkt…ich hatte ein paar Freunde, die depressiv waren. Waren. Nicht mehr.
    Ich habe mich oftmals schlecht gefühlt. Mich hat es ebenso an den Rand meiner Grenzen gebracht. Ich musste einsehen, dass ich ihnen nicht helfen konnte. Es war traurig und ich fing mich selbst an zu hassen.

    Depressionen kann ich von mir sagen...habe ich vllt im Anfangsstadium. Ich habe schon sehr oft mit dem Gedankengespielt, mich selbst zu verletzten. An Selbstmord habe ich noch nie gedacht, da ist mein Leben mir noch wertvoll genug.
    Ich stand auch schon sehr oft vor meinen Eltern und habe es ihnen ins Gesicht gesagt, dass ich mir ein Messer nehmen werde usw...sie glaubten mir nicht.
    Ich habe es jedoch dann nicht getan. Aus welchem Grunde auch immer.
    Wehtun könnte ich mir...will es aber jetzt nicht mehr.
    Die beste Lösung ist, weg zu ziehen und neu anzufangen.
    Meine Depressionen entstanden eig. schon auf der alten Schule...gut, dass ich sie gewechselt habe.


    Cut me down, but it's you who'll have further to fall
    you shoot me down, but I get up
    I'm bulletproof, nothing to lose
    fire away, fire away
    you shoot me down, but I won't fall

    I am titanium








  • Guter Thread, damit ist auch der Sinn des Lebens etwas erleichtert.
    Hab ja schon viel dazu geschrieben.
    Meines Erachtens ist daran auch mit Schuld, das psychische Erkrankungen einfach noch mit einem Tabu behaftet sind in unserer Gesellschaft. Nur weil man bei den Betroffenen nichts sieht, wie z. B. bei nem Beinbruch etc, heißt das noch lange nicht das er nicht krank ist. Es müssen auch nicht immer irgendwelche schlimmen Ereignisse vor aus gehen, damit man psychisch krank wird. Denkt man nur an die Schizophrenie, oder Depressionen die von innen heraus entstehen. Gibt es auch verschiedene Arten von.
    Aber meistens verschweigen jene, die erkrankt sind, das es ihnen nicht gut geht. Passt nicht in die Gesellschaft, wo man doch seine Leistung jeden Tag erbringen muss und keine Schwäche oder Krankheit zeigen darf.. sonst ist man ja weg vom Fenster, kann seine Sachen nicht mehr bezahlen.. wird arbeitslos.. wird vom Arbeitsamt als Loser abgestempelt etc...
    Wenn man seinen schlecht Zustand ohne Hilfe eine Zeitlang aushält kommt dann der Punkt an dem viele keinen anderen Ausweg mehr sehen, als ihrem Leben (oder ihrem Leiden) ein Ende zu bereiten. Es ist der einfachste Ausweg für sie in diesen einen Moment. Sowas ist sehr schlimm, für alle Beteiligten.
    Und es gibt viele Menschen, die psychisch krank sind. Ich würde mal sagen von unseren knapp 60 Bewohnern im Heim, nehmen ca 48 irgendein Psychopharmaka ein.
    Die Zahlen und Statistiken in deinem Beitrag überraschen mich deswegen auch nicht... denn auch viele Kinder und Erwachsene sind davon betroffen, kann mich noch gut an meine Ausbildungszeit erinnern.
    Und persönlicherweise war ich ja auch davon betroffen, deswegen weiß ich auch das es absolut sch.. ist wenn man an so einer Krankheit leidet, egal wie erworben. Und es gehört eine Menge Kraft dazu sie zu überwinden, weil man es zwar mit Hilfe von Ärzten tun kann, aber die Hauptarbeit muss man selbst erledigen um sein Leben zu ändern. Und das kostet Kraft.. und ich bin froh das ich das geschafft habe und mein Leben entsprechend umgestellt habe.
    Deswegen tut es mir auch jedes Mal sehr Leid wenn ich von irgend einem Selbstmord höre oder lese. .ich weiß dann ungefähr, wie der jenige sich gefühlt haben muss.. und er hat es leider dann nicht geschafft... das ist sehr traurig.. denn auch auf ihn hätte da draußen ein gutes Leben warten können, so wie auf mich jetzt.. zwar bleiben Probleme nicht aus, aber jetzt weiß ich wie ich richtig mit ihnen umgehen kann, ohne in tiefste Angst und Depression zu verfallen.
    Ja, das wollte ich eigentlich dazu schreiben..
  • Aber sie wollen nicht warten, bis ihnen eine andere Alternative offen steht. Sie bevorzugen die einfache Variante. Und das ist wollen.

    Und meine Ansicht hat doch nichts damit zu tun, ob ich die Leute, die sich umbringen, kenne oder nicht. Ich würde natürlich auch auf einen wildfremden Menschen einreden, der auf einer Brücke steht und zum Springen bereit ist, aber viele Menschen scheinen die Idee zu haben, dass man ethisch verpflichtet sei, diesen Menschen notfalls mit Gewalt vom Brückenrand wegzuzerren, und das ist der Punkt, an dem ich widerspreche. Ich kann mich nicht aktiv in das Leben von anderen Menschen einmischen. Ich kann ihnen zeigen: Suizid ist eine Option, hier ist eine andere Version. Entscheide du, welche dir besser gefällt. Wenn er oder sie dann trotzdem springt, kann ich da nichts dran ändern.