DRM: Digitale Souveränität

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    • DRM: Digitale Souveränität

      Hi,

      in dem Post würde ich gerne auf DRM eingehe, einfach weil ich stark vermute dass die meisten nicht wissen wie es auf ihren Geräten angewandt wird und wie damit Step-by-Step die digitale Souveränität und die Möglichkeit Dinge zu archivieren verloren geht.


      Was ist DRM und wo findet es Platz?
      DRM (Digital Rights Management) ist ein Begriff für Techniken, die es Publishern/Authoren und Plattformen erlaubt, über Zugang zu digitalen Inhalten und deren Verwendung zu bestimmen.

      Die einfachste Variante von DRM wäre ein davor geschaltener Login zur Authentifizierung. Ein extremeres Beispiel (und einige kennen dies vielleicht noch aus Zeiten wo Softwarehersteller das verlangten) ist das einstecken eines USB-Dongles der als physishcer Token fungiert. Wenn ihr ein Spiel auf Steam / EGS kauft, dann könnt ihr dieses erst ab den Moment herunterladen und starten, wenn ihr die notwendige Lizenz auf der Plattform gekauft habt. Auch Blu-rays haben DRM. Mehr dazu (auf Englisch) im Archlinux Wiki

      Heutzutage findet DRM sehr stark auf Webseiten mit lizensierten Inhalten Platz, wie bspw. Amazon, Netflix, Spotify oder auch Joyn und ProsiebenMaxx.

      DRM im Browser: Widevine
      Beziehen wir uns weiter auf dem Browserbereich und der Medien dort, dort ist primär Widevine vertreten. Widevine wurde 2010 von Google aufgekauft dominiert im Browserbereich quasi den Markt. Widevine hat drei Security Level. Dabei gilt: je niedriger, desto sicherer und je sicherer die Methode, umso höher ist oftmals dann die zur Verfügung gestellte Qualität:
      • L1 - keine Auflösungs- oder HDR-Beschränkung; höchste Schutzstufe. Sowohl die Kryptografie als auch die Medienverarbeitungsvorgänge finden in einer Trusted Execution Environment* (TEE) statt
      • L2 - (in der Regel) 540p-Auflösungsbeschränkung. Nur kryptografische Vorgänge werden in einer TEE ausgeführt, keine Medienverarbeitung.
      • L3- (typischerweise) 480p-Auflösungsgrenze. Nur softwarebasiertes DRM.
      *Kurz zur Erläuterung: eine Trusted Execution Environment stellt eine sichere und vertrauenswürdige Umgebung für Anwendungen zur Verfügung. Prozesse werden in einem separaten Teil des Prozessors (oder gar einem eigenen Chip) abgearbeitet um dort vor "äußeren" Einflüssen zu schützen.

      Zurück nun zu Widevine. Wenn ihr auf Amazon oder ProsiebenMaxx eure Lieblingsfolge von DC öffnet und startet passiert folgendes (einfach zusammengefasst):
      1. Die Webseite fragt über JavaScript das Content Decryption Module an, in dem Fall Widevine
      2. Euer Browser wendet sich dann an eine API von Google und lädt die neuste Version von Widevine herunter und lädt das Modul
      3. Die Webseite wendet sich an einen vorher definierten Widevine Licensing Server und sendet etliche Informationen über den Client (oftmals gestützt durch ein TPM Chip) und die Anfrage des eigentlichen Inhalts
      4. Der Licensing Server antwortet mit einem zeitlich begrenzten Decryption Key für bestimmte Medien.
      5. Der Browser lädt dann von einem CDN (Content Delivery Network) die verschlüsselten Audio-/Videodaten in seinen Segmenten herunter und Widevine entschlüsselt dieses. Der Prozess leitet den Stream an entschlüsselten Daten meist direkt zur Grafikkarte um es zu rendern
      L2 und vorallem L1 werden als sicher betrachtet, weil dort wegen der "Trust Chain" Angreifer ohne die notwendigen Keys nicht eingreifen können. Im Netz findet man öfters Beiträge dazu, wo Leute spekulieren, dass man den entschlüsselten Stream an Daten abfangen und in eine Datei schreiben kann.. und ja: der Browser ist in der Kette der Verarbeitung das schwächste Glied, aber die Daten sind ab der Stelle im Rohformat und müssten erst aufwendig neu eingelesen und kodiert werden -- was CPU- und zeitintensiv ist. Für "dunkle Gruppen" :BO: ist es deswegen einfacher sich über Quellen die Decryption Keys zu besorgen, um die Inhalte vor Widevine zu entschlüsseln und zusammen zu führen (deswegen hat man auf Börsen oftmals wenigen Stunden nach dem Release eines Filmes schon die ersten 4k Dumps).


      Ist DRM eine schlechte Sache? :cwhat:
      Jaein. Wer das liest denkt sich in erster Linie vielleicht: OK, die Verwertergesellschaften wollen ihre digitalen Marken schützen und verhindern, dass jeder einfach Rechtsklick -> Speichern unter macht.. und den Gedanken kann ich nachvollziehen. Wenn jemand viel Zeit, Mühe und Geld in seine Arbeit gesteckt hat, möchte (logischerweise), dass man das Produkt zu kaufen hat und nicht einfach vom Nachbarn/Kollegen/Bekannten eine USB-Stick gereicht bekommt mit den neusten Filmen.


      Was ist dann Dein Problem? :cyawn:
      Mein Problem kommt aus einer anderen Richtung: Was besitzt man im Grunde und mit was für Konditionen kommte das ganz einher. Versteht mich an der Stelle nicht falsch: Es gibt Szenarien wo ich DRM "verkraften" kann. Nimmt man bspw. Netflix und Spotify, kann man klar sagen: Ich weiß nicht was ich da konkret eigentlich gekauft habe, einfach weil ich es selbst nicht weiß und durch die Playlist die mir zur Verfügung steht durchstöbern will.

      Etwas anderes ist es jedoch, wenn man bspw. auf Amazon die erste Staffel von Detective Conan kauft. Ich bezahle einen einmaligen, oftmals heftigen Preis.. für was eigentlich? Stellt Euch mal die Frage, was ihr gekauft habt wenn Ihr auf Plattformen wie Amazon Euch einen Film, einen Song oder eine Episode gekauft habt. Ihr habt im Grunde Euch nur das "Recht" erkauft, Euch eine kurzlebige Lizenz zum abspielen des eigentlichen Inhaltes anzufragen (was nicht gleich bedeutet dass Euer Gerät die undurchsichtigen Konditionen erfüllt alles in voller Qualität anzuschauen) -- oftmals gekoppelt an undurchsichtige AGBs und Klauseln, die es den Plattformen erlaubt ohne Angaben von hinreichenden Gründen Euren Account abzuschalten und damit auch den Zugang zu dem erworbenen Inhalten. Es kann schnell sein, dass wegen eines Bots oder einer gehackten FritzBox der Account gesperrt wird und Ihr den Zugang zu alles verliert.

      Ein anderes Problem kommt auch aus der Richtung Online- und Up to date Zwang. Wenn ihr den Ablauf oben gelesen habt sollte klar hervor gehen: Ihr braucht eine aktive Internetverbindung und der Dienst/die Plattform muss online sein. Sollte es Plattformen wie ProsiebenMaxx/Joyn (Gott bewahre) nicht mehr geben, ist sämtlicher bis dahin akquirierter Inhalt nicht mehr zu gebrauchen, weil ihr ohne die Lizenzserver keine Chance habt den Inhalt abzuspielen. Hinzu kommt, dass über die Zeit öfters bestimmtes Keys geleakt oder Geräte als unsicher markiert werden. Eure Handys, Smart-TVs und auch PCs/Notebooks können von einem auf den nächsten Moment nicht mehr den Inhalt abspielen oder ihr werdet auf Widevine L3 herabgestuft, weil L2 und L1 auf dem Gerät nicht mehr sicher garantiert werden kann

      Siehe auch:
      hierzu findet man tausende Einträge, das sind nur ein paar.

      Und mein absoluter Liebling zum diskutieren: <Aluhut on> Man verliert immer weiter die digitale Souveränität. Ich rede hierbei nicht davon, dass die meisten der Streamingplattformen aus dem Ausland stammen, sondern dass die DRM Maßnahmen voraussichtlich dank Windows 11 und TPM weiter restriktiver werden. Wer sich dafür interessiert: Windows 11: TPMs and Digital Sovereignty
      </Aluhut off>

      Kann man "dagegen" etwas tun? :ceh:
      Ja :cphew: . Die genannte Form von DRM via Widevine zu vermeiden wird schwer. Was ihr aber tun könnt, ist zu schauen, ob es statt des reinen digitalen Angebotes auch ein physisches Medium wie DVDs oder Blu-rays gibt. Letztere haben auch wie oben angedeutet einen Kopierschutz, bei diesem seid ihr aber nicht von einer bestimmten Plattform, einem Service oder dem Zustand eures Gerätes abhängig.. +etwas in der Hand zu halten, was man auch Freunden zeigen kann hat etwas :)


      Ich hoffe ich konnte Euch etwas in DRM einführen. Über eine kleine Debatte/Diskussion und vorallem Feedback zu dem Beitrag würde ich mich freuen :)
      (@Mods: Wenn dass der falsche Bereich für so ein Thema ist, dann sorry.. :D)

      Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von Nevo ()

    • Nevo schrieb:

      (@Mods: Wenn dass der falsche Bereich für so ein Thema ist, dann sorry.. :D)
      Erstmal vorweg: Es ist das richtige Unterforum :) .

      Zugegeben: Zuerst dachte ich, du möchtest uns mit diesem Thread etwas verkaufen :orofl: . Dementsprechend habe ich genauer hingesehen und gelesen, worum es geht (unerlaubte Werbung und so) - und den Ersteindruck verworfen :) . Mit dem Startpost hast du einen verständlichen Einstieg in ein abstraktes Thema geschrieben (das, by the way, in seiner Fachlichkeit nicht jedem Menschen geläufig sein dürfte). Über die grundsätzliche Funktionsweise von Streaminganbietern, wo die Daten liegen und was der Kunde kauft, wenn er die Lizenz zum Streamen erwirbt, war mir schon klar. Auch die Konsequenzen, wenn eine Plattform abgeschaltet wird (und natürlich die Grundvoraussetzung: Internetverbindung). Einen genaueren Blick hinter die Vorgänge und mögliche Gründe, warum ich trotz intakter Hardware und stabiler Internetverbindung von der Seite gesperrt werde, lässt für mich aber so manches verständlicher erscheinen. Es ist vielleicht nützlich, um zukünftige Wutanfälle, wenn beim Streamen mal wieder nichts läuft, zu vermeiden :D .

      Nevo schrieb:

      Eure Handys, Smart-TVs und auch PCs/Notebooks können von einem auf den nächsten Moment nicht mehr den Inhalt abspielen oder ihr werdet auf Widevine L3 herabgestuft, weil L2 und L1 auf dem Gerät nicht mehr sicher garantiert werden kann
      Kann Security Level L3 neben der vollständigen ''Sperre'' der Inhalte auch für eine Verlangsamung beim Streamen sorgen, weil aus Sicherheitsgründen die Downloadgeschwindigkeit für die betreffende Streamingplattform gedrosselt wird? Also kann dadurch die Kapazität der temporär im Cache gespeicherten Daten verringert werden? Oder hängt das ausschließlich mit der Leitung zusammen und bedeutet L3 ''Sperrung'' ohne Ausnahme?

      Nevo schrieb:

      Die einfachste Variante von DRM wäre ein davor geschaltener Login zur Authentifizierung. Ein extremeres Beispiel (und einige kennen dies vielleicht noch aus Zeiten wo Softwarehersteller das verlangten) ist das einstecken eines USB-Dongles der als physishcer Token fungiert.
      Beschränkt sich das DRM auf die vorgeschaltete Authentifizierung des Nutzers (Login oder Token) oder gibt es noch zwischengeschaltete automatisierte Prozesse, die ohne Zutun des Nutzers ablaufen und der Prüfung der Rechtmäßigkeit der Nutzung dienen? So wirksam die Authentifizierung vor bspw. dem Streaming per Login ist, so viele Möglichkeiten gäbe es vermutlich nach dem Login bis zum nächsten Login, um ohne DRM die Rechte des Lizenzgebers zu verletzen.

      Nevo schrieb:

      Was ihr aber tun könnt, ist zu schauen, ob es statt des reinen digitalen Angebotes auch ein physisches Medium wie DVDs oder Blu-rays gibt.
      Sicherlich sind der Verzicht auf Streaming und der Kauf der physischen Variante die beste Wahl, um die Querelen von DRM zu umgehen. Ich denke aber, dass es hier (wie so oft in der Praxis) nicht ohne Mittelweg funktioniert: Abhängig von der Quantität der konsumierten Medien (Games, Serien, Filme, Bücher) ist die digitale Variante durch Abos um einiges wirtschaftlicher, als sich jedes einzelne Spiel/Buch/Film/Serie auf DVD oder Blu-Ray zu kaufen. Mir ist klar, dass du nicht meinst, alles nur noch physisch zu holen :) . Nur wird es dadurch, dass zunehmend Quantität vor Qualität das Ideal im Konsumverhalten unserer Gesellschaft bildet (alleine schon: vor Spotify und Deezer und dem ganzen Musikstreaming hast du dir zweimal überlegt, ob du das Geld für die CD ausgeben willst oder nicht xD), schwierig, den Trend zu immer mehr digitalen Medien und damit den Herausforderungen von DRM abzubremsen.
      Insofern würde ich es so sehen, dass nicht nur das Bewusstsein hin zu mehr physischen Medien wichtig ist (was auch die dahinter stehende Industrie mehr stützt), sondern auch eine Veränderung im Konsumverhalten (weniger, dafür bewusster).
      „Wie ist die Logik, von der ich gerade sprach, wohl in der Welt stationiert? Der ursprüngliche Gedanke ist doch, man sieht etwas und erschrickt, und dieses Erschrecken, eine natürlich aufkommende Empfindung, wird kontrolliert. Einen solchen Gedanken kann man nur in metaphysische Worte fassen, und das Gesellschaftstier namens Mensch hat dem Inhalt dieser metaphysischen Worte eine neue Bedeutung zugewiesen. Wie es dem Gesellschaftstier typisch ist, findet in dieser Bedeutung kein Individualismus statt. Daher ist die Welt überschwemmt von Anachronismen.“ - Chuya Nakahara
    • Zero schrieb:

      Kann Security Level L3 neben der vollständigen ''Sperre'' der Inhalte auch für eine Verlangsamung beim Streamen sorgen, weil aus Sicherheitsgründen die Downloadgeschwindigkeit für die betreffende Streamingplattform gedrosselt wird? Also kann dadurch die Kapazität der temporär im Cache gespeicherten Daten verringert werden? Oder hängt das ausschließlich mit der Leitung zusammen und bedeutet L3 ''Sperrung'' ohne Ausnahme?

      Ich denke dass ist von der Plattform abhängig. Einige haben serverseitig die relativ einfache Maßnahme implementiert, dass jeder User (manchmal auch auf IP-Basis) einen Bucket an Anfragen zur Verfügung hat. Ist dieser voll, werden Anfragen abgelehnt (HTTP Status 429) oder ab dann halt gedrosselt. Das ist besonders dann nützlich, wenn man nicht möchte dass ein User mehr Datenvolumen verbraucht als notwendig, nur weil er kurz durch den Film skippt oder die ersten 5 Minuten vorbuffert.

      Was auch möglich sein kann ist dass der CPU und der Browser bei L3 ein Bottleneck bilden. In L3 findet der ganze Entschlüsselungsspaß via Software statt und wird nicht durch Hardware gestützt (Stichwort Hardware Acceleration). Wenn man keinen guten CPU hat oder der Browser als Parent-Prozess ein Limit setzt, kann man da evtl. auch auf Probleme stoßen. Es ist vl auch wichtig zu beachten, dass Restriktionen 100% vom Anbieter kommen. ProsiebenMaxx/Joyn bspw. sind idR. passiver Unterwegs und erlauben noch bestimmte Funktionen, selbst bei L3 & L2, sprich sämtliche Restriktionen sind für die Betreiber konfiguierbar. Probier bspw. mal auf Amazon einen Screenshot von einem Film zu machen und dann bei ProsiebenMaxx. (Stand: 2022-03-22)

      Zero schrieb:

      Beschränkt sich das DRM auf die vorgeschaltete Authentifizierung des Nutzers (Login oder Token) oder gibt es noch zwischengeschaltete automatisierte Prozesse, die ohne Zutun des Nutzers ablaufen und der Prüfung der Rechtmäßigkeit der Nutzung dienen?
      Was dazwischen noch abläuft ist weiträumig und lässt sich nicht genau definieren, da DRM selbst keine Standard darstellt an dem sich alle orientieren müssen :D. Die simpelste Form kann wirklich schon ein einfacher Login sein, ohne noch irgendwelche kryptografischen Prozesse dazwischen.

      Zero schrieb:

      Insofern würde ich es so sehen, dass nicht nur das Bewusstsein hin zu mehr physischen Medien wichtig ist (was auch die dahinter stehende Industrie mehr stützt), sondern auch eine Veränderung im Konsumverhalten (weniger, dafür bewusster).
      Jenes. Wie beschrieben, wenn ich Netflix oder Spotify nutze, dann habe ich eine Subscription die mir den Zugang zu einer Bibliothek an Inhalten dann erlaubt. Ich kaufe nicht ein einzelnes Produkt/Film/Serie/Song. Problematisch wird es, wenn man sich explizit dafür entscheidet einen Titel zu kaufen, weil dieser vielleicht in absehbarer Zeit nicht mehr in Amazon Prime bspw. ist.

      Und ja, es braucht ein gesundes Mittelmaß zwischen:

      Ich möchte wie damals bei Blockbuster spontan einen Film haben ohne den vollen Preis pro Titel bezahlen zu müssen
      und
      Ich möchte einen Titel explizit kaufen und besitzen, vielleicht weil ich ihn toll fande und damit meiner Unterstützung einen Ausdruck verleihen möchte :)

      Nur leider hab ich die Befürchtung dass hier der Komfort siegen wird und immer mehr Dienste in dieses Abomodell abrutschen -- und dass dann sicher nicht nur zum leid der Franchises sondern auch der Nutzer..
    • you get what you paid for- oder?

      Wie du schon richtig festgestellt hast: Man erwirbt nur ein Nutzungsrecht und nicht die Software/Film selbst.
      Ich kaufe deswegen Software-(Nutzungsrechte) i.d.R. beim Hersteller direkt
      Meine e-Book Sammlung ist minimalistisch - ich habe Schränkeweise physikalische Bücher.

      Ich überlege mir halt wieviel Geld ich da die nächsten Jahre reinstecken könnte vs das Risiko.
      Bei Büchern ist es halt so: viele Tausend Euros in physik investiert und die Bücher kann ich weiterverkaufen / lesen / jemanden an den Kopf werfen / verbrennen.
      Digital hängt es davon ab wie lange der "Verkäufer" die Lizenz hat. Wie oft fallen Animes aus Netflix / Crunchyroll wieder raus?

      Einen punkt, der bei deinem Posting übersehen wird:
      Sicherheit, Verschlüsselung und blaaa - alles immer schicki micki, total kompliziert ausgetüftelt und dennoch das Simpelste übersehen:
      Irgendwann muss das Bild an einen Monitor gesendet werden - spätestens da kannst du mit einer capturecard bild und ton abfangen - oder mit irgend nem anderen Tool auf dem PC den Grafikkartenoutput.
      Mitglied im "Sieg durch Dominanz, Orchideen und Karate im Finale: Der Ran-Mori(-gewinnt-wieder-)-Fanclub" :oshout:
    • Liege schon in der Falle, deswegen schnell am Handy :D

      Einen punkt, der bei deinem Posting übersehen wird:
      Sicherheit, Verschlüsselung und blaaa - alles immer schicki micki, total
      kompliziert ausgetüftelt und dennoch das Simpelste übersehen:
      Irgendwann muss das Bild an einen Monitor gesendet werden - spätestens
      da kannst du mit einer capturecard bild und ton abfangen - oder mit
      irgend nem anderen Tool auf dem PC den Grafikkartenoutput.
      Muss ich leider verneinen. Teil von Widevine ist auch die Möglichkeit HDCP (High bandwidth Digital Content Protection) zu erzwingen/zu verlangen. HDCP verschlüsselt das Signal von der Grafikkarte an und wird am Monitor erst wieder entschlüsselt. Nur bestimmte Partner (da wäre wir wieder bei einer Trust Chain) sind da involviert und implementieren dass in ihre Geräte. Auch wenn diese Kette teils schon gesprengt wurde, denke ich nicht dass da die Hersteller das letzte Wort gesprochen haben :(
    • Nevo schrieb:

      Wenn man keinen guten CPU hat oder der Browser als Parent-Prozess ein Limit setzt, kann man da evtl. auch auf Probleme stoßen. Es ist vl auch wichtig zu beachten, dass Restriktionen 100% vom Anbieter kommen. ProsiebenMaxx/Joyn bspw. sind idR. passiver Unterwegs und erlauben noch bestimmte Funktionen, selbst bei L3 & L2, sprich sämtliche Restriktionen sind für die Betreiber konfiguierbar. Probier bspw. mal auf Amazon einen Screenshot von einem Film zu machen und dann bei ProsiebenMaxx. (Stand: 2022-03-22)
      An der Hardware sollte es bei mir nicht liegen, wenn Streams hängen. Auf jeden Fall stelle ich einen spürbaren Unterschied zwischen der Streamingqualität und -geschwindigkeit zwischen meinem 7 1/2 Jahre alten Laptop und 2 1/2 Jahre alten Desktop-PC fest: Das neuere Gerät kann bei derselben Leitung schneller Videos/Streams laden und generell unproblematischer in 1080p auflösen.

      Nevo schrieb:

      Was dazwischen noch abläuft ist weiträumig und lässt sich nicht genau definieren, da DRM selbst keine Standard darstellt an dem sich alle orientieren müssen :D. Die simpelste Form kann wirklich schon ein einfacher Login sein, ohne noch irgendwelche kryptografischen Prozesse dazwischen.
      Auch nochmal zum Verständnis: Je komplizierter ein DRM, desto mehr leidet die Streamingqualität? Weil durch stärkere DRM-Systeme mehr Traffic anfällt und somit ein Teil der Bandbreite dafür abgefangen wird?

      Nevo schrieb:

      Problematisch wird es, wenn man sich explizit dafür entscheidet einen Titel zu kaufen, weil dieser vielleicht in absehbarer Zeit nicht mehr in Amazon Prime bspw. ist.
      Das beste Beispiel aus jüngerer Vergangenheit hierfür dürfte die Abschaltung von AoD sein (sowie die Konzentration von Wakanim-Inhalten auf Crunchyroll).
      „Wie ist die Logik, von der ich gerade sprach, wohl in der Welt stationiert? Der ursprüngliche Gedanke ist doch, man sieht etwas und erschrickt, und dieses Erschrecken, eine natürlich aufkommende Empfindung, wird kontrolliert. Einen solchen Gedanken kann man nur in metaphysische Worte fassen, und das Gesellschaftstier namens Mensch hat dem Inhalt dieser metaphysischen Worte eine neue Bedeutung zugewiesen. Wie es dem Gesellschaftstier typisch ist, findet in dieser Bedeutung kein Individualismus statt. Daher ist die Welt überschwemmt von Anachronismen.“ - Chuya Nakahara
    • Müsste natürlich auch mal antworten und nicht nicht nur lesen :D

      Zero schrieb:

      An der Hardware sollte es bei mir nicht liegen, wenn Streams hängen. Auf jeden Fall stelle ich einen spürbaren Unterschied zwischen der Streamingqualität und -geschwindigkeit zwischen meinem 7 1/2 Jahre alten Laptop und 2 1/2 Jahre alten Desktop-PC fest: Das neuere Gerät kann bei derselben Leitung schneller Videos/Streams laden und generell unproblematischer in 1080p auflösen.
      Ein Faktor könnte auch die Unterstützung für Hardware Decoding sein. Neuere CPUs & GPUs haben für h264, h265 und andere Codecs die Codecs direkt integriert zum aufrufen via Syscalls. Das nimmt Last die sonst der CPU rechenintensiv ausarbeiten darf.. Du kannst ja probeweise mal auf YouTube ein HD 60 FPS Video öffnen und dir den Codec anschauen:



      Wenn die CPU Last bei dem Video hoch ist kannst du zum bestätigen mal Googlen ob dein CPU/GPU Modell schon Hardware Acceleration für diesen Codec unterstützt oder nicht

      Zero schrieb:

      Je komplizierter ein DRM, desto mehr leidet die Streamingqualität?
      Wie so alles im Leben ein klares Jaein :D. Widevine ist inversiv und nutzt gerade für die Attestation einen guten CPU Cycle, was am Anfang kurz zum ruckeln führen kann, aber idR sollte während des Streams die Last und das extra an Traffic kaum spürbar sein
    • Nevo schrieb:

      Ein Faktor könnte auch die Unterstützung für Hardware Decoding sein. Neuere CPUs & GPUs haben für h264, h265 und andere Codecs die Codecs direkt integriert zum aufrufen via Syscalls. Das nimmt Last die sonst der CPU rechenintensiv ausarbeiten darf.. Du kannst ja probeweise mal auf YouTube ein HD 60 FPS Video öffnen und dir den Codec anschauen:
      Erstmal danke für den Hinweis :) ! Ich habe mir den Spaß gemacht und mir auf meinem Laptop bei einem YouTube-Video bei allen verfügbaren Qualitäten (144p bis 2160p) die Codecs anzeigen lassen. Verglichen mit dem Codec aus deinem Screenshot sind die Werte bei 144p bis 1080p etwa doppelt so hoch. Bei 1440p (271) und 2160p (313) ist der erste Wert geringer. Inwiefern das noch gute oder schon optimierungsbedürftige Werte sind, kann ich nicht sagen :1f605: . Jedenfalls hat das Video bei jeder Auflösung schnell geladen und ist ruckelfrei gelaufen.

      Nevo schrieb:

      Wenn die CPU Last bei dem Video hoch ist kannst du zum bestätigen mal Googlen ob dein CPU/GPU Modell schon Hardware Acceleration für diesen Codec unterstützt oder nicht
      Dazu habe ich auf die Schnelle nichts gefunden. Die CPU-Auslastung hält sich bei mir noch in Grenzen, wenn es nach der Angabe des Task-Managers geht.

      Nevo schrieb:

      Wie so alles im Leben ein klares Jaein :D. Widevine ist inversiv und nutzt gerade für die Attestation einen guten CPU Cycle, was am Anfang kurz zum ruckeln führen kann, aber idR sollte während des Streams die Last und das extra an Traffic kaum spürbar sein
      Könnte ich also durch die Verwendung eines anderen Browsers die Sache umgehen oder haben andere Browser dieselben ''CPU-gefräßigen'' Technologien :) ?
      „Wie ist die Logik, von der ich gerade sprach, wohl in der Welt stationiert? Der ursprüngliche Gedanke ist doch, man sieht etwas und erschrickt, und dieses Erschrecken, eine natürlich aufkommende Empfindung, wird kontrolliert. Einen solchen Gedanken kann man nur in metaphysische Worte fassen, und das Gesellschaftstier namens Mensch hat dem Inhalt dieser metaphysischen Worte eine neue Bedeutung zugewiesen. Wie es dem Gesellschaftstier typisch ist, findet in dieser Bedeutung kein Individualismus statt. Daher ist die Welt überschwemmt von Anachronismen.“ - Chuya Nakahara