Detektiv Conan Short Stories - Allgemeiner Diskussions-Thread

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    • Detektiv Conan Short Stories - Allgemeiner Diskussions-Thread


      Da ich mit der Hauptreihe, "Kaito KID" und "Zero's Tea Time" nun auf dem aktuellen Stand bin, werde ich als nächstes die 18 in Deutschland erschienenen "Short Stories"-Bände lesen und dann nach jedem Band mal hier meine Meinung droppen. Ich finde, das hätte nicht wirklich in den bereits bestehenden Thread gepasst, in dem es um eine mögliche Neuauflage geht. Hier könnt natürlich auch ihr ganz allgemein über die "Short Stories" und eure Meinung dazu plaudern.

      Also meine persönliche Erfahrung mit den "Short Stories" war: "Oh wie cool, was Neues von Conan!" Ich glaub Band 1 hat auch ziemlich auf sich warten lassen damals. Ich war auf jeden Fall schon Feuer und Flamme und hab ihn mir direkt gekauft und durchgelesen. Man fand es natürlich cool, dass 2 der Kapitel sogar aus dem Anime bekannt waren, aber das war es dann auch schon. Die Fälle waren so simpel, dass man sie mühelos vor Conan lösen konnte und im Endeffekt halt genau das, was man von DC am allerwenigsten brauchte: noch mehr Fillerfälle! Die vielen schlechten Filler waren ja schon der Grund, warum ich den Anime und Hauptmanga damals abgebrochen hatte, also wäre ich ja schön blöd gewesen, dann auch noch nen Manga zu kaufen, bei dem es sich um eine reine Fillersammlung handelt. Bis Band 6 hatte ich sie noch gesammelt, aber danach war für mich Schluss. Paradoxerweise, als ich eben viele Jahre später doch DC weitergesammelt habe, verspürte ich dann den unbändigen Drang auch die "Short Stories" zu komplettieren. Aber halt auch nur weil sie nach Band 18 eingestellt wurden. Bei 40 Bänden wie in Japan hätte ich das nicht mal in Erwägung gezogen :1f605:

      Nun weiß ich ja schon vorher, worauf ich mich einlasse und gebe ihnen mal eine zweite Chance :)
    • ulxTIMxate schrieb:

      Man fand es natürlich cool, dass 2 der Kapitel sogar aus dem Anime bekannt waren, aber das war es dann auch schon.
      Das hatte mich damals auch positiv überrascht! Klassischerweise hatte ich ebenso mit Band 1 angefangen. Mir war schon klar, worauf ich mich einlasse: Die Fälle sollten wohl sehr simpel sein, die Zeichnungen qualitativ eher mäßig. Doch als Hardcore-DC-Fan, der alle deutschen Veröffentlichungen sammeln wollte (und auch einige japanische, darunter der 41. Short Stories-Band), ist es nicht verwunderlich, dass es mir die Short Stories-Reihe ebenfalls angetan und mich begeistert hat!

      Gerade die Einfachheit der Fälle, die ein gutes Add-on zum Hauptmanga darstellen, zeichnet die Reihe für mich aus. Die Short Stories versuchen nicht, genauso wie der Hautpmanga zu sein, sondern stellen ein eigenes Spin-off dar (ich tue mich schwer, die Reihe als Spin-off zu bezeichnen, aber verwende den Begriff hier mal zur Abgrenzung zum Hauptwerk).

      ulxTIMxate schrieb:

      Aber halt auch nur weil sie nach Band 18 eingestellt wurden. Bei 40 Bänden wie in Japan hätte ich das nicht mal in Erwägung gezogen
      Da du jetzt alle 18 deutschen Bände hast: Für den unwahrscheinlichen Fall, dass es jemals bei uns weitergeht, kämen für dich die Folgebände (aktuell bis Band 46) in Betracht :) ?
      „Wie ist die Logik, von der ich gerade sprach, wohl in der Welt stationiert? Der ursprüngliche Gedanke ist doch, man sieht etwas und erschrickt, und dieses Erschrecken, eine natürlich aufkommende Empfindung, wird kontrolliert. Einen solchen Gedanken kann man nur in metaphysische Worte fassen, und das Gesellschaftstier namens Mensch hat dem Inhalt dieser metaphysischen Worte eine neue Bedeutung zugewiesen. Wie es dem Gesellschaftstier typisch ist, findet in dieser Bedeutung kein Individualismus statt. Daher ist die Welt überschwemmt von Anachronismen.“ - Chuya Nakahara
    • Zero schrieb:

      die Zeichnungen qualitativ eher mäßig.
      So schlecht finde ich den Zeichenstil eigentlich gar nicht. Im Gegenteil ich war überrascht, wieviele Kapitel allein im ersten Band ursprünglich Farbseiten spendiert bekamen und würde die gerne mal in Farbe sehen.

      Zero schrieb:

      Da du jetzt alle 18 deutschen Bände hast: Für den unwahrscheinlichen Fall, dass es jemals bei uns weitergeht, kämen für dich die Folgebände (aktuell bis Band 46) in Betracht :) ?
      Die Frage beantworte ich dir, wenn ich alle 18 gelesen habe :P



      Detektiv Conan Short Stories Band 1

      Der einzige Band, den ich vor 15 Jahren schon mal gelesen hatte und tatsächlich konnte ich mich an viele der Geschichten schon nicht mehr erinnern. Und ich bin ganz ehrlich - bei vielen davon hatte ich Sekundenschlaf und tat mich schwer damit, sie zu beenden. "Das Geisterhaus" war für meinen Geschmack der Debütstory der Detective Boys in Band 2 der Hauptreihe viel zu ähnlich. Der Ablauf war auf den ersten paar Seiten sogar exakt gleich. Auch einige der anderen Geschichten ähneln halt sehr bestimmten Fällen im Hauptmanga. So gab es ja da auch schon mehrere Stories über Bankräuber und Banküberfälle. Aber ich mochte "Die Entführung" bereits im Anime und mir gefällt einfach die Nostalgie, die bei den Geschichten mitschwingt. Das Gefühl hab ich auch immer, wenn ich alte Anime-Folgen gucke (gerade bei den ersten 102 Episoden und seltsamerweise bei den Fillern ganz besonders stark). Vielleicht sind es so banale Sachen wie die Abwesenheit von Ai und dass Sonoko noch immer auf Männerjagd ist :D Ich weiß auch nicht.

      Mein absolutes Highlight in dem Band ist die Geschichte "Der Gemäldedieb"! Ich fand sie so verdammt gut und finde es so verdammt schade, dass Nero nur diesen einen Auftritt innerhalb der Short Stories hat :1f62d: Da hätte man echt mehr draus machen können. Vor allem schafft sie es gleichzeitig creepy und relatable zu sein. Geiler Charakter mit viel vergeudetem Potenzial.

      "Der Banküberfall" war ganz nett. Ich bin halt kein großer Fan davon, wenn Conan auf Tony Hawk macht und die uberkrassen Skateboard-Skills hat, die er gar nicht haben dürfte, weil warum sollte er? Das stößt mir vor allem in den Filmen und Specials immer wieder sauer auf. Hier ging es gerade noch, weil er wirklich mal so richtig schön hinfliegt, sich alles aufschürft und dabei das Skateboard kaputt geht. Also Respekt für den Realismus an der Stelle :1f44d: Bei dem Kapitel "Die Trumpfkarte" kam es mir irgendwie so vor, als hätten sie gar keinen Beweis, der den Täter eindeutig als solchen überführt oder hab ich was verpasst? Conan war einfach nur froh, dass Alibi gecrasht zu haben und dann: "Let's call it a day!" :1f605: Aber war eins meiner Sekundenschlafkapitel, also hab ich vielleicht auch einfach überlesen, was der ausschlaggebende Beweis gewesen sein soll.

      Also ich hab immer noch gemischte Gefühle bei der Reihe, aber hoffe sehr auf weitere Kapitel, die so genial sind wie das mit Nero, dem Phantom und genieße die nostalgischen Gefühle, die der Manga in mir auslöst.
    • In Band 1 haben es mir ''Der verschwundene Mann'' und ''Der plötzliche Tod'' angetan. Das Setting des erstgenannten Falls mit dem Schnee hatte vielleicht einfach gut in die Zeit gepasst, in der ich das Kapitel damals gelesen hatte (kurz nach Weihnachten). Da liegt es nahe, dass ein winterlicher Fall gut ankommt. Bei dem anderen Fall fand ich die Idee mit dem Fluten originell und den Fakt, dass der Täter sich mit Gummistiefeln geschützt hat. Es ist einfach witzig, dass der Täter der einzige Gast im feien Anzug mit Gummistiefeln (!) ist - was für eine Modesünde, das ist ja noch schlimmer als Anzug + Turnschuhe XD.

      ulxTIMxate schrieb:

      Bei dem Kapitel "Die Trumpfkarte" kam es mir irgendwie so vor, als hätten sie gar keinen Beweis, der den Täter eindeutig als solchen überführt oder hab ich was verpasst?
      Einen richtigen Beweis, der den Täter überführt, gibt es im Kapitel nicht. Es wird mit der Schleife an den Fußgelenken argumentiert, was in Kombination mit der Tatzeit das Alibi des Täters ins Wanken bringt. Das hat die Anime-Umsetzung stichhaltig gelöst: Dort gilt der Knoten nur als Indiz, dass jemand dem Opfer den Stein umgebunden haben muss. Am Ende überführen die Fingerabdrücke auf dem Schwimmring den Täter.

      @ulxTIMxate dann bin ich auf dein Urteil gespannt :D .
      „Wie ist die Logik, von der ich gerade sprach, wohl in der Welt stationiert? Der ursprüngliche Gedanke ist doch, man sieht etwas und erschrickt, und dieses Erschrecken, eine natürlich aufkommende Empfindung, wird kontrolliert. Einen solchen Gedanken kann man nur in metaphysische Worte fassen, und das Gesellschaftstier namens Mensch hat dem Inhalt dieser metaphysischen Worte eine neue Bedeutung zugewiesen. Wie es dem Gesellschaftstier typisch ist, findet in dieser Bedeutung kein Individualismus statt. Daher ist die Welt überschwemmt von Anachronismen.“ - Chuya Nakahara
    • Detektiv Conan Short Stories Band 2

      Also so langsam zeichnet sich ein Muster ab! Auch in diesem Band schwanken die Fälle immer wieder zwischen grottig und geht so hin und her, wobei interessanterweise auch diesmal das vorletzte Kapitel deutlich heraussticht: "Die Entführung" ist gleich aus mehreren Gründen mein absolutes Highlight in dem Band (BTW hatten wir doch erst in Band 1 ein Kapitel mit dem exakt gleichen Titel :1f612: ). Zum einen weil ich finde, dass es im Hauptmanga vieeeeel zu selten vorkommt, dass Conan und Ran auch mal ohne Kogoro in einen Fall verwickelt werden (traurigerweise gibt es ja sogar mehr Geschichten, in denen Conan und Kogoro ohne Ran unterwegs sind) und zum anderen weil hier bewusst nicht der Kriminalfall im Vordergrund steht, sondern Rans Gefühle bezüglich der Trennung ihrer Eltern. Die Geschichte hat dadurch eine ungewohnte emotionale Tiefe und genau das ist doch die größte Stärke von Short Stories: Darin hat man auch mal Zeit, Charaktere in den Vordergrund zu rücken, die im Mainplot eher untergehen. Genauso ist es ja auch bei den 2 "Pretty Guardian Sailor Moon Short Stories"-Bänden. Kim, die bereits alle 18 Bände gelesen hat, meinte auch schon zu mir, dass es viele Fälle nur mit Conan und Genta gibt, die mal ein anderes Licht auf Genta werfen, der ja in den Hauptmangas leider nur allzu oft zu kurz kommt. Darauf freue ich mich auch schon sehr. Ich weiß jetzt nicht, ob bewusst oder unbewusst, aber in gewisser Weise enthält das Kapitel auch Foreshadowing darauf, dass im Hauptmanga ja irgendwann ein Fall kommt, in dem Eri entführt und von Kogoro gerettet wird - also genau das Szenario, welches sich Ran für Ais Eltern gewünscht hätte, damit sie wieder zusammenfinden.

      Ansonsten erinnerte mich "Das Alibi" stark an den Fall im Kino, in dem man zum ersten Mal von Shiratoris erster Liebe erfahren hat. Da wurde ihm ja auch ein Schlafmittel ins Getränk getan, um ein Alibi zu generieren. Na ja, mehr hab ich zu dem Band glaub ich nicht zu sagen. Ab dem nächsten Band werden die Fälle ja umfangreicher und erstrecken sich auch schonmal über mehrere Kapitel. Hoffentlich lohnt sich das dann auch inhaltlich.



      Detektiv Conan Short Stories Band 3

      Ziemlich verwirrend, dass auf dem Cover weiterhin Eiichi Yamagishi steht, obwohl das Vorwort von Yutaba Abe und Denjiro Maru ist und am Anfang der meisten Kapitel steht, dass Takahisa Taira für den Plot verantwortlich war. Sowohl vom Zeichnerischen als auch vom Erzählerischen her ist hier ein deutlicher Unterschied gegenüber den ersten beiden Bänden erkennbar. Die Fälle erstrecken sich nun auch oft über mehr als ein Kapitel, was dafür sorgt, dass man beim Lesen zügiger vorankommt. So hat man nämlich nicht in jedem einzelnen Kapitel einen Tathergang + Fallaufklärung in einem, wodurch die Kapitel bisher immer ziemlich textlastig und überladen waren.

      Die Stories gefielen mir allerdings in den ersten beiden Bänden besser. So empfand ich Ran und Conan zu Beginn des Bandes als vollkommen off-character. Ausgerechnet die ängstliche Ran will voller Begeisterung einen Poltergeist in Aktion sehen? Und Conan will, dass sie mit ihm mitkommt? Er prescht doch sonst immer alleine los! Also so richtige Highlight-Fälle lässt dieser Band leider vermissen, aber dafür war es ein kurzweiligeres Lesevergnügen als bisher.

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von ulxTIMxate ()

    • ulxTIMxate schrieb:

      Die Fälle erstrecken sich nun auch oft über mehr als ein Kapitel, was dafür sorgt, dass man beim Lesen zügiger vorankommt.
      Auch geben in diesem Band einige Fälle einen Vorgeschmack auf Fälle im Hauptmanga. So lässt ''Der Gamermord'' Parallelen zu ''Die Kampfspiel-Falle'' erkennen und Yoichi Senzui aus ''Der Gourmetmord'' ähnelt frappierend Kazuyoshi Tanaka aus ''Der Tote im Badezimmer''.
      „Wie ist die Logik, von der ich gerade sprach, wohl in der Welt stationiert? Der ursprüngliche Gedanke ist doch, man sieht etwas und erschrickt, und dieses Erschrecken, eine natürlich aufkommende Empfindung, wird kontrolliert. Einen solchen Gedanken kann man nur in metaphysische Worte fassen, und das Gesellschaftstier namens Mensch hat dem Inhalt dieser metaphysischen Worte eine neue Bedeutung zugewiesen. Wie es dem Gesellschaftstier typisch ist, findet in dieser Bedeutung kein Individualismus statt. Daher ist die Welt überschwemmt von Anachronismen.“ - Chuya Nakahara
    • Zero schrieb:

      ulxTIMxate schrieb:

      Die Fälle erstrecken sich nun auch oft über mehr als ein Kapitel, was dafür sorgt, dass man beim Lesen zügiger vorankommt.
      Auch geben in diesem Band einige Fälle einen Vorgeschmack auf Fälle im Hauptmanga. So lässt ''Der Gamermord'' Parallelen zu ''Die Kampfspiel-Falle'' erkennen und Yoichi Senzui aus ''Der Gourmetmord'' ähnelt frappierend Kazuyoshi Tanaka aus ''Der Tote im Badezimmer''.
      Wobei ich davon ausgehe, dass "Der Tote im Badezimmer" schon vorher entstanden ist, weil sie sich in den "Short Stories" bereits von Anfang an "Detective Boys" nennen. Mich hat "Der Gourmetmord" eher an den Fall mit Yoko Okinos Kochshow erinnert
    • ulxTIMxate schrieb:

      Wobei ich davon ausgehe, dass "Der Tote im Badezimmer" schon vorher entstanden ist, weil sie sich in den "Short Stories" bereits von Anfang an "Detective Boys" nennen. Mich hat "Der Gourmetmord" eher an den Fall mit Yoko Okinos Kochshow erinnert
      Stimmt, von dem Kochduell hat ''Der Gourmetmord'' auch etwas. Zur Zeit, als der Yoko Okino-Fall gezeichnet wurde, lagen ja bekanntlich schon über 800 Kapitel vor. Vielleicht hat sich Aoyama aufgrund von Ideenknappheit da an älteren Short Stories-Fällen orientiert und diesen eine neues Gewand mit ausgereifterer Story verpasst.
      „Wie ist die Logik, von der ich gerade sprach, wohl in der Welt stationiert? Der ursprüngliche Gedanke ist doch, man sieht etwas und erschrickt, und dieses Erschrecken, eine natürlich aufkommende Empfindung, wird kontrolliert. Einen solchen Gedanken kann man nur in metaphysische Worte fassen, und das Gesellschaftstier namens Mensch hat dem Inhalt dieser metaphysischen Worte eine neue Bedeutung zugewiesen. Wie es dem Gesellschaftstier typisch ist, findet in dieser Bedeutung kein Individualismus statt. Daher ist die Welt überschwemmt von Anachronismen.“ - Chuya Nakahara