Ritzen, sich selbst Schaden zufügen - Ein Ausweg oder keine Lösung?

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  • Ritzen, sich selbst Schaden zufügen - Ein Ausweg oder keine Lösung?

    Ein sehr ernstes und wichtiges Thema.

    Immer wieder liest man davon,bekommt man Meldungen mit und selbst im Freundeskreis gibt es vielleicht welche die es schon getan haben oder betroffen sind.

    Ja ich rede vom Thema ritzen und sich somit selbst Schaden zufügen,da mein meint keinen Ausweg zu finden.

    Ich selbst war eine Zeit davon betroffen das kam aber durch das jahrelange Mobbing in der Schule und wo keiner mir zu hörte.

    Heute bin ich froh den halt meiner Freunde gehabt zu haben,wer weiß wie es sonst geendet wäre ^^"


    Habt ihr Erfahrung damit gehabt oder sonst irgendwie dann dürft ihr sie hier gerne teilen.

    by Double-T
  • Noch ein schweres Thema.

    Ich habe mich schon selbst geritzt und auch in meinem Freundeskreis griff es vor noch etwa einem halben Jahr um sich.
    Warum bei meinen Freunden kann ich leider nicht so erläutern aber sie hatten ihre Gründe.

    Mein Grund war allerdings das ich einen Kumpel habe für den ich für eine gewisse Zeit den Seelentröster gespielt habe und das hat mich halt wirklich sehr runter gezogen und dazu kam halt noch das meine ganzen Freunde sich geritzt haben und deshalb habe ich mich dann ein mal geritzt. Habs aber direkt nie weider getan weil ich ärger von meiner Ma bekommen hatte. Außerdem ist da noch die Tatsache das ich generell völlig dagegen bin.
    Denn ich weiß nun auch noch aus Erfahrung das es keinen Ausweg schafft und andere nur runter Zieht. Lieber redet mit euren Freunden oder geht zu Fachpersonen,
    denn Ritzen kann auch zur Sucht werden.
    Ich meine das einzige was du hast sind lebenslange Narben und eine Art Hilfe Schrei aber wenn du es auch mit Worten sagen kannst ist es völlig unsinnig sich selbst schaden zuzufügen.





    "Fear of death is worse than death itself"


    by Shuichi Akai







  • Mikado schrieb:

    Ich meine das einzige was du hast sind lebenslange Narben und eine Art Hilfe Schrei aber wenn du es auch mit Worten sagen kannst ist es völlig unsinnig sich selbst schaden zuzufügen.
    Ich finde das kannst du so nicht pauschalisieren.
    Man ritzt sich nicht unbedingt, damit andere sehen, dass man sich ritzt.
    Viele tun es "für sich selbst" und andere bemerken es garnicht.
    Dabei kann es eine Art Selbstbestrafung sein, weil man seine eigenen Erwartungen nicht erfüllt oder man einfach allgemein gerade zuviel Selbsthass hat.

    I am the tragedy.
    And the heroine.
    I am lost And I am rescuing.

    The storm is come.
    And I am following.

    My name is .....
    And I am alive.
  • Ich persönlich habe mich nie geritzt, aber eine sehr gute Freundin von mir ritzt sich. Sie versucht mit den Schmerzen, die sie sich durch dass Ritzen zufügt, ihre seelischen Schmerzen zu "übertrumpfen" und so ihre seelischen Schmerzen zu vergessen. Ich habe ihr schon oft gesagt, welche Folgen das hat, dass es einem nur Narben zufügt, die einen dann auch ein Leben lang verfolgen werden und auch immer wieder daran erinnern werden; dass der seelische Schmerz so nicht verschwinden wird, nur für kurze Zeit vergessen ist. Und sie weiß es selbst. Aber, wie schon angesprochen, wird das Ritzen zur Sucht. Meine Freundin ritzt sich "für sich selbst", es wissen nicht sehr viele davon, weil sie ihre Narben gut versteckt. Ich bin eine der einzigen, mit der sie darüber spricht. Ich fühle mich wirklich sehr geehrt, dass sie mir so viel vertraut, ich bin auch eine von wenigen, die von ihren Problemen weiß und dennoch zu ihr hält. Aber jedes mal, wenn sie mir davon berichtet, dass sie sich wieder einmal geritzt hat oder irgendwelche Probleme hat, zieht es mich auch wirklich runter und ich mache mir wirklich Sorgen, dass dieses Ritzen einmal daneben geht und viel schlimmere Folgen hat als "nur" diese Narben, die sie bis an ihr Lebensende verfolgen werden... Eine Bekannte von mir studiert Psychologie und ich habe mich halt mit ihr darüber unterhalten, was ich dagegen machen kann, weil ich mich jedes Mal aufs neue so hilflos fühle und nicht weiß, was ich machen soll. Sie hat mir als Tipps gegeben, was ich von Anfang an gemacht habe: Für meine Freundin da zu sein. Sie weiß, dass sie immer mit mir über ihre Probleme sprechen kann, dass ich sie immer unterstützen werde und immer zu ihr halten werde.
    Die Nachbarin einer Freundin ritzt sich auch, aber für sie ist das eher ein Hilfeschrei. Viele wissen, dass die sich ritzt und die, die davon wissen, wissen auch, welche Probleme sie hat. Und dennoch unternehmen ihre Eltern nichts dagegen. Ich glaube, ihre Eltern nehmen die Situation auch nicht so wirklich ernst und es besteht halt auch die Gefahr, dass die Situation irgendwann eskaliert.
    Was ich auch als Problem sehe ist nicht nur die Tatsache, dass Ritzen zur Sucht wird, sondern auch, dass sich langsam so ein Trend entwickelt, wenn man das so nennen kann. Jemand hat ein paar Probleme und schon fängt man mit dem Ritzen an. Okay, so einfach jetzt vielleicht auch nicht, aber ich habe schon von einigen gehört, dass es Leute gibt, die sich auch nur "aus Trend-Gründen" ritzen. Ich kann das jetzt nicht wirklich beurteilen, aber ich kann mir schon vorstellen, dass es mittlerweile einige gibt, die zwar Probleme haben, aber anstatt zu versuchen, die Probleme zu lösen, dann halt mit dem Ritzen anfangen. Oder sehe ich da was falsch?

    Danke an Lulu, die diesen supiiiii Banner nur für mich gemacht hat ♥


    :rcushion:
    "Smilie der Woche"
    Extra für dich, Ran97 :D :***
  • Ritzen war früher eine Modeerscheinung. Als ich in der Klinik war gab es genug Mädchen um mich rum die einen Namen oder ein Symbol sich blutig geritzt haben, nur um ihren Eltern/Partnern zu zeigen wie ernst es ihnen ist. Das sind Jugendsünden. Natürlich gibt es auch Menschen die da aus anderen Dingen handeln und nichts davon sollte man als Selbstverständlich sehen.

    Sich zu ritzen ist eine Körperschändung die jeder für sich entscheidet, aber die meisten haben darüber keine Kontrolle. Vor 10 Jahren habe ich damit angefangen, auf dem Arm, nicht da wo die Pulsadern sind. Nur um den Leuten in meiner Schule zu zeigen - ich bin verletzbar, bitte lasst mich in Ruhe. Ich versuchte damals mir damit eine Mauer zu bilden. Natürlich verwächst sich das irgendwann, wenn man es 'richtig' macht. Da graust es mich ein wenig es so zu nennen, aber Tatsache ist, wer es richtig macht, dem bleiben Narben. ( So wurde es in der Modeerscheinungszeit noch dargestellt. )

    Ritzen kann aber auch eine geistige und körperliche Krankheit werden. Wer zum Beispiel an Borderline leidet der kann es schwierig kontrollieren, das ist eine furchtbare Kopfsache die man nicht so einfach kontrollieren kann. Es ist nicht schön - man sollte nicht Stolz darauf sein. Aber wenn man es getan hat oder vielleicht sogar immer noch tut, sollte man versuchen was dagegen zutun. Mit sowas ist nicht zu spaßen, ich habe es lange Zeit auf die leichte Schulter genommen. Und dann wird man Krank, dann nimmt der Kopf daran teil, das Unterbewusstsein. Das ist nicht legitim.

    TWO SILVER BULLETS AREN'T NEEDED. ONLY ONE IS ENOUGH.
    N I C O T I N E | M E I T A N T E I U N K N O W N
  • Ich bin da gespaltener Meinung, da ich die Erfahrung gemacht habe dass sich viele Jugendliche ritzen weil es Trend ist (und ganz ehrlich, wer würde das machen wenn es nicht so bekannt wäre?). Vor ein paar Jahren hab ich mein tiefstes Mitleid gezeigt wenn ich von einem "Ritz-Fall" gehört habe, mittlerweile bin ich so vielen jungen Mädchen begegnet die es mal eben taten wenn sie gerade traurig waren und deshalb bin ich so skeptisch gegenüber diesem Thema. Liebeskummer, Trennung der Eltern, Mobbing, Tod eines Angehörigen sind sehr traurig und jeder von uns hat mindestens etwas davon erlebt und es sind einfach Dinge die uns alle irgendwann treffen, wenn sich da jeder die Haut aufschlitzt würden wir nur noch mit Narben an Armen und Beinen rumlaufen. Man muss diesen Leuten einfach beibringen, dass es gesunde Methoden gibt, Stress abzubauen und diejenigen die es tun um Mitleid zu ernten sollte man klarmachen dass das einfach nur eine eklige Methode ist. Denn ich glaube nicht dass es so viele gestörte Jugendliche gibt, ich kenne es von mir selber dass ich in der Pubertät sehr viele dumme Sachen aus Aufmerksamkeitsgründen getan habe die ich jetzt bereue und deshalb möchte ich anderen davon abraten. Man muss es ja auch so sehen, die "Mode-Ritzer" machen aus einer ernsthaften psychischen Krankheit eine Trend-Erscheinung, sodass schlussendlich echte Borderliner nicht mehr ernst genommen werden können. Sie schaden sich also nicht nur selber damit.
  • Selbstverletzendes Verhalten ist tatsächlich leider auch mal eine Modeerscheinung gewesen, das ist leider wahr. Als ich noch jünger war, war das in meinem sozialen Umfeld schier eine Welle. Jeder wollte irgendwo ein "Emo" sein und das gehörte dann wohl auch dazu, jene, die tatsächlich ernstzunehmende psychische Probleme hatten gingen bei diesem "Hype" unter.

    Ich persönlich kenne einige Leute die wirklich eine sehr, sehr schwere Zeit in ihrem Leben durchgemacht haben und für die war das Ritzen eine Art Befreiung. Natürlich gibt es andere Mittel und Wege mit seinem eigenem persönlichen Leid umzugehen, dennoch sehen viele dieses als einzigen Ausweg. Wie verloren muss man sich denn bitte fühlen, wenn man sich selbst verletzen will und das wirklich ernst meint? Es ist schade, dass dies oft noch mit dieser abstrusen Modeerscheinung über ein en Kamm geschert wird. Letzten Endes bleiben ja nicht nur die Narben auf der Haut.


    "I am looking for love.


    Real love.


    Ridiculous, inconvenient, consuming,


    can't-live-without-each-other love."



    - Carrie Bradshaw
  • Ritzen, ein großes Thema. Welches zurzeit bei einer meiner Freunde Einzug hält. Ich selbst kenn mich damit ja auch aus, da ich mich in der 8. & 9. Klasse selbst geritzt hatte. Bei mir war das Hauptproblem, dass ich gemobbt wurde und Zuhause haben mir meine Eltern nie zugehört. Meistens hab ich das getan, um den Mobbern zu zeigen, was die mir seelisch antun. Aber auch, dass die selbst sowas nie tun sollten.

    Wenn ich nach Hause kam, hörten mir meine Eltern auch selten zu, da sie viel "zu beschäftigt" waren. Bloß bei mir ging es soweit, dass ich schon nicht mehr in die Schule gehen wollte. An einem Tag ging ich dann zu weit, ich hatte zu nah an der Pulsader angesetzt und mir dadurch in die Ader geritzt. Wäre zu dem Zeitpunkt nicht mein Vater ins Zimmer gekommen und hätte den Notruf geholt, dann wäre ich vermutlich verblutet.

    Seitdem mache ich das nicht mehr und meine Eltern hören mir auch zu, wenn ich Probleme habe. Ich hab auch das Glück, dass außer der Narbe an der Pulsader, keine weiteren Narben zurückgeblieben sind.^^

    Ich hab daraus gelernt und rede jetzt immer mit guten Freunden über meine Probleme. Genau wie ich mit meiner Freundin rede, die das noch macht.

    "Lately, there are days I can’t even remember the other world.
    And it isn’t just me. Recently, fewer and fewer people have been giving their all to clear the game."
    - Kirito