Abtreibung – Mord oder völlig ok?

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    • Also ich bin absolut ebenfalls gegen Abtreibung. Es stimmt natürlich, dass die Frau generell selbst entscheiden sollte, aber in dem Punkt darf und sollte die Frau nicht über das wertvolle Leben oder den Tod eines Menschen entscheiden dürfen, ganz egal ob wegen Vergewaltigung oder Mangel an finanziellen Perspektiven für das Kind. Ich meine, Mord bleibt auch dann Mord, wenn das Lebewesen in einem unfassbar frühen Anfangsstadium ist, das Kind durch Vergewaltigung entstanden ist oder wenn das Kind keine Perspektiven hat. Und Eines darf jeder Forist hier nicht vergessen: Hätten seine oder ihre Eltern ihn/sie abgetrieben, dann könnte er/sie erst gar nicht hier im Forum oder woanders dafür oder dagegen argumentieren ^^
    • Bin positiv überrascht, dass es hier doch manche Beiträge gibt, die mir aus der Seele sprechen u. die ich daher mit "gefällt mir" markieren konnt

      "Der Todeskampf der Sonne, der die Welt in Blut tränkt. Wie oft ich ihr wohl noch begegnen werde, dieser traurigen Farbe?" (Band 38, Fall 4)
    • Ich habe den Thread nur überflogen, denke aber, dass ich mit meiner Meinung anecken werde da ich es ehr rational als emotional betrachte.

      Prinzipiel finde ich eine Abtreibung OK, wenn die Gründe dafür passen.
      Im Thread wurde das Thema Vergewaltigung angrissen - hier finde ich es definitiv OK. Da finde ich es sogar als "Folter", wenn es Menschen gibt, die das in dem Fall verurteilen. Nehmen wir an die Frau bringt einen Sohn zur Welt, der ihrem Vergewaltiger ähnlich aussieht. Soll die Frau jeden Tag, wenn sie das Kind sieht an die schreckliche Tat erinnert werden? Das Kind selbst wird darunter leiden, dass es ohne Vater aufwachsen wird.

      Dann gibt es den finanziellen Aspekt: Wenn die Eltern einfach arm sind und es sich nicht leisten können finde ich das auch OK. Besser kein Kind, als ein Kind in Armut, bei dem es dann an Essen, Kleidung, Spielzeug mangelt dafür ggf Gewalt zu Hause an der Tagesordnung steht.

      Ein anderer Aspekt ist Krankheit. Wenn sich während der Schwangerschaft herausstellt, dass das Kind krank ist finde ich eine Abtreibung auch OK. Bei uns in der Straße gibt es eine Familie, die meinen tiefsten Respekt hat. Die haben ein Kind, dass seit Geburt im Rollstuhl sitzt, körperlich und geistig schwer geschädigt ist. Das Kind kann sich halt nicht bewegen und sprechen. Die Familie hat Haus, Auto usw an das Kind angepasst und muss es 24/7 betreuen. Das machen die nun seit mindestens 15 Jahren und man sieht wie es die Eltern zermürbt. Für sowas hätte ich keinen nerv.
      Mitglied im "Sieg durch Dominanz, Orchideen und Karate im Finale: Der Ran-Mori(-gewinnt-wieder-)-Fanclub" :oshout:
    • Abtreibung ist meiner Ansicht nach vollkommen in Ordnung, solange sie unter die drei Aspekte fällt, für die das StGB Straflosigkeit vorsieht (Abtreibung auf Wunsch der Frau, mit vorheriger Beratung durch eine staatlich anerkannte Stelle mindestens drei Tage vor dem Abbruch und einem Erfolgen des Abbruchs vor der 13. Schwangerschaftswoche/Medizinische Gefahr für das Leben der Mutter/Empfängnis des Kindes durch eine Vergewaltigung). Diese Verwirklichung des Selbstbestimmungsrechts der Frau ist eine wichtige Errungenschaft in der gesellschaftlichen Entwicklung der Bundesrepublik, mMn.
    • Abtreibung ist jedenfalls ein sehr kontroverses Thema. Ich tendiere aber auch eher in die Richtung von @Kagome und denke das mit den richtigen Gründen eine Abtreibung im gesetzlichen Rahmen vertretbar ist. Vor allem bei einer Vergewaltigung fände ich es komplett unangebracht wenn eine Frau das Kind ihres Vergewaltigers austragen muss. Täglich durch das eigene Kind an ihren Peiniger erinnert zu werden ist einfach nicht zumutbar. Zusätzlich kann ich mir vorstellen das es für eine Frau schwierig ist ein Kind zu lieben das sie unter solchen Umständen zur Welt gebracht hat.
      Eine Auflistung meiner bisher gesehenen Anime inklusive
      meiner persönlichen Bewertungen findet ihr hier.
    • Kagome schrieb:

      da ich es ehr rational als emotional betrachte.
      Das tust du ja eben nicht, das Ganze rational zu betrachten. Denn wenn du das tätest, dann würdest du feststellen, dass es keine Rolle spielt, ob das menschliche Leben
      -0,9 -0,09 0 0,09 0,9 9 oder 90 Jahre alt ist. Der Unterschied besteht beim Töten nur darin, dass man es beispielsweise bei einem Lebensalter von -0,9 Jahren Abtreibung nennt und bei einem Lebensalter von beispielsweise 9 Jahren Mord.

      Kagome schrieb:

      Prinzipiel finde ich eine Abtreibung OK, wenn die Gründe dafür passen.
      Du hast so viele zahlreiche Gründe genannt weshalb du Abtreibung OK findest, sodass du das “wenn” auch einfach hättest weglassen können.

      Kagome schrieb:

      Im Thread wurde das Thema Vergewaltigung angrissen - hier finde ich es definitiv OK. Da finde ich es sogar als "Folter", wenn es Menschen gibt, die das in dem Fall verurteilen.
      Und ich finde es Folter, wenn man Leuten Folter vorwirft, die es auch in so einem Fall anders sehen.

      Kagome schrieb:

      Nehmen wir an die Frau bringt einen Sohn zur Welt, der ihrem Vergewaltiger ähnlich aussieht. Soll die Frau jeden Tag, wenn sie das Kind sieht an die schreckliche Tat erinnert werden?
      Woher will man im Vorhinein zu 100% wissen, wie und welchem Elternteil das Kind ähneln wird? Und was soll man machen, wenn das Kind ganz zu Beginn dem Vater nicht ähnelt und beispielsweise erst mit 5 oder 13, soll man das Kind dann aufgrund der Erinnerung an den Vergewaltiger erschießen?

      Kagome schrieb:

      Das Kind selbst wird darunter leiden, dass es ohne Vater aufwachsen wird.
      Sicherlich ist das Aufwachsen ohne Vater nicht das Tollste. Aber macht es dann Sinn zu sagen: Lieber gar kein Leben, als ein Leben ohne Vater? Natürlich nicht. Zumal du auch im Vorfeld nicht wissen kannst, ob das Kind einen neuen, zwar nicht biologischen, aber liebevollen und fürsorglichen Stiefvater erhalten wird.

      Kagome schrieb:

      Dann gibt es den finanziellen Aspekt: Wenn die Eltern einfach arm sind und es sich nicht leisten können finde ich das auch OK. Besser kein Kind, als ein Kind in Armut, bei dem es dann an Essen, Kleidung, Spielzeug mangelt dafür ggf Gewalt zu Hause an der Tagesordnung steht.
      Aber wenn man so denkt, kann man auch gleich hingehen und alle bereits ausgetragenen Kinder, auf die genau diese Punkte zutreffen, von ihrer Qual und ihrem tragischen Schicksal erlösen, in dem man sie alle abknallt.

      Kagome schrieb:

      Ein anderer Aspekt ist Krankheit. Wenn sich während der Schwangerschaft herausstellt, dass das Kind krank ist finde ich eine Abtreibung auch OK. Bei uns in der Straße gibt es eine Familie, die meinen tiefsten Respekt hat. Die haben ein Kind, dass seit Geburt im Rollstuhl sitzt, körperlich und geistig schwer geschädigt ist. Das Kind kann sich halt nicht bewegen und sprechen. Die Familie hat Haus, Auto usw an das Kind angepasst und muss es 24/7 betreuen. Das machen die nun seit mindestens 15 Jahren und man sieht wie es die Eltern zermürbt. Für sowas hätte ich keinen nerv.
      Chapeau an so eine tapfere Familie. Die können sich wenigstens jeden Tag auf die Schulter klopfen und sich jeden Tag sagen, dass sie ihr Kind trotz immenser Widrigkeiten aufrichtig lieben.



      Gesamtfazit: Alle Punkte, die du angesprochen hast, so hart es auch klingt, sind Schicksale, die im Leben nun einmal unabhängig von einer Schwangerschaft/Abtreibung vorkommen können. Aber genau so gut eben nicht. Der Punkt ist doch, dass man im Vorhinein so etwas nie voraussagen kann. Denn wenn ich so argumentiere wie du, dann könnte ich ja auch umgekehrt behaupten, dass all diejenigen, die bereits abgetrieben haben, Persönlichkeiten abgetrieben haben könnten, die den Welthunger, unheilbare Krankheiten, Kriege, Armut, Ungerechtigkeit etc., hätten beseitigen können. Auch diese Dinge sind nicht vorhersehbar, wie uns das Beispiel mit Cristiano Ronaldo hinsichtlich seiner Familie zeigt. Und deswegen sollten wir aufhören, zu versuchen Gott zu spielen, indem wir im Vorhinein entscheiden wer leben darf und wer nicht, ganz egal wie menschlich/humanistisch oder plausibel die Gründe zu sein scheinen, denn früher oder später führt dies zu einer Herabsetzung des menschlichen Lebens(wenn dies nicht bereits jetzt schon der Fall ist). Man stelle sich vor, man hätte Gosho Aoyama abgetrieben.... ;)
    • Frucht schrieb:

      Das tust du ja eben nicht, das Ganze rational zu betrachten. Denn wenn du das tätest, dann würdest du feststellen, dass es keine Rolle spielt, ob das menschliche Leben
      -0,9 -0,09 0 0,09 0,9 9 oder 90 Jahre alt ist. Der Unterschied besteht beim Töten nur darin, dass man es beispielsweise bei einem Lebensalter von -0,9 Jahren Abtreibung nennt und bei einem Lebensalter von beispielsweise 9 Jahren Mord.
      Ich bin auch für Sterbehilfe, was genauso Mord ist. Hier ging es aber nur um die Abtreibung.

      Frucht schrieb:

      Und ich finde es Folter, wenn man Leuten Folter vorwirft, die es auch in so einem Fall anders sehen.
      Da könnte man nun nun über die intensität der Folter diskutieren. Wer leidet mehr, länger usw.


      Frucht schrieb:

      Gesamtfazit: Alle Punkte, die du angesprochen hast, so hart es auch klingt, sind Schicksale, die im Leben nun einmal unabhängig von einer Schwangerschaft/Abtreibung vorkommen können. Aber genau so gut eben nicht.
      Das ist Korrekt. Eine Abtreibung kann aber die daraus resultierenden Folgen für die Betroffenen angenehmer machen.

      Frucht schrieb:

      Denn wenn ich so argumentiere wie du, dann könnte ich ja auch umgekehrt behaupten, dass all diejenigen, die bereits abgetrieben haben, Persönlichkeiten abgetrieben haben könnten, die den Welthunger, unheilbare Krankheiten, Kriege, Armut, Ungerechtigkeit etc., hätten beseitigen können.
      Du gehst zu sehr davon aus, dass ein Individium wirklich individuell ist. Statistisch betrachtet sind wir nur Zahlen, die erstaunlich viel gleich machen.


      Frucht schrieb:

      Man stelle sich vor, man hätte Gosho Aoyama abgetrieben....
      Dann würde ich wahrscheinlich ein anderen Manga lesen / Anime schauen, ein anderes Forum besuchen in dem ich mit einem anderen User vielleicht eine ähnliche Diskussion geführt hätte...
      Mitglied im "Sieg durch Dominanz, Orchideen und Karate im Finale: Der Ran-Mori(-gewinnt-wieder-)-Fanclub" :oshout:
    • Ich glaube das Hauptproblem ist, dass nicht diskutiert werden sollte, ob Abtreibung und Co Mord sind, sondern ob Mord überhaupt als negativ angesehen werden sollte. Menschen haben keinen natürlichen (tierischen) Feind, müssen sich also selbst regulieren. Manche können "morden" vl als moralisch schlecht ansehen, ändert nichts daran, dass es etwas ganz natürliches sein sollte.
    • Kagome schrieb:

      Eine Abtreibung kann aber die daraus resultierenden Folgen für die Betroffenen angenehmer machen.
      Aber leider zu einem viel zu hohen Preis, namens wertvolles Menschenleben.

      Kagome schrieb:

      Dann würde ich wahrscheinlich ein anderen Manga lesen / Anime schauen,
      Dann gibst du also zu, dass du zumindest in diesem Punkt eine Entbehrung gehabt hättest und niemals in den großartigen Genuss dieses tollen Mangas gekommen wärst?

      Abschließend möchte ich noch betonen, dass ich deine Sichtweisen zwar sehr extrem und gleichzeitig irgendwo auch gefährlich finde, aber dennoch respektiere(muss), und wer weiß, vielleicht siehst du die Dinge in ein paar Jahren anders ^^ .