Aoyamas Geldgier: Mythos oder Realität?

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  • websconan schrieb:

    Wow und jetzt macht der auch noch eine Pause. Danach hoffe ich das man den Manga endlich zu einem konsequenten Ende führt, aber das ist wohl zuviel verlangt. Die Geldkuh wird so lange gemolken bis kein Cent oder Yen mehr rauskommt.
    Aha? Wenn Aoyama richtig Geld machen wollen würde, warum zieht er dann nicht durch und bringt einfach Kapitel jede Woche, da kommen auch die Bände schneller zusammen. Einfach weniger Zeit in Scripting, Storyboarding und Zeichnen stecken, Gesundheit ein bisschen zurückstellen und dann passt das schon, oder was? Pausen schaden dem Melken der Serie, find ich also schon komisch, diese beiden Punkte Verbindung zu bringen.

    websconan schrieb:

    Er kann gerne zeitnah aufhören. Die Story ist langsam ausgelutscht.
    Dann habe ich hier einen Gegenvorschlag: hör du doch einfach auf, die Serie zu konsumieren. Du wirfst Gosho über keine Ecken mehr Geld in den Rachen und musst dich nicht mehr mit einer "ausgelutschten" Story herumschlagen. Währenddessen macht Gosho dann einfach die Serie weiter, so wie er will, und die, die es lesen wollen und damit Spaß haben, lesen dann einfach weiter und haben weiterhin Spaß.

    Außerdem: Gosho macht ständig Pausen. Das ist nicht mal die erste 3-wöchige Pause in diesem Jahr. Warum du das ausgerechnet jetzt vorbringst, verstehe ich auch nicht ganz.

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Serinox ()

  • websconan schrieb:

    Er kann gerne zeitnah aufhören. Die Story ist langsam ausgelutscht.
    Das werde ich, ehrlich gesagt, auch nie verstehen: Es ist das eine, eine Geschichte (am besten konstruktiv) zu kritisieren. Wenn etwa Kaito Kid in einem plotrelevanten BO-Fall auftaucht oder Conan immer unachtsamer wird, wenn sich der Zeichen- oder Erzählstil ändern sollte usw.
    Etwas ganz anderes ist es jedoch, die Existenz der Serie als solche in Frage zu stellen. Gefällt einem die Serie nicht mehr, gibt es in meinen Augen nur eine sinnvolle Vorgehensweise: aufhören, sie zu konsumieren. Warum sollte man freiwillig für etwas Zeit und Geld verschwenden, das man nicht mehr wirklich genießen kann?

    Ich denke, dass die Serie über einen (für uns "westliche" Rezipienten) so langen Zeitraum läuft hat mehrere Gründe. Zum einen ist das natürlich der Erfolg, aber nicht weiterzumachen, nur weil man Erfolg hat und das dann geldgierig zu nennen, ist nicht wirklich logisch. Man wirft ja Lionel Messi auch nicht vor, er soll mit dem Fußballspielen aufhören, wenn er eine Saison mal nicht seine Tore macht oder Trophäen holt. Es ist eben sein Job (und seine Leidenschaft), und so ist es bei Aoyama wohl auch. Manche mögen es Geldgier nennen, andrerseits ist es unmöglich, Geld zu machen, wenn keiner hingeht.
    DC erfreut nach wie vor Millionen Menschen, daher kommt ja auch das Geld, und solange das der Fall ist, wird Aoyama wohl auch Freude an der Geschichte haben.
    Zuletzt hat die Länge sicher auch mit der anderen Rezeptionsweise zu tun, die Mangas in Japan erfahren. Bei uns ist man gewohnt, dass eine Serie (va mit Kirmihandlung) relativ geradlinieg und schnell zu Ende erzählt wird. Klassischer Spannungsaufbau, Twist, Aufklärung usw. Ich denke jedoch, dass genau diese Struktur bei DC absichtlich unterwandert wird, und das seit Jahrzehnten. Sich also jetzt darüber zu wundern, halte ich für seltsam.

    Abschließend: Ich lese oft das Argument "Nach so und so viel Jahren kann doch mal Schluss sein". Das Alter einer Serie allein ist doch kein Kriterium, sie zu beenden, denn Alter sagt nichts über Qualität aus.
    Und um jetzt wirklich zum Ende zu kommen: Niemand sollte sich herausnehmen, entscheiden zu können, wann eine Serie aufhört oder nicht (ich will das hier niemandem unterstellen) - außer der Künstler selbst. Man sollte Respekt haben vor einer Leistung, die erbracht wurde und noch immer erbracht wird - und abseits dieses Respekts, wenn das Produkt nicht den Geschmack trifft, sich nach etwas anderem umsehen.
    Gekonnt ist gekonnt!
  • :1f914: Ich kann die Argumentation schon nachvollziehen. Ich schätze mal, das Gosho einfach noch kein Ende will, weil er sich nicht traut in die Zukunft zu schauen. Ein Ende würde für ihn auch ein Ende großer Einnahmen bedeuten, ich schätze mal er bekommt eh nur einen Bruchteil dessen was an Vermarktung erwirtschaftet wird. Angst danach keinen weiteren Manga mehr zu zeichnen, welcher sich gut verkauft und ihm weiterhin ein akzeptables Leben ermöglichen spielen da bestimmt eine große Rolle. Er hat ja nix anderes. Wenn DC zu Ende ist, dann kann er höchstens ein bisschen was mit Kaito Kid noch er wirtschaften und das war's. Er kennt es doch gar nicht mehr anders von früh bis spät in die Nacht zeichnen, zeichnen und weiter zeichnen. Wenn dann also nichts erfolgreiches mehr kommt steht er vor dem Dilemma nicht zu wissen was er machen soll.

    ich stelle mir das in etwa so vor wie Langzeitarbeitslose, die plötzlich wieder ins Berufsleben starten sollen. Diese haben auch massive Probleme damit fertig zu werden.

    LG :ohi:
  • Kirito/Asuna schrieb:

    Angst danach keinen weiteren Manga mehr zu zeichnen, welcher sich gut verkauft und ihm weiterhin ein akzeptables Leben ermöglichen spielen da bestimmt eine große Rolle
    Naja, reich ist Aoyama sicherlich bereits und nach Conan müsste er auch nichts mehr zeichnen. Mangaka kriegen ja wie "normale" Buchautoren ca. 10% des Gelds von den Buchverkäufen, bei einem Conan-Band, der so um die 500.000 Exemplare verkauft zu einem Preis von ca. 450 Yen bekommt er davon vemutlich so um die 170.000 €. Dazu kommt Geld vom Merchandising rein, Geld für die Lizenzvergabe, Gehalt pro gezeichneter Magazin-Seite bei der Sunday, Gehalt für Coverzeichnungen etc.

    Wenn sein Lebensstil nicht ultra verschwenderisch ist (was auch fast kaum möglich ist bei all der Arbeitszeit, die in den Manga fließt), hätte er Conan schon vor Jahren beenden können, ohne danach nochmal wirklich arbeiten zu müssen. Vor allem weil Anime, Filme und Merch ja nach dem Ende des Manga auch noch weiter laufen werden und dadurch dann auch weiterhin ein netter Betrag auf sein Konto fließt.

    Detektiv Conan ist immerhin in der Top 10 der meistverkauften Manga-Serien aller Zeiten und nicht irgendeine Serie, die mal Hype hatte und 10 Millionen Bücher verkauft hat, und danach hatte der Autor nichts mehr in seinem Leben. Vor allem weil Aoyama ja auch schon seit Jahren gerne mehr Magic Kaito zeichnen würde und damit sicherlich nach Conan auch noch ein paar Jahre sehr profitabel beschäftigt sein wird.

    Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von Serinox ()

  • Kirito/Asuna schrieb:

    :1f914: Ich kann die Argumentation schon nachvollziehen. Ich schätze mal, das Gosho einfach noch kein Ende will, weil er sich nicht traut in die Zukunft zu schauen. Ein Ende würde für ihn auch ein Ende großer Einnahmen bedeuten, ich schätze mal er bekommt eh nur einen Bruchteil dessen was an Vermarktung erwirtschaftet wird. Angst danach keinen weiteren Manga mehr zu zeichnen, welcher sich gut verkauft und ihm weiterhin ein akzeptables Leben ermöglichen spielen da bestimmt eine große Rolle. Er hat ja nix anderes. Wenn DC zu Ende ist, dann kann er höchstens ein bisschen was mit Kaito Kid noch er wirtschaften und das war's. Er kennt es doch gar nicht mehr anders von früh bis spät in die Nacht zeichnen, zeichnen und weiter zeichnen. Wenn dann also nichts erfolgreiches mehr kommt steht er vor dem Dilemma nicht zu wissen was er machen soll.

    ich stelle mir das in etwa so vor wie Langzeitarbeitslose, die plötzlich wieder ins Berufsleben starten sollen. Diese haben auch massive Probleme damit fertig zu werden.

    LG :ohi:
    Genau das denke ich mir auch. ^^

    Was mir hier momentan aber auffällt und nicht gerade positiv: Das schon panische Suchen nach Fehlern in Film und Co. . Wenn euch DC nicht mehr gefällt, dann achtet nicht mehr auf DC. Zwingt euch ja keiner. Aber anderen Leuten DC madig machen ist schon ein starkes Stück.
  • Während Newcomer im Mangaka-Beruf eher schlecht als recht bezahlt werden, da deren verkaufte Manga sich nicht so gut verkaufen, kann man bei Gosho Aoyama (sowie Eiichiro Oda [One Piece]) davon ausgehen, dass die finanziell ausgesorgt haben. Und wenn er keinen schlechten Deal gemacht hat, was Marketing, Anime und Filme angeht wird da auch einiges zusammen kommen.

    Man muss in dem Geschäft aber durchaus vorsichtig sein. Ich habe mal von einem Mangaka gelesen, der durch seinen Vertrag gar nichts von den Einnahmen der Anime-Adaption seines Manga bekommen hat. Müsste aber noch mal nachschauen wer das war.

    (Edit: Der Gintama-Autor hatte das im Zuge eines Movies erzählt. Er kriegt 'ne kleine Lizenzzahlung aber wurde an den Einnahmen nicht beteiligt.)

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von dasjojo ()