Kapitel 894-898: Scharlachrote Rückkehr

Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen

  • Hm, das war nun also die große Konfrontation. Nach 53 Seiten sind Wiederholungen mit Sicherheit nicht ausgeschlossen, da allerdings die Diskussion ja nun auch schon eine Weile zurückliegt, ist dies vielleicht nicht ganz so schlimm.

    Akai verfügt also über mehrere Redewendungen, durch die man ihn theoretisch identifizieren kann. Bisher war mir nur das Schau nicht so verdrossen vertraut. Da könnte uU vielleicht ein aktueller Fall mit hineinspielen. Masumis mittlerer Bruder scheint ebenfalls einen Standardspruch zu besitzen.
    Dann ist da die Sache mit dem Handschuh. Akai trägt ihn links, also an der Hand, mit der er schießt und telefoniert. Er scheint kein sonderlich großes Interesse daran zu haben, dass Furuya und die Sicherheitspolizei seine Fingerabdrücke in die Hände bekommen. Nicht unlogisch. Auch nicht, dass er das Telefon zurückgibt. Aber wieso Kusudas Waffe? Als eine Geste des guten Willens, dass das FBI bereit ist, mit ihnen zusammenzuarbeiten? Diese nette Geste, wenn es denn eine ist, wird dann allerdings durch die versteckte Drohung (?) Warnung, er wolle ihn nicht zu seinem Feind machen müssen, etwas abgeschwächt.

    Die Ambivalenz der Agenten wird nun auch in Furuyas Fall beibehalten. Kleine Kinder im Krankenhaus belügen (schade, ich hatte gehofft, Conans Aussage ließe sich damit eindeutiger interpretieren). Liebenswürdige Lehrerinnen über den Haufen fahren wollen. Jodie und Camel als Geiseln nehmen, um Akai an die BO ausliefern zu können. Umso überraschender dann vielleicht die Reaktion auf Akais Entschuldigung, die vermutlich mit Scotch zusammenhängt.
    (Ob Furuya wohl gelogen hat, als er im MT sagte, er wolle Sherry an die Organisation ausliefern? Oder ob er sie an die Sicherheitspolizei übergeben wollte, Stichwort Kollegen im Helikopter? Eine Frage könnte dann sein, wieso er ausgerechnet gegenüber Sherry gelogen hat. Die Angst vor einer möglichen Wanze war es wohl eher nicht.)

    Was die deutsche Übersetzung betrifft, scheint dieser Fall ja mindestens genauso ergiebig zu sein wie der vorherige.
    Kein gravierender Fehler, aber wie die Übersetzung mit Yukikos Tanten-Abneigung umgeht, ist nicht sehr gelungen. Das wurde mMn in einem früheren Fall schöner und passender gelöst. Tante bleibt Tante, egal ob es sich dabei um eine olle oder reizende handelt.

    Aber mal ganz unabhängig von der Übersetzung. Wieso sich Yukiko selbst als legendäre Schauspielerin Japans (im MT, wenn ich mich recht erinnere) bezeichnet, wenn schon ein paar hohe Schuhe und ein Stimmenverzerrer sie zum Klagen bringen, und eine Schwärmerei sie beinahe aus der Rolle fallen lässt, ist mir nach diesem Fall nicht mehr ganz klar.

    Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von Musette ()

  • Die neue, anscheinend Akai-typische Wendung kam für mich auch ziemlich überraschend.

    Camel schrieb:

    Naja, zum Beispiel pflegte er doch gerne zu sagen, dass bei den meisten Missgeschicken nicht nur einer allein die Schuld trage.
    Vor gut 40 Bänden klang das irgendwie noch ganz anders.

    Akai schrieb:

    Nur weil du deinen Schlüssel nicht abgezogen hast!

    Die Szene mit der Waffe würde ich jetzt weniger als eine nette Geste sehen. Akai will offenbar, dass Amuro eine ganz bestimmte Information über Kusudas Waffe herausfindet. Mir fällt nur beim besten Willen nicht ein, was für eine brisante Information das sein könnte. Und solange nicht bekannt ist, welche Info er Amuro zukommen lassen will, lässt sich eben auch schwer sagen, was Akai damit erreichen will.

    An Bourbons Geschichte zu Sherry im MT hätte ich jetzt keine Zweifel. In diesem Fall hier will er offenbar Akai an die BO ausliefern, um in der Hierarchie der Organisation weiter aufzusteigen. Die Aktion im MT passt doch dazu, dort eben mit Shiho statt Akai?
    Die Kollegen im Helikopter wären Sicherheitspolizisten, ja. Aber um Akai zu schnappen, benutzt er doch genauso seine Kollegen von der Sicherheitspolizei, will Akai aber allem Anschein nach trotzdem der BO ausliefern.

    Was ich eher merkwürdig fand, war die Stelle, an der James Akais Plan durchschaut hat. Wieso hat Akai hier denn beschichtete Fingerspitzen? Dass er die Beschichtung für den Plan mit Conans Handy im Krankenhaus benötigt hat, ist klar. Das wurde so ja auch erklärt.
    Wieso er aber einen Fall später, als er zu Kir an den Bergpass fährt, wieder (immer noch?) beschichtete Fingerspitzen hat? Für diesen Teil des Plans braucht er die doch überhaupt nicht mehr, zumindest wurde nichts in der Richtung erklärt. Ist so eine Beschichtung dauerhaft oder langanhaltend?
  • Bei dem Ausflug zum Meereshornfelsen war Jodie damals nicht dabei. Bleibt die Möglichkeit im Warenhaus, um Jodies Erkenntnis glaubwürdig zu machen. Es gibt noch die Szene, in der Subaru Ran und Sonoko kennenlernt (Bd. 61,8). Da taucht die Aussage in abgewandelter Form auf (Ran entschuldigt sich für den Tritt, er sieht eine Teilschuld bei sich selbst).

    MT: Stimmt, wahrscheinlich war es die Bekanntschaft zwischen Furuya und Elena. Aber als die vermeintliche Shiho stirbt, schien ihn das Auftauchen Akais deutlich mehr zu interessieren.

    Die beschichteten Fingerkuppen dienten vielleicht als Schutz, um keine Abdrücke an Kirs Auto zu hinterlassen? So als zusätzliche Vorsichtsmaßnahme, falls nach dem Todesschuss nicht mehr genügend Zeit blieb, um Handschuhe anzuziehen. Wenn er kein Interesse daran hat, dass Furuya und seine Leute die Abdrücke bekommen, dann gilt dies vielleicht auch für Kirs Organisation.
    Auf jedem Fall bot ihm James Black so die Gelegenheit den Kontakt zum FBI nicht komplett abreißen zu lassen. Und das dürfte ja in in jedem Fall und für mehrere Szenarien in Akais Interesse gewesen sein.

    Die Szene auf Seite 67 im aktuellen deutschen Band ist ganz interessant: Yusaku und Conan unterhalten sich darüber, dass Yukiko besonders gut die Masken von Verwandten/Familienmitgliedern hinbekommt. Aber das gilt vielleicht auch für Menschen, die sie schon eine ganze Weile kennt. Anscheinend gibt es zwischen Yukiko und Haibara eine Verbindung. Vielleicht eine Verwandte von Shiho? Sehr viele Alternativen fallen mir da nicht ein.

    Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von Musette () aus folgendem Grund: Ergänzungen.

  • Den Kommentar zu Yukikos Masken halte ich auch für recht interessant. Noch interessanter finde ich allerdings die Szene zwischen Vermouth und Bourbon in dessen Wagen, als er ihr über seinen Verdacht berichtet, dass Akai noch lebt.
    Diese Szene sieht aber mal ganz stark danach aus, dass Vermouth darüber Bescheid weiß, dass Akai noch am Leben ist.

    Als Bourbon das Gespräch in die Richtung lenkt, dass Akai noch lebe, gibt sich Vermouth zunächst doch sehr geschockt. Das wirkt in dieser Intensität fast schon etwas arg dick aufgetragen, man könnte ihr das aber noch abnehmen.
    Zumindest wenn sie daraufhin nicht von einem Moment zum nächsten von diesem Schock zu einem (zufriedenen?) Lächeln wechseln würde.



    Ich sehe dieses Lächeln als klares Zeichen dafür, dass ihre Reaktionen davor nur gespielt waren. So schnell weichen echte Bestürzung und Unglauben doch nicht, zumindest nicht ohne konkreten Anlass. Nein, Sharon scheint gar nicht wirklich fassungslos oder schockiert zu sein. Im Gegenteil, sie wirkt doch sehr zufrieden in diesem Panel rechts unten.

    Meiner Erinnerung nach wird diese Darstellung (Lächeln bei abgeschnittener Augenpartie) hier nicht zum ersten Mal eingesetzt, um auszudrücken, dass die betreffende Figur eigentlich mehr weiß, als sie gerade vorgibt. Zum Vergleich diese Stelle aus Band 30:

    Mogi weiß in dieser Szene bereits, dass Senma ihren Tod nur vortäuscht. Trotzdem verhalten er und Kid sich hier so, als wüssten sie nichts davon. Der Hinweis darauf, dass dem in Wirklichkeit nicht so ist, ist Mogis verstecktes Lächeln.
    Sharon und er sehen natürlich unterschiedlich aus, aber davon abgesehen stimmen die beiden Zeichnungen beinahe überein.


    Zurück zu Band 78: Ich würde in dieser Szene sogar noch einen kleinen Schritt weiter gehen. Vermouth weiß nicht nur von Akais Überleben; sie will auch möglichst verhindern, dass Bourbon davon erfährt. Dafür sehe ich im Wesentlichen zwei Anhaltspunkte:
    Was sich hinter ihrem Lächeln mMn nach verbirgt, habe ich ja schon ausgeführt. Die noch offene Frage dabei: Warum dieses Lächeln gerade zu diesem Zeitpunkt? Worauf reagiert sie hier? Nun, zunächst sah es danach aus, als wäre sich Bourbon schon sehr sicher, eventuell hätte er seine Version sogar beweisen können. Vermouths Frage, ob Akai noch lebt, beantwortet er klipp und klar mit Ja.
    Und schiebt erst danach ein Also falls ich mich nicht irre! hinterher. Bourbon hat also noch keinen Beweis, er kann sich nicht absolut sicher sein. Und auf diese Aussage schließt sich Vermouths zufriedenes Lächeln an. Sie kann erst einmal beruhigt sein, Bourbon kann nichts beweisen. Und vielleicht lässt er sich von seinem Verdacht ja sogar noch abbringen.
    Da sind wir übrigens schon beim zweiten Punkt. Im Anschluss gibt Vermouth sich dann doch sehr viel Mühe, um ihn vom Gegenteil zu überzeugen. Sie fängt plötzlich an, Akais Tod vehement zu verteidigen, inklusive So-war-er-eben-Verteidigung zu dessen Hand in der Hosentasche und ungefragter Analyse zu Akais Sterbeworten (spontan und aus tiefstem Herzen).
    Nach der ganzen Aktion schärft sie ihm dann auch gleich noch einmal ein, dass er so etwas ab sofort bleiben lassen solle: Mach in Zukunft nicht mehr so einen Aufstand, ja? Alles in allem sieht das schon sehr danach aus, als wolle sie möglichst nicht, dass Bourbon von Akais Überleben erfährt.



    Ich möchte zum Schluss noch einmal etwas genauer auf ihre Verteidigung von Akais Tod eingehen. Diese Szene halte ich für sehr aufschlussreich, denn wirklich ehrlich scheint sie Amuro gegenüber hier nicht zu sein. Ihre Aussage, Akais Tod sei bestätigt, belegt sie mit den folgenden beiden Punkten:
    a) Kir hat ihm am Raiha-Pass eine Kugel durch den Kopf gejagt und anschließend seinen Wagen samt seiner Leiche verbrannt.
    b) Und die Fingerabdrücke der Leiche stimmten mit Akais Fingerabdrücken auf dem Handy dieses kleinen Detektivs überein.

    Für sich genommen sind das ganz ordentliche Argumente, die ein DC-Charakter tatsächlich so aufzählen könnte. Aber nicht Vermouth. Aus ihrer Sicht, mit ihrem Vorwissen, weiß sie genau, dass beide Argumente auf sehr wackligen Füßen stehen.

    zu a): Vermouth verdächtigt Kir bereits in Band 49, dass es sich bei ihr um einen NOC handelt. Also bereits zu einem Zeitpunkt, als sie dem FBI nicht in die Hände gefallen war. Danach verbringt sie Monate in Gewahrsam des FBI, bevor sie dann scheinbar einen FBI-Agenten erschießt. Ähm, ja. Dass gerade Kir Akai erschießt, erhöht aus Vermouths Sicht doch nicht die Glaubwürdigkeit von Akais Tod. Eher gibt ihr das den Grund, selbst daran zu zweifeln.
    Seit dem von Vermouth geäußerten Verdacht ist überhaupt nichts geschehen, was ihren Verdacht irgendwie hätte ausräumen können. Im Gegenteil, Kirs FBI-Gewahrsam, ihre Befreiung, der merkwürdig einfache Tod von Akai könnten einen solchen Verdacht eher noch bestärken.

    zu b): Muss man dazu überhaupt viel sagen? Vermouth weiß, dass Conan mit dem FBI zusammenarbeitet (Band 49). Sie weiß, dass er gegen die Organisation arbeitet. Sie weiß, wie clever er ist und welche raffinierten Pläne er schmieden kann. Gerade erst im Mystery Train ist sie erneut auf ihn hereingefallen. Wenn nun gerade Conan das entscheidende (und nebenbei etwas konstruiert wirkende) Beweisstück darstellt bzw. übermittelt, was bedeutet das dann? Vermouth dürfte jedenfalls schlau genug sein, um festzustellen, dass ein solcher "Beweis" keine Glaubwürdigkeit besitzt.

    Nein, diese von ihr genannten Punkte sind ausschließlich für Amuro bestimmt. Sie selbst dürfte nicht daran glauben. Wenn man das alles noch einmal zusammenfasst, dann dürfte ihr die Geschichte um Akais Tod im Gegenteil doch sehr, sehr faul vorkommen:
    Ein vermutlicher NOC verbringt Monate in FBI-Gewahrsam, kommt dann unter merkwürdigen Umständen plötzlich von selbst frei. Erschießt wenig später einen FBI-Agenten, womöglich den Hauptfeind der BO. Und den einzigen Beweis für dessen Tod liefert zufällig ein Verbündeter des FBI, der für seine genialen Pläne gegen die BO bekannt ist.
    Wenn Vermouths Reaktion auf den von Amuro geäußerten Verdacht tatsächlich echt wäre, müsste man ihr wohl doch eine ziemlich große Naivität unterstellen.