4. Türchen von Cherry

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  • 4. Türchen von Cherry

    Guten Morgen meine Lieben!

    Heute gibt es das Türchen Nr. 4 an unserem Adventskalender. Diesmal ist es eine Geschichte von Cherry. Viel Freude beim Lesen und einen schönen Mittwoch wünsche ich euch!

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    Kogogors Weihnachtspannen

    „Paps, steh endlich auf! Du sollst doch heute mit Conan die Wohnung schmücken. Sag nicht, dass du es vergessen hast. Wo warst du denn schon wieder so lange?“,
    hörte ich Rans Stimme fragen. Ich kam im Wohnzimmer an und sah, wie Kogoro sich meckernd, von der einen auf die andere Seite rollte, er hatte es wohl nicht
    mehr bis ins Schlafzimmer geschafft. Höchstwahrscheinlich war dieser Schluckspecht einmal mehr Mahjong spielen gewesen. „Was hast du gesagt Mausebein?“,
    murmelte er verschlafen, in das Polster des Sofas. „Also das ist doch nicht zu fassen! Du sollst aufstehen und mit Conan die Wohnung schmücken, wie du es mir
    versprochen hast. Ich habe doch leider keine Zeit. Heute muss ich zu meinem Karate Turnier und für die Schule muss ich auch noch lernen. Würdest du also
    bitte aufstehen?“ Nun klang Ran wirklich sauer. Sie trug einen ihrer Trainingsanzüge und zu ihren Füßen stand eine große Sporttasche. Endlich setzte
    sich auch das Alterchen auf. „Ich hab es gar nicht vergessen“, nuschelte er vor sich hin. Allem Anschein nach, war er immer noch nicht ganz nüchtern. Sie
    drehte sich schnaubend um und lief zur Wohnungstür. Sie war schon halb aus der Tür, als sie sich noch ein letztes Mal zu Kogoro und mir umdrehte. „Ach Conan“,
    setzte sie an. „Da ich mir schon gedachte habe, dass Paps das nicht allein hinbekommt, habe ich meine Mutter angerufen, sie sollte bald da sein. Aber
    verrate ihm nichts.“ Sie zwinkerte mir zu. Ich nickte, aber da war sie schon verschwunden. Das war mal wieder eine ihrer besonderen Ideen. Die beiden würden
    sich den lieben langen Tag streiten und ich würde es ertragen müssen. Schöne Bescherung. Aber sollte er nicht eigentlich unsere kleine Unterhaltung
    mitbekommen haben und nun wissen, dass Eri kommt? Das beantwortete sich von selbst, als ich mich zu ihm umdrehte. Er war schon wieder eingeschlafen
    und schnarchte seelenruhig vor sich hin. Dazu fiel mir wirklich nichts mehr ein.

    Gerade als ich am überlegen war, ob ich ihn wecken oder vielleicht doch lieber schlafen lassen sollte, klingte ein Wecker. Die Stimme der Sängerin Yoko Okino
    erklang und füllte die ganze Detektei mit Musik. Allerdings war er verdammt laut. Laut genug damit auch Kogoro wach wurde. Vielleicht lag es auch weniger
    an der Lautstärke des Weckers, sondern mehr daran das Yoko diejenige war die sang. Kogoro war innerhalb von wenigen Sekunden hellwach und saß kerzengerade
    auf dem Sofa. „Yoko, meine Geliebte Yoko“, brüllte er und schaltete den Wecker aus. Kaum war dieser verstummt, bekam ich auch schon einen genervten
    Seitenblick zugeworfen. „Was machst du denn noch hier? Musst du nicht in die Schule oder so was?“ „Nein, wir haben Wochenende Onkelchen. Ran hat doch
    gemeint wir sollen die Wohnung schmücken. Wann fangen wir denn damit an?“, fragte ich so unschuldig wie möglich. Man ging mir dieses Kleinkindgehabe auf
    die Nerven. „Ach, ihr Kinder habt es so einfach. Ich muss den ganzen Tag arbeiten und dann soll ich auch noch die Wohnung schmücken. Wie stellt sich Ran das vor?
    Ich bin ein Meisterdetektiv und noch dazu viel zu beschäftigt, um mich um so etwas zu kümmern“, beklagte er sich lautstark. Also eigentlich war ich derjenige, der
    seine Arbeit machte, weil er einfach viel zu unfähig war und Yoko Okinos Show, die sowieso ständig wiederholt wurde, zu schauen, konnte man wohl kaum, als
    viel zu beschäftig einordnen. Ich rollte mit den Augen und ging in mein Zimmer, um die Hausaufgaben zu erledigen, die noch anstanden. Aber selbst die, hatte
    ich in wenigen Minuten erledigt, was natürlich von Anfang an klar gewesen war. Also schnappte ich mir das Sherlock Holmes Buch, das neben mir lag und fing an
    zu lesen. Diese Bücher konnte ich mittlerweile schon auswendig, aber es war immer wieder faszinierend den Schlussfolgerungen meines Idols zu lauschen.

    Nach einer Stunde klingelte es an der Tür. Kogoro saß weiterhin lachend auf dem Sofa, weswegen ich die Tür öffnete. Eri stand dort, ziemlich durchgefroren. Ihre Nase
    war leicht gerötete, die Mütze, trug sie tief ins Gesicht gezogen und den fliederfarbenen Mantel, hatte sie eng um sich geschlungen.
    „Hallo Conan. Schön dich zu sehen. Hilfst du uns heute dabei die Wohnung zu dekorieren?“ Sie trat in die warme Wohnung und sofort beschlug ihre Brille.
    „Nanu, Kogoro was machst du denn hier? Solltest du nicht bei einem deiner Fälle sein und wo steckt Ran überhaupt?“, fragte sie verwundert. Eri wusste
    also genau so wenig wie Kogoro, dass wir heute zu dritt sein würden. Warum hatte ich diesen Verdacht schon die ganze Zeit gehabt? Aber es half alles
    nichts. Ich würde den Tag mit den beiden schon überleben. Also irgendwie. Kogoro schaute vollkommen perplex, ihm waren jegliche Gesichtzüge entwichen. Er
    starrte nur Eri an und stammelte unverständliches Zeug vor sich her. „Ran ist bei einem Karate Turnier und kommt vor heute Abend nicht mehr zurück, Tante
    Eri. Sie meinte, dass du, Onkelchen und ich die Wohnung schmücken sollen. Denn die arme Ran hat keine Zeit dafür, weil sie noch für die Schule lernen muss“,
    erklärte ich ihr. Man konnte ihr ansehen, wie sie ihre zwei Möglichkeiten innerlich abwog. Entweder Kogoro hier einfach sitzen zu lassen und wieder zu
    gehen, das würde aber auch bedeuten Ran zu enttäuschen oder aber in den sauren Apfel zu beißen und mit uns beiden die Wohnung herzurichten. Schlussendlich
    nahm sie ihren Mantel ab und hängte ihn an die Garderobe. „Willst du den ganzen Tag, in diesen klebrigen Klamotten herum liegen oder wirst du Conan und mir
    helfen?“ Es klang nicht im Entferntesten wie eine Frage, eher wie eine Drohung. Kogoro schien das aber nicht bemerkt zu haben oder er wollte es einfach nicht
    hören. Er erhöhte lediglich die Lautstärke des Fernsehers. Eri verschränkte die Arme vor der Brust und zog eine Augenbraue hoch. Aber auch das ignorierte
    Kogoro gekonnt. Ich wollte nicht wissen wie es sich hier abgespielt hatte, als die beiden noch täglich aufeinander hingen. Rans Mutter zog den Stecker des
    Fernsehers heraus und Kogoros Augen weiteten sich. „Was fällt dir eigentlich ein? Das hier ist meine Wohnung, was hast du hier überhaupt zu suchen?“, schrie
    er. „Nicht so laut mein Lieber. Ich bin lediglich hier, weil mich unsere Tochter gebeten hat, mit ihr die Wohnung für Weihnachten herzurichten.
    Allerdings wusste ich nicht, dass du auch dabei sein würdest. Ich dachte, du wärst mit einem deiner Fälle beschäftigt.“ „Na dann, viel Spaß. Ich habe
    sowieso noch etwas Wichtiges zu tun.“ „Wichtig ist zwar relativ, aber ich denke ein Großteil der Menschheit wird mir zustimmen, dass mit deinen Kumpels, schon
    wieder einen Saufen zu gehen und einer Sängerin, die deine Tochter sein könnte, hinterher zu schmachten, nicht unter die Kategorie wichtig fällt.“ Die Frau war
    knallhart. Sowohl vor Gericht als auch in ihrem ehemaligen zuhause. Kogoro raffte sich auf und verschwand mit frischer Kleidung im Bad. Eri seufzte
    hörbar. „Lass uns doch mit den Plätzchen anfangen“, schlug ich vor. Sie ließ ihren Blick über das Chaos schweifen. Danach beugte sie sich zu mir herunter. „Wenn
    ich dir mit dem Teig helfe, kannst du die Plätzchen dann später allein ausstechen Conan? Ich denke du bekommst das viel besser hin als Kogoro.“ Sie
    zwinkerte mir zu. Nachdem der Teig fertig war, verschwand Eri im Wohnzimmer. Ich verfrachtete ihn in den Kühlschrank und eilte ins Wohnzimmer um ihr dabei zu
    helfen das Chaos zu beseitigen. Nach einer viertel Stunde konnte man schon wieder ein Wohnzimmer erahnen. Kogoro erschien sauber und gepflegt im
    Wohnzimmer. „Was soll ich tun?“, fragte er mürrisch. „Bloß nicht zu viel Begeisterung bitte. Du könntest schon einmal die Lichterketten aus dem Keller
    hohlen. Ich wische solang die Fenster.“ Tatsächlich Kogoro verschwand ohne weitere Widerworte.
    Es verging eine halbe Stunde, draußen stürmte es heftig, Eri hatte fast alle Fenstern geputzt, ich war mit dem aufräumen fertig, aber Kogoro war immer noch nicht da.
    „Wo bleibt er denn schon wieder?“ Sie lies den Putzlappen in den Eimer fallen und war auf dem Weg zur Tür, als es im Hausgang anfing lautstark zu poltern. „Wenn man vom
    Teufel spricht“, murmelte ich, so leise, dass Eri es nicht hören konnte, vor mich her. Kogoro erschien mit einem riesigen Stapel an Kisten. „Tut mir leid,
    dass es so lange gedauert hat, aber ich musste den ganzen Keller durchsuchen.“
    „Ich habe die Halterungen für die Lichterketten schon angebracht du musst sie nur noch festmachen und einstecken.“ Ich ging zurück in die Küche, um mich um die
    Plätzchen zu kümmern. Eri und Kogoro waren erwachsen. Zumindest einer von beiden. Sie würden schon miteinander auskommen. Zumindest hoffte ich das. Aber
    kaum hatte ich die Plätzchen ausgestochen und in den vorgeheizten Ofen geschoben, wurde es auch schon von jetzt auf gleich dunkel. Ein Stromausfall, ich
    hatte bemerkt, dass es stürmte, allerdings zu wenig um einen Stromausfall zu verursachen. Also lugte ich ins Wohnzimmer und sah das Kogoro auf dem Fußboden saß.
    Sein Gesicht sah aus, alshätte er sich erschreckt. „Was ist denn hier passiert?“

    Eri erklärte kurz, dass die Sicherung rausgeflogen sein musste. Kogoro hatte anscheinend eine defekte Lichterkette eingesteckt. „Kümmerst du dich bitte
    darum“, sagte sie und hielt Kogoro eine Taschenlampe unter die Nase. Er nahm sie schnaufend entgegen und verschwand erneut im Keller. Dieses Mal dauerte es
    aber nur zwei Minuten und keine halbe Stunde. Das Licht ging wieder an und Kogoro stand erneut mit Kisten beladen im Zimmer. „Ich habe gleich die
    Dekoration für den Weihnachtsbaum mitgebracht.“ Den Weihnachtsbaum hatte ich vor zwei Tagen zusammen mit Ran ausgesucht. Er war wirklich toll. Er hatte
    satte grüne Nadeln und war schön groß, ein Weihnachtsbaum wie aus dem Bilderbuch. Der Weihnachtsmann, sofern es ihn
    geben würde, wäre stolz auf uns. Gerade als er die Kisten abstellen wollte, rutschte er aus und landete in einer Pfütze. Die Kisten flogen in hohem Bogen
    durch die Luft und landeten klirrend auf den Fußboden. Es würde mich wundern wenn auch nur eine Kugel diesen Aufprall überstanden hatte. „Warum ist es hier
    denn nass?“, fluchte er und versuchte aufzustehen. Tropfnass stand er nun vor uns. Ich musste mich zusammenreisen, um nicht in schallendem Gelächter
    auszubrechen. Das Wasser schien aus dem Bad zukommen. Also lief ich dorthin und öffnete die Tür. Das Fenster, das sich direkt gegenüber der Tür befand, stand
    speerangelweit offen. Er hatte es offen gelassen…war das denn zu glauben? Fassungslos drehte ich mich langsam um. Wie konnte man nur so Kopflos sein. „Anscheinend
    hat Onkelchen das Fenster nach dem Duschen aufgelassen. Und der ganze Schnee der reingeschneit ist, muss wohl geschmolzen sein“, erklärte ich und deutete
    auf das offene Fenster. Keinen Moment später stand Rans Mutter auch schon neben mir und schüttelte ungläubig mit dem Kopf. Sie ging stumm zu den Kisten, die
    Kogoro bei seinem Sturz aus den Händen gerutscht waren und öffnete sie. Ihre Augen weiteten sich und ohne Worte zu verlieren schloss sie die Kisten wieder.
    „Ist es sehr schlimm?“, fragte ich leicht verzweifelt. Ran würde unglaublich traurig und auch sauer sein. „Verdammt die Kekse!“, rief ich und eilte in die Küche.
    Ich öffnete den Ofen und schon kam mir Rauch entgegen. Die waren wohl auch hinüber. Eri direkt hinter mir öffnete das Fenster.
    „Das ist alles eine reine Katastrophe“, sagte sie und ließ sich auf einen Stuhl in der Küche fallen. „Wir haben wohl mehr zerstört als wir geschmückt haben“,
    setzte sie hinzu und stützte das Kinn in die Hände.

    Ich war aber noch nicht bereit aufzugeben. Nicht jetzt nachdem alles schief gegangen war. Denn was sollte denn nun noch passieren? Es konnte nur noch
    besser werden und schließlich war bald Weihnachten. Außerdem wollte ich Ran nicht enttäuschen. Nicht schon wieder.
    Aber wie sollte ich, dass Alles wieder hinbiegen? Schließlich kam mir die Idee. „Ich habe eine Idee, Tante Eri. Wie wäre es wenn ich Professor Agasa frage ob er
    noch Weihnachtsschmuck hat. Vielleicht borgt er ihn uns. Du kannst in der Zeit neue Zutaten, für Kekse und vielleicht für einen Weihnachtskuchen, kaufen
    gehen. Onkelchen und ich kümmern uns in der Zeit um die Wohnung.“ Zuerst schaute sie etwas irritiert, aber ich glaube die Idee schien ihr zu gefallen. „Ich
    glaube fast, dass wir keine andere Möglichkeit haben dieses Chaos noch zu retten. Eine sehr gute Idee, Conan.“ Sie erhob sich von dem quietschenden
    Küchenstuhl und stapfte zurück ins Wohnzimmer. „Kogoro!“ Ihre Stimme donnerte durch das kleine Wohnzimmer. „Du wirst diese Pfütze wegwischen und Conan helfen
    die Plätzchen zu entsorgen. Meinst du, dass du das hinbekommst?“ „Aber ja doch. Ich bin doch kein Vollidiot.“ Darüber ließ sich allerdings streiten. Eri schüttelte kaum merklich mit dem Kopf.
    „Ich werde jetzt neue Zutaten für Kekse und einen Kuchen einkaufen gehen. Bitte versuche wenigstens die Wohnung nicht noch mehr zu demolieren. Vielleicht
    schaut ihr auch einmal nach ob doch etwas von dem Weihnachtsschmuck, den Sturz überlebt hat.“
    Sie schnappte sich ihren Mantel und verschwand. Jetzt war ich mit Kogoro allein. Ob wir das wirklich hinbekommen würden. Kogoro verschwand in der Abstellkammer.
    Ich kletterte auf das weiche Sofa und schnappte mir das alte Telefon, wählte die Nummer des Professors und hörte ein Freizeichen. „Bei Agasa“, sagte eine
    kühle und leicht desinteressiert klingende Stimme, die ich nur allzu gut kannte. „Ai, es ist immer wieder schön deine überaus gut gelaunte Stimme zu hören.
    Ist der Professor in der Nähe? Ich müsste ihn um einen gefallen bitten“, erklärte ich ihr. Es knallte laut und Metall fiel scheppernd zu Boden.
    Besenstangen ragten aus der Abstellkammer. Hoffentlich kam er dort auch wieder lebend raus. „Sag mal, was machst du da eigentlich? Nimmst du etwa die ganze
    Wohnung auseinander?“, fragte Ai mich plötzlich. „Ach Quatsch. Das ist nur der alte Schluckspecht der nach einem Lappen zum aufwischen sucht.“ Ich seufzte
    hörbar. „Also ist der Professor da?“ „Ja ist er.“ Keine Zwei Sekunden später erklang auch schon die ruhige Stimme des Professors. „Hallo Conan, Ai hat
    gesagt du brauchst meine Hilfe. Wo drückt den der Schuh? Schon wieder ein Fall?“ „Nein Professor. Dieses Mal ist es etwas ganz anderes.“ Wieder rumpelte
    es. Nun konnte ich Kogoro wieder sehen. Er zog an einem Stück Stoff der zwischen vielen Eimern und anderen Dingen eingeklemmt war. Nachdem er ihn
    befreit hatte, fiel ihm allerdings alles entgegen und begrub ihn unter einer Putzsachen Lawine. „Oh Weh“, entfuhr es mir und ich schlug mir mit der Hand
    gegen die Stirn. Der Professor räusperte sich und mir viel auf dass er noch immer auf meine Antwort warten musste.
    „Ich hätte da eine kleine Bitte an sie. Haben sie vielleicht noch Weihnachtsschmuck den sie nicht brauchen? Ran hat Kogoro, Eri und mich damit beauftragt die
    Wohnung zu dekorieren. Nur leider ging alles schief. Die Wohnung liegt im Chaos, Kogoro schlummert unter einem Haufen Eimer und Putzlappen und Eri
    besorgt neue Zutaten für Kekse und Kuchen. Ich dachte sie hätten vielleicht noch ein zwei Lichterketten oder ähnliches, denn uns ist leider fast alles zu Bruch
    gegangen.“ „Nicht so schnell Shinichi! Da kommt man ja überhaupt nicht mit. Also noch mal von vorn. Ihr habt die Wohnung anstatt in ein Winterwunderland
    in ein Chaos verwandelt und nun brauchst du neues Dekorationsmaterial, weil euers kaputt gegangen ist?“ „Das trifft den Nagel leider auf den Kopf Professor.“
    Ich schlurft an dem Haufen unter dem Kogoro begraben lag vorbei und öffnete die Kisten. Tatsächlich war so ziemlich alles kaputt gegangen. Hier und da waren
    noch ein paar Kugeln heil geblieben und auch zwei, drei Lichterketten sahen noch ganz passabel aus, aber der Rest war unbrauchbar. „Gib mir zehn Minuten
    ich bin gleich da und ich habe sogar noch mehr, als nur zwei lausige Lichterketten.“ „Wirklich Professor? Sie sind meine Rettung. Vielen Dank!“ Ich
    legte auf und versuchte den armen Kogoro auszugraben. Anscheinend hatte ihn einer der Metalleimer derart fest getroffen, dass er ausgeknockt worden war.
    Nachdem ich ihn freigeschaufelt und mehrere Male vorsichtig angestupst hatte setzte er sich auf und fluchte wild vor sich hin. Nachdem er sich endlich
    beruhigt hatte, machte er sich daran die Pfütze aufzuwischen. Ich hingegen räumte die Abstellkammer wieder ein und entsorgte die verbrannten Kekse. Es
    klingelte an der Tür und ich lief an dem fluchenden Kogoro vorbei, um die Tür zu öffnen.

    Der Professor und Ai standen voll beladen mit Kisten im Türrahmen. „Das ist aber toll, dass sie so schnell gekommen sind Professor.“ „Ja und ich bin auch nicht
    allein hier.“ Kaum hatte er zu Ende gesprochen, tauchten auch schon drei weitere Köpfe hinter ihm auf. Ayumi, Genta, Mitzuhiko. Die Detective Boys.
    Wundervoll. Das war also mit: Ich habe noch viel mehr außer zwei lausigen Lichterketten, gemeint. Der Professor stellte die Kisten im Wohnzimmer, weit weg von der Pfütze, ab.
    „Conan, wir sind so froh, dass wir dir helfen können. Was sollen wir machen?“ Nun musste ich mich auch noch um die drei kümmern. Als ob Kogoro mir nicht schon
    genug Schwierigkeiten bereiten würde. „Ihr könnt mit Ai zusammen einen Kuchen und Kekse backen. „Wie kommst du auf die Idee, dass ich backen kann?“, fragte
    sie und zog ein Augenbraue in die Höhe. „Nun, da du dich immer um die Ernährung des Professors kümmerst, gehe ich einfach davon aus, dass du einen Kuchen und
    ein paar einfache Weihnachtskekse machen können wirst.“ Sie grinste. „Okay, du hast mich erwischt Sherlock. Kommt ihr, wir gehen dann in die Küche und kümmern
    uns um das Gebäck.“ „Oh ja! Los geht’s!“, schrien die drei voller Eifer. Wie gerufen kam auch Eri mit den neuen Zutaten wieder. Endlich lief nicht mehr
    alles schief. Sie brachte die Tüten in die Küche und war ganz erstaunt über unsere vielen Helfer. „Wenn wir so viele fleißige Helfer haben, kann eigentlich
    nichts mehr schief gehen.“ Und sie behielt mit ihrer Vermutung recht. Es ging wirklich nichts mehr schief. Nach einer halben Stunde hatte Kogoro die Pfütze beseitigt,
    aus der Küche kamen Weihnachtslieder und der Professor hatte schon fast alle Fenster mit Lichterketten versehen. Eri und ich kümmerten uns um den Baum.
    Kogoro versuchte sein Bestes und half dem Professor beim Anschließen der Lichterketten. Langsam aber sicher verwandelte sich das Chaos in ein
    Winterwunderland. Kurz bevor Ran kam, waren wir mit allem fertig und ich musste gestehen, es sah wirklich toll aus. Die ganze Wohnung duftete nach
    Weihnachtsgebäck, sie leuchtete hell, war unglaublich schön geschmückt und draußen viel der Schnee langsam und gleichmäßig. Der liebe Professor hantierte
    allerdings noch am Lichtschalter herum. „Was genau tun sie da Professor?“, fragte ich misstrauisch. Ich hatte lange genug neben ihm gewohnt, um zu wissen,
    dass seine Experimente gerne mal nach hinten losgingen. „Ich habe alles mit dem Lichtschalter verknüpft. Wenn also Ran jetzt gleich kommt und den oberen
    Lichtschalter betätigt, dann geht alles auf einmal an uns sie wird vollkommen verblüfft sein.“


    „Es ist zwar wahrscheinlich, dass sie den oberen Lichtschalter drückt, da er genau auf der passenden Höhe für sie ist, aber wird das auch funktionieren?“,
    erkundigte ich mich nochmals. „Hab ein bisschen Vertrauen in den alten Hiroshi Agasa!“ Im Flur rumpelte es
    und alle versteckten sich. Die Kinder unter dem Tisch. Kogoro und Eri jeweils hinter Regalen. Der Professor hinter der Tür und ich hockte mich mit Ai hinter
    das Sofa. Ein Schlüssel drehte sich im Schloss. Es klickte leise und die Tür öffnete sich langsam. „Paps, Mama, Conan seid ihr da?“, fragte Ran in die
    Dunkelheit hinein. Nun schwang die Tür ganz auf und ein wenig Licht strömte in das Zimmer. Rans Hand legte sich auf den Lichtschalter und ich hielt die Luft
    an. Sie drückte ihn und nichts geschah. Fünf quälend lange Sekunden verstrichen und plötzlich erstrahlte das komplette Zimmer in bunten Lichtern. Rans Augen
    weiteten sich vor Überraschung und sie ließ ihre Trainingstasche fallen. Das war unser Zeichen. Wir alle sprangen hervor.

    „Überraschung!“

    In Rans Augenwinkeln glitzerten ein paar kleine Tränen. „Ich kann es überhaupt nicht glauben, dass ihr das hinbekommen habt! Ihr seid einfach unglaublich.“
    Wie viel Vertrauen sie in uns hat. „Ich selbst weiß, wie anstrengend es ist jedes Jahr die Wohnung zu dekorieren. Unglaublich! Ich hätte es niemals für Möglich
    gehalten, dass es so schön wird!“ „Na ja, gekonnt ist eben gekonnt, Mausebein!“, rief Kogoro und fing lauthals an zu lachen.
  • Sehr amüsante nette Geschichte. Obwohl sie etwas länger ist habe ich sie durchgelesen und das will was heissen...xD
    Könnte mir auch so ein Weihnachtspezial des Animes vorstellen. Sehr schönes viertes Türchen
    (Sind das am Bild oben Elchgummibärchen in den Dosen? Ich erkenne das irgendwie nicht...xD)
  • Den Honig hat mir erst gestern ein Freund vom Weihnachtsmarkt mitgebracht (gab auch super Senf *_*)

    Die Geschichte ist Traumhaft! Man verliert sich so sehr in der Story, dass ich am Ende dachte ich ich hätte eine special-X-Mas Ausgabe gelesen.
    DANKE!

    Ich freu mich schon so sehr auf die anderen Türchen *_*
  • Cherry deine Geschichte ist voll gut geworden und du hast die einzelnen Charaktere wirklich sehr gut getroffen. :)
    Da kommt man gleich in Weihnachtsstimmung. :D

    Well, X means a kiss... It's a feminine expression of affection. But it could also be an evil stamp of hatred.
    Sure. It's where a fatal silver arrow hits! X marks the target spot...
    - Vermouth -
  • Eine tolle Geschichte Cherry ^^
    Ist zwar auch die erste längere aber wenn man im Lesefluss ist fällt das gar nicht mehr auf. Du hast einen schönen Conan Alltag dargestellt mit all den Anstrengungen die er zu meistern hat, wenn Rans Eltern zusammenkommen. Die entwicklung war auch sehr gut, dass erst alles schief lief und dann doch noch alles zum guten kam. Auch wenn Conan zuerst nicht so begeistert von den DBs war.
    Wirklich super Arbeit.
    Ruhe und Gelassenheit, dazu noch Sorgfalt. Alles Eigenschaften meines Helden Holmes.