9.Adventskalendertürchen

  • 9.Adventskalendertürchen

    Teil1: „Es war in einer tief verschneiten Winternacht. Niemand würde es wagen, bei so einem Wetter vor die Tür zu gehen. Das dachte man auf jeden Fall. Doch eine Frau und ihre 2 Kinder saßen besorgt am Fenster und bangten um das Leben eines Bergmannes. Denn dieser war nach draußen gegangen, trotz des Schnees. Seine kleine Tochter hatte etwas verloren, was er wiederfinden wollte. „Mama, wo bleibt denn Papa? Er ist schon so lange weg!“ Die Kleine zupfte ihrer Mutter am Ärmel, doch die wusste selber nicht wie lange es dauern würde, oder ob ihr Mann jemals wieder kehren würde.
    „Bald mein Schatz.“,antwortete sie müde. Hoffe ich, fügte sie in Gedanken dazu.
    Die Sichtweite betrug etwa 2 cm. So kam es auf jeden Fall Kiyoshi vor. Um die Puppe seiner kleinen Mari zu finden, war er noch einmal nach draußen gegangen und der Schnee hatte ihn überrascht. Er irrte bereits seit 2 Stunden herum und fand den Heimweg nicht mehr. Zitternd vor Kälte lies er sich auf die Knie sinken. Er konnte einfach nicht mehr, er wollte sich nur ein wenig ausruhen. Das sagte Kiyoshi sich immer und immer wieder, bevor er den Willen zum Aufstehen nicht mehr hatte und sein Bewusstsein verlor.“
    „Heißt das, er wollte in der Kälte schlafen?“, fragte Genta ungläubig. Sonoko nickte. „Genau, dass heißt es. Anscheinend kommt meine Legende gar nicht so schlecht an.“Sie lachte. „Ist der blöd.“,murrte Genta wieder. „Wieso sollte man draußen schlafen?!“ Conan seufzte. „Er war so erschöpft und ausgezehrt von der Kälte, dass er sich nur kurz ausruhen wollte, so wie du nach dem 50 Meter Sprint.“,sagte er. Ayumi und Mitsuhiko kicherten. Genta verzog nur beleidigt das Gesicht.
    „Das war doch bestimmt noch nicht das Ende, erzähl weiter Sonoko.“,redete Ran dazwischen. Sonoko nickte wichtigtuerisch. Auch die anderen hingen wieder wie gebannt an ihren Lippen, nur Ai saß etwas abseits und las eine ihrer Modezeitschriften.
    „Nach 2 Tagen war er immer noch nicht zu Hause und die Familie hatte die Hoffnung schon längst aufgegeben. Trotzdem suchten sie die ganze Berglandschaft ab. Selbst die Kinder, denn die hatten auch begriffen, dass ihr Vater nicht mehr da war.“
    „Die Armen.“,meinte Ayumi mitfühlend. Mitsuhiko und Genta nickten zustimmend.
    „Kann ich weiter erzählen?“,fragte Sonoko ungeduldig. Alle nickten.
    „Doch unglaublicher Weise hatte Kiyoshi noch überlebt, er konnte sich nur nicht bewegen, oder auf sich aufmerksam machen. Er hörte seine Frau und Kinder und es schmerzte ihm, nicht sagen zu können, wo er war.“
    Conan grinste. Reiner Aberglaube. Ein normaler Mensch konnte grade mal 15 Minuten ungeschützt im Schnee aushalten.
    „In der Nacht, konnte er nicht mehr und schloss die Augen, bereit mit der Welt ab zu schließen. Doch da erhellte ein heller Schein die Dunkelheit. Kiyoshi öffnete seine Augen und blickte in das Gesicht, einer wunderschönen Frau. 'Du darfst jetzt nicht sterben.',sagte sie. 'Deine Familie braucht dich noch.' Erst da bemerkte die Bergmann, das die Frau große Flügel auf dem Rücken hatte. Ein wahrhaftiger Engel blickte ihm entgegen. Sie schenkte ihm Wärme und Kraft. Plötzlich ertönten Rufe. Seine Frau hatte den hellen Schein gesehen und war nach draußen geeilt. Nun sah sie ihren Mann, lebendig und einigermaßen gesund. Sie rannte auf Kiyoshi zu umarmte ihn und war unendlich glücklich. Er nicht weniger. Gerade wollte er sich umdrehen und sich bei dem Engel bedanken, als er sah, dass sie verschwunden war.“
    Theatralisch sah Sonoko in die Runde. Alle waren verzaubert. Nur Conan und Ai sahen sich grinsend an.

    „Kellner, nach füllen!“,rief Kogoro ausgelassen.
    „Paps, bitte du bist peinlich!“,sagte Ran ärgerlich. Auch Sonoko und die Detective Boys sahen milde lächelnd auf den betrunkenen Privatdetektiv herab. Plötzlich leuchteten die Augen von seiner Tochter kurz auf und sie eilte zum Eingang. „Mama, das du auch hier bist.“, begrüßte sie Eri Kisaki. „So ein Zufall.“ Doch die Rechtsanwältin wusste, dass das alles so gar kein Zufall war. Ihre Tochter hatte sie gebeten, hier her zu kommen, warum wollte sie nicht verraten, aber als sie das schalkhafte Lächeln von Ran sah, wusste sie, dass es nur wieder ein Versuch war, sie wieder mit diesem vertrottelten Privatdetektiv zu verkuppeln.
    „Komm doch mit zu uns, Mama.“,sagte Ran. Eri seufzte. Sie hatte keine andere Wahl, denn das Restaurant war voll besetzt. Hätte sie doch vorher einen Tisch reserviert. Missmutig begleitete sie ihre Tochter zum Tisch wo ihr ihr ungehobelter Klotz von Ehemann mit Krawatte um den Kopf schon entgegen blickte.
    „Was will die denn hier?“,hickste er aufgebracht. „Die kann gleich wieder verschwinden.“
    Tatsächlich machte die Rechtsanwältin wütend Anstalten sofort wieder zu gehen, doch Ran hielt sie zurück und fuhr gleichzeitig ihren Vater an. Notgedrungen setzte sich Eri zu den anderen.
    „L-lasst misch looos?!“,grölte Kogoro. „Isch bin noch laaaaange nischt bedrungen!“ Seine Tochter stützte ihn. Die Detective Boys einschließlich Conan und Ai waren schon in ihren Zimmer, nur der betrunkene Privatdetektiv, Ran und die Rechtsanwältin waren auf den Gängen unterwegs. Man könnte Eri ihren Ärger ansehen. „Ran, wie konntest du es nur die ganze Zeit mit diesem Trunkenbold aushalten?!Ich gehe schlafen.“ Damit ließ sie ihre Tochter und ihren Mann auf dem Gang stehen.
    Aufgeregt wühlte Koggi in seinen Hosentaschen. „Wo ist er denn??“
    „Was suchst du denn Paps?“,fragte Ran.
    „Mein einer Gutschein für die Baaar.“ Torkelnd deutete er auf eine Cocktail Bar, mit hübschen Bargirls. „Paps, das reicht für heute!“,rief Ran und versuchte ihn zu seinem Zimmer zu zerren. Doch Kogoro wehrte sich heftig.
    „Der liegt bestimmt draußen,als isch eine rauchen war.“
    „Paps, du wirst jetzt nicht nach draußen gehen, im Wetterbericht vorhin wurde Schnee angekündigt.“
    Kogoro ging taumelnd zur Tür. „Beruhig dich Ran. Isch bin doch nur 5 Minuten weg.“ Und bevor seine Tochter noch irgendwas tun konnte, war er schon weg. Ran rannte zur Tür und rief ihrem Vater etwas hinter her, was der heulende Wind allerdings verschluckte.
    Eri saß gemütlich in ihrem Sessel und las sich einen Bericht ihres aktuellen Falls durch. Draußen wirbelten wild Schneeflocken durch die Landschaft. Plötzlich klopfte hektisch jemand an ihre Tür. „Mama, beeil dich.“, rief Ran. Sofort sprang die Rechtsanwältin auf, rannte zur Tür und riss sie auf. „Was gibt es?“ Ihrer Tochter standen, zum Schock Eris,Tränen in den Augen. „Was ist denn los?“, wollte sie nun sanft wissen.
    „Paps ist schon seit einer halben Stunde draußen.“, sagte Ran
    „Und deswegen machst du so einen Aufstand? Der ist bestimmt irgendeinem jungen Ding hinter her gelaufen, und du hast es nicht gesehen.“,meinte sie kalt.
    Doch ihre Tochter schüttelte den Kopf. „Nein, ich war die ganze Zeit an der Tür. Er hat sich bestimmt verlaufen.“
    Eri glaubte Ran, aber wenn Kogoro wirklich schon eine halbe Stunde draußen war, hatte er schlechte Aussichten. Schnell zog sie ihren Mantel an und lief zum Ausgang. Auf dem Weg stießen die Detective Boys zu ihnen. Ran hatte sie wohl auch schon alamiert. Ausgerüstet mit Taschenlampen, Mützen und Schals gingen sie nach draußen.

    „Mist!“,fluchte Kogoro. Das einzige was er sah, waren Schneeflocken, weit und breit war kein Hotel aus zu machen. Und seinen Gutschein für die Bar hatte er auch nicht wieder gefunden.
    Hier irgendwo musste dieses Hotel doch sein, er war doch in die richtige Richtung gelaufen! Im Schneegestöber hatte er sogar die Umrisse des Hauses erkannt. Koggi stolperte und landete im gar nicht so kalten Schnee. Ich steh gleich wieder auf, dachte er,während sich langsam immer mehr Schnee auf ihn legte.
    „Mal sehen. Hier ist die Stelle wo er vorhin geraucht hat.“,murmelte Eri vor sich hin. „Die ist aber auch weit weg vom Haus.“ Ran und die Detective Boys außer Conan und Ai schrien sich die Seele aus dem Leib. Ai war im Hotel geblieben und wollte einen Snack und heiße Getränke für Kogoro vorbereiten. Conan saß auf dem Boden und untersuchte die Spuren. „Er ist nach links gegangen, statt nach rechts.“,sagte er. „Ich frage mich warum.“
    „Das ist doch auch richtig!“,meinte Ayumi plötzlich. „Da ist unser Hotel.“ Sie deutete nach links.
    „Quatsch, unser Hotel liegt rechts von hier.“ Ärgerlich deutete Conan zu den Lichtern.
    „Aber der Umriss links stimmt.“,meinte nun auch Mitsuhiko.
    Stimmt schon, dachte Conan. Vielleicht ist Kogoro deswegen nach links gegangen. Ein kalter Wind fegte durch die Landschaft.
    „Ran, du nimmst die Kleinen und gehst rein.“,sagte Eri bestimmt.
    „Aber Mama..“,wollte Ran sie unterbrechen. Doch diese schüttelte nur den Kopf.
    „Ich komm dann gleich nach.“ Sie lächelte. Ran nahm seufzend Ayumi und den laut protestierenden Conan an die Hand. „Kommt, wir gehen wieder rein.“
    Die 5 Gestalten wurden langsam von den Schneemassen verschluckt. Eri sah sich langsam um. Ohne Zweifel, Kogoro war nach rechts gegangen, weil er dachte, da wäre dass Hotel gewesen. Sie schlang die Arme um ihren Oberkörper und ging, entgegen dem Wind los.

    Ich schaff's einfach nicht.,dachte Kogoro. Seit etwa 10 Minuten rang er mit sich. Aber aufgestanden war er noch nicht. Langsam schloss er seine Augen, Stück für Stück wurde ihm alles egal. Die Kräfte verließen ihn.
    Teil 2: Eris Haare wirbelten wild. Sie hielt sich eine Hand vor Augen, es wurde immer unmöglicher etwas zu sehen. Plötzlich stieß ihr Fuß gegen etwas. Ein Schrei durchschnitt die Stille. Eris Schrei. Kogoros Gesicht war bleich und leblos. Sofort sank sie auf die Knie und berührte ihn leicht an der Wange. Eiskalt. Tränen stiegen in Eris Augen, die sie ärgerlich weg blinzelte. Es war eindeutig keine Zeit für Sentimentalitäten. Rasch fühlte sie Kogoros Puls. Er war schwach, aber das untrügliche Zeichen, dass ihr Mann noch lebte. Kräftig rüttelte sie ihn an den Schultern. „Wach auf!“, murmelte sie verbissen. Doch er regte sich nicht. Fieberhaft überlegte Eri was sie noch tun könnte. Ihr Blick fiel auf den Mantel den sie noch an hatte. Kurzerhand zog sie ihn aus und legte ihn auf Kogoro, dann gab sie ihm ein paar heftige Ohrfeigen, in der Hoffnung, dass er durch den Schmerz wach würde.

    Stechender Schmerz und Wärme ließen Kogoro seine Augen einen Spalt ein wenig öffnen. Was er da sah verschlug ihm den Atem. Eri kniete neben ihm,halb erfroren vor Kälte. Doch sie sah wunderschön aus, fast wie ein Engel. Vorsichtig versuchte er sich auf zu richten. Ein Mantel fiel von seinem Oberkörper herab. Eris Mantel. Sie lächelte erleichtert. Doch auch nur kurz. Dann veränderte sich ihn Gesichtsausdruck zu dem strengen, den sie immer aufsetzte wenn er in ihrer Nähe war. „W-weißt d-d-du w-was w-wir u-uns f-für Sorgen gemacht h-haben?!“ Schätzungsweise sollte das streng klingen, doch Eri zitterte so stark, dass es fast lächerlich klang. Auch ihm fuhr die Kälte wieder durch die Knochen, sobald er sich bewegte. Trotzdem nahm er seine Frau in die Arme. „D-deine Alk-kohols-sucht bringt d-dich noch ins G-grab.“ Sie schmiegte sich an ihn.
    „V-vielen Dank, d-das du mich g-gefunden hast.“,sagte er und meinte es auch vollkommen ernst. Eri war immer für ihn da und in solchen Situationen wusste er immer,warum er Eri geheiratet hatte. Obwohl er es nie vergaß, wie könnte er auch? Sie war die Frau seines Lebens.

    „Werden sie wieder auf die Beine kommen?“,fragte Ran besorgt. Sie hatte sich mit ein paar Hotelgästen auf den Weg gemacht um ihre Eltern zu suchen. Sie hatten sie gefunden, fest umschlungen aber regungslos. Ran wäre fast vor Schock in Ohnmacht gefallen. Doch Conan (der sich mal wieder einfach mit rangehangen hatte) konnte sie beruhigen, sie seien noch am Leben. Der Arzt nickte. „Sie hatten verdammt viel Glück.“

    „Was willst du denn noch hier?“,murmelte Kogoro bissig, als Eri sich zu ihnen setzte.
    „Nur meiner Tochter und diesen lieben Kindern auf Wieder sehen sagen.“,antwortete diese schnippisch. Ran sah verwundert zwischen ihren Eltern hin und her. „Ich dachte, ihr habt euch endlich versöhnt.“,meinte sie traurig.
    „Wie kommst du denn darauf?!“,fragten beide aus einem Mund.
    „Ihr habt euch umarmt.“,sagte Ran.
    „Das war doch nur um mich zu wärmen.“,brummte Koggi.
    „Dito.“,meinte Eri gelassen.
    Dann umarmte sie Ran noch einmal und wandte sich ab. „Ciao.“
    Im Auto dachte sie wieder an den Abend im Schnee und musste lächeln. Soviel Mist Kogoro auch in seinem Leben baute, im wichtigen Moment war er immer da. Und Eri konnte nicht vergessen, warum sie diesen vertrottelten Privatdetektiv immer noch liebte.

    by Matty :)
  • awww wie süß ist das denn? *_*








    Weil du ein Herz besitzt, missgönnst du
    Weil du ein Herz besitzt, schlingst du
    Weil du ein Herz besitzt, stiehlst du
    Weil du ein Herz besitzt, bist du überheblich
    Weil du ein Herz besitzt, bist du träge
    Weil du ein Herz besitzt, zürnst du
    Weil du ein Herz besitzt, begehre ich alles an dir...

    ウルキオラ・シファー
    Ulquiorra Cifer
  • Ja eine sehr schöne Geschichte, und überraschendes Ende, ich dachte auch die beiden hätten sich jetzt wieder vertragen aber das war wohl nichts. Aber es ist gut zu wissen, dass sie sich noch lieben. Irgendwann werden sie wieder zusammenfinden.
    Schreib weiter so^^
    Ruhe und Gelassenheit, dazu noch Sorgfalt. Alles Eigenschaften meines Helden Holmes.