Gruppe III: Große Kennlernrunde

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  • Nach der kleinen Schwester, muss jetzt auch der große Bruder ins Halbfinale einziehen :othumbsup2:

    :ocheer: Wählt Shuichi Akai :ocheer:

    Er ist super intelligent :oidea:

    Er ist ein super starker Kämper, Gegner haben keine Change gegen ihn :ohit:

    Er ist der beste Scharfschütze :othumbsup:

    Er ist extrem cool :ocool:

    Er sieht verdammt noch mal gut aus :olove:

    Er ist einfach der allerbeste :olove: :oadmire:







    I guess I'm a bad kid after all... (Masumi Sera)







  • SHUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUU <3 <3 <3

    Mit der Stimme an ihn trifft man mitten ins Schwarze!

    :ocheer: :ocheer: :ocheer:
    :oturnon: "We can be both of god and the devil, since we are trying to raise the dead against the stream of time." :odead:
  • Wie beim letzten Mal schon angekündigt folgt nun:



    Eine kritische Würdigung des Täters für die Erziehung der von Erwachsenen alleingelassenen Minderjährigen mithilfe technisch höchst unterschiedlich ausgestatteter Fernsehgeräte in den heimischen vier Wänden aus sozialwissenschaftlicher Sicht

    Die Situation war früher dank Pokito beim deutschen heutigen Unterschichtenfernsehen RTL II, bekannt durch Knallerserien wie „Berlin Tag und Nacht“ und „Köln 50667“, bei der sogar die Minderjährigen daran zweifeln, dass die heutige Jugend noch zu etwas zu gebrauchen ist, recht einfach gestrickt: Das Kind kommt von der Schule, darf mit etwas Glück von den Tellern der Eltern naschen – die Hierarchie ist immerhin klar verteilt – und wird danach vor den elektronischen Babysitter gesetzt. Dieser hat den Vorteil, dass er respektive die Personen in dem viereckigen, manchmal noch einen sogar quadratischen Kasten, mit dem Kind reden können. Das Kind kann zwar antworten, aber bis auf Dora, the explorer macht sich eh keiner die Mühe, zu antworten. So lernen die Kinder rein durch Imitation – das sogenannte Modelllernen oder aber auch die sozialkognitive Lerntheorie – wie die Gesellschaft funktioniert. Also, Kasten ein, RTL II eingeschaltet und was läuft dort? Mord und Totschlag. Super!
    Detektiv Conan ist eine lehrreiche Kinderserie aus der japanischen Kinderstube. Zuerst gezeichnet von Gosho Aoyama haben sich ein paar Leute dazu entschlossen, aus der Comicvorlage eine Serie zu drehen. Das qualitativ hochwertige Programm beinhaltet zwar strafrechtlich recht ähnlich gelagerte Fälle wie bei Barbara Salesch, ist aber pädagogisch besser aufbereitet. Genauer in den Fokus fällt hierbei die Position des Charakters der Täterin der Serie. Diese Person ist nicht genau benannt noch ist sie von herausragender Statur. Tatsächlich können sich jeder normale Durchschnittsbürger, der Otto Normalverbraucher von nebenan oder Hannibal Lecter mit ihm identifizieren, da die Figur des Tätersviele Persönlichkeiten in sich vereint. Sie ist es, die teilweise mehr Screentime bekommt als das eigentliche Mordopfer, womit klar ist, was das Kind aus der Serie als erstes mitnimmt: Täter bekommen erst einmal mehr Aufmerksamkeit als Opfer. Wenn man bestohlen wird, sucht man schließlich den Täter, um die Brieftasche wieder zurückzubekommen. Die Aufmerksamkeit für den Täter steigert sich nach der Tat um 5.000%, war sie vorher doch nur eine schwarze Silhouette im Hintergrund. Danach ist sie eine schwarze Silhouette im Hintergrund mit 5.000% mehr Aufmerksamkeit. Ist doch was. Um das Opfer kümmert sich niemand. Die kann sich ja eine neue Brieftasche kaufen. Einfacher, aber schwerwiegender ist der Fall jedoch bei Kapitalverbrechen gelagert: Das Opfer ist tot, also braucht sich niemand mehr darum zu kümmern. Nicht einmal eine Beerdigung wird eingeblendet, wo Familienangehörige oder Freunde weinen. Nein, ab in den Leichensack und tschüss – jetzt ist der Täter dran. Das Kind bekommt somit gezeigt, dass es sich lohnt, andere Menschen hinterrücks zu erschießen. Oder sich vorher einen Plan auszudenken. Oder jemanden zuerst erschießen, sich dann einen Plan auszudenken, um den Mord zu kaschieren und nach dem Motto „zwei für eins“ gleich noch eine zweite Person in den Tod zu stürzen. Sehr lehrreich!
    Letztendlich wird die Figur des Täters jedoch nie verhaftet. Ins Gefängnis kommt dabei immer eine andere Person, von der behauptet wird, dass die Person der Täter ist. Es werden fadenscheinige Argumente herangezogen und die Person wird dann von der Polizei abgeführt. Ähnlich wie bei der Leiche weiß danach eigentlich niemand, was mit ihr geschehen wird. An dieser Stelle sei darauf hingewiesen, dass in Japan für Mord die Todesstrafe verhängt werden kann.

    Das Kind wird mit all diesen Informationen alleingelassen. Es nimmt folgende Sachen mit:
    • Der eigentliche Täter wird nie geschnappt, sondern immer ein Strohmann. Am besten nimmt man also einen Bekannten und schiebt ihnen die Schuld am Mord zu.
    • Der Täter bekommt signifikant mehr Aufmerksamkeit, solange der Strohmann noch nicht gefasst wurde.
    • Mord ist töfte.
    Die Morde des Täters werden später in der Realität von den Kindern nachgestellt, handelt es sich bei Detektiv Conandoch um eine halbwegs realistische Animeserie. Wenn man mal von dem schrumpfenden Gift absieht, den Powerkickboots, dem Fußball im Gürtel, dem echt schnell fahrenden Skateboard, der begrenzten Intelligenz aller Umstehenden, sobald Kogoro Mori „einschläft“, um Fälle zu lösen, dem Hubschrauber aus Film 13, der von der Polizei anscheinend nicht weiter beachtet wurde, der Schwarzen Organisation als solche, der Möglichkeit, sich gegenüber eines Einkaufszentrums ohne Probleme mehrere Stunden mit einem Scharfschützengewehr zu positionieren, ohne von jemandem entdeckt zu werden...

    Die realistischste Figur der Serie, und das bleibt den Kindern selbstverständlich nicht verborgen – die sind zwar teilweise weniger intelligent als Inspektoren aus der Präfektur Gunma, aber haben trotzdem schon einen gewisse gewisse Ahnung dessen, was aus naturgesetzlicher Sicht möglich ist und was nicht – bleibt dabei die des Täters, eines bodenständigen, vielleicht nicht gesellschaftlich kompatiblen, aber dennoch nachvollziehbaren Charakters mit Wiedererkennungswert in einem selber, der sich in nachvollziehbare Situationen wie Mord und Totschlag begibt.

    Die Ausstattung der Fernsehgeräte ist hierbei nur von nachrangiger Bedeutung. Ob die Kinder nun sehen, wie der Täter eine Person in Ultra-HD-Auflösung hinterrücks absticht oder in 240p auf einem Röhrenfernseher, dessen Bildschirmgröße an das letzte Ergebnis von Hertha BSC gegen Augsburg erinnert, ist völlig egal. Der Realitätsgehalt bleibt in beiden Fällen extrem hoch und sollte nicht unterschätzt werden.

    Letztendlich hat der Täter viel Einfluss auf die Entwicklung harmloser Kinder in japanischen, deutschen oder sonstwo-ischen Kinderstuben. Das Potenzial ist dennoch nicht voll ausgeschöpft – man denke hierbei nur an Peter Lustig, der seine zuschauenden Heranwachsenden gegen Ende aufforderte, den Fernseher abzuschalten. Der Täter könnte eine solche Aufforderung ebenfalls tätigen und die Zielgruppe damit noch genauer ansprechen. Hier ist noch deutlich Luft nach oben.

    Daher: Wählen Sie den Täter.

    Case closed.

    Und beim nächsten Mal:
    Eine Analyse des Ausrufs „TÄTER – BEIDE STIMMEN“ aus politikwissenschaftlicher Sicht unter Berücksichtigung des aktuell gültigen Wahlsystems in ausgewählten Ländern und die Möglichkeit, damit Staatsoberhaupt und/oder Regierungschef zu werden.

    "Warum heißt Ihr Goldfisch Pepsi?" - "Weil Coca-Cola bescheuert klingt."