Aoyamas Geldgier: Mythos oder Realität?

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  • TakaakiMorofushi schrieb:

    Wenn wir von der Frage nach Goshos Geldgier weggehen (die ich, wie schon ausführlich beschrieben, lächerlich finde), dann ist wohl der Hauptkritikpunkt an der Serie (zumindest diesem Thread zufolge) ihre Länge.
    Natürlich kann man das kritisieren. Ich frage allerdings nach der Sinnhaftigkeit einer solchen Kritik. Es wäre sinnvoll, die Kritik an den Erwartungen auszurichten. Und man darf von DC, betrachtet man die Serie (ausgenommen der ersten Bände, während denen Gosho noch von einem kurzen Leben für seine Idee ausging) und Manga-Konventionen im Allgemeinen, nichts anderes erwarten.
    Generell kritisieren wir im mitteleuropäischen Raum gern Überlänge, selten kritisieren wir etwas, weil es zu kurz ist. Doch genau diese Länge ist eben charakteristisch für DC und fungiert auch als Stilmittel. Es erlaubt, viele (teilweise nicht relevante) Figuren einzuführen und somit einen größeren Bezugsrahmen zu schaffen. Das generiert eine ganz eigene Atmosphäre und ermöglicht es, Charaktere wieder auftauchen zu lassen, wenn man sie braucht, oder sich auf sie zu beziehen, auch wenn sie schon viele Fälle zurückliegen, was DC eine interessante Abgeschlossenheit verleiht. Durch diese Länge erschafft Gosho tatsächlich eine ganz eigene Welt. Damit wird es auch ermöglicht, viele Themen und Charaktere unterschiedlichster Ausprägung in die Handlung einfließen zu lassen und damit aus DC, das durchaus auch sehr kinderfreundliche Seiten hat (Detective Boys), eine stellenweise ambivalente Serie zu machen.
    Soviel zu den Vorzügen der Länge. Natürlich gibt es Nachteile, vor allem wenn man gewohnt ist, schnelle Storyentwicklungen zu bekommen.

    Irritierend an der Sache finde ich eben, dass genau diese Länge ein schon seit Jahren bestimmendes Stilmittel von Detective Conan ist; diese langgezogenen Handlungsstränge gibt es ja nicht erst seit dem Bourbon-Arc. Die Länge von DC zu kritisieren ist in etwa so, wie Hollywood-Blockbustern zu kritisieren, weil sie CGI verwenden oder Helene Fischer, weil sie deutsch singt. Kann man machen, aber man vergisst dabei die Tatsache, dass diese Dinge ohne die kritisierten Elemente einfach nicht existieren könnten - sie wären dann was anderes. DC kann nur in dieser Langsamkeit erzählt werden - es ist ein konstituierendes Stilmittel.
    Also kann man das kritisieren. Es ist halt nur relativ sinnlos, weil es sich nicht ändern wird (zumindest darf man das nicht annehmen). Daher wird die Erwartungshaltung einer schnell vorangetriebenen DC-Handlung den Leser in die Enttäuschung treiben. Hat man mit so etwas Grundlegendem Probleme, sollte man sich eher fragen, ob DC die richtige Serie ist.
    Ist ja alles schön und gut, aber ich denke es geht den Kritikern nicht darum, dass die Serie enden soll, sondern eher um Antworten und Handlungsfortschritte in puncto SO. Der Hauptplot dreht sich nun Mal um die SO und da passiert einfach zu wenig. Ich will nicht, dass DC endet, aber ich will endlich Mal große Fortschritte in dieser Sache. Man kann die Leute nicht ewig mit 0815-Detektiv Boys Fällen und Liebesschnulzen hinhalten. Die Kritiker dann mundtot zu machen ist da nicht ganz angebracht.

    edit: Ich verfolge DC eigentlich nur wegen den SO-Fällen und das ist auch vollkommen ok. Ich darf auch kritisieren und fordern. Immerhin bezahle ich auch Geld dafür.
  • Rogue schrieb:

    Ich darf auch kritisieren und fordern. Immerhin bezahle ich auch Geld dafür.
    Sorry, aber das ist kein Argument. Jeder darf kritisieren so viel er will, egal ob er zahlt oder nicht, aber es gibt einen qualitativen Unterschied in Kritiken.


    Rogue schrieb:

    Die Kritiker dann mundtot zu machen ist da nicht ganz angebracht.
    Ich will niemanden mundtot machen. Genau genommen will ich gar nichts, da ich relativ zufrieden mit DC bin und zum Glück auch keine Veränderungen in naher Zukunft sehe. Ich lade die Leute nur dazu ein, nicht mit sinnloser Kritik ihre Zeit und ihr Geld zu vergeuden. Sinnlose Kritik ist hierbei Kritik am Erzähltempo der Serie, da sich diese seit Jahrzehnten nicht verändert hat und ein strukturierendes Element der Serie ist. Und dieses Erzähltempo bringt eben mit sich, dass BO-Fälle (die mir übrigens auch mitunter die liebsten sind) lange auf sich warten lassen.
    Gekonnt ist gekonnt!
  • Rogue schrieb:

    Man kann die Leute nicht ewig mit 0815-Detektiv Boys Fällen und Liebesschnulzen hinhalten
    Äh, doch, klar. Deswegen liest der durchschnittliche japanische Fan, aka die Mehrweit der einzig relevanten Zielgruppe, ja die Serie; wichtig sind die einzelnen, grundlegenden, normalen Fälle und die Romance-Subplots. Übergreifende Handlung ist dagegen eher zweitrangig. Deswegen gibt es ja auch so gut wie immer, selbst in BO-Fällen, einen normalen Fall/normales Rätsel dazu, um diesen Großteil der Leserschaft auch in BO-Fällen mitzunehmen, und deswegen ist sowas wie Scharlachrote Rückkehr oder Kirs-Transport während Clash eine Ausnahme und nicht die Regel. Gosho schreibt diese "normalen" Fälle ja nicht, um die Leser zu ärgern oder "hinzuhalten", ein Großteil der Leser mag das einfach und liest nur deswegen den Manga.
  • TakaakiMorofushi schrieb:

    Rogue schrieb:

    Ich darf auch kritisieren und fordern. Immerhin bezahle ich auch Geld dafür.
    Sorry, aber das ist kein Argument. Jeder darf kritisieren so viel er will, egal ob er zahlt oder nicht, aber es gibt einen qualitativen Unterschied in Kritiken.

    Rogue schrieb:

    Die Kritiker dann mundtot zu machen ist da nicht ganz angebracht.
    Ich will niemanden mundtot machen. Genau genommen will ich gar nichts, da ich relativ zufrieden mit DC bin und zum Glück auch keine Veränderungen in naher Zukunft sehe. Ich lade die Leute nur dazu ein, nicht mit sinnloser Kritik ihre Zeit und ihr Geld zu vergeuden. Sinnlose Kritik ist hierbei Kritik am Erzähltempo der Serie, da sich diese seit Jahrzehnten nicht verändert hat und ein strukturierendes Element der Serie ist. Und dieses Erzähltempo bringt eben mit sich, dass BO-Fälle (die mir übrigens auch mitunter die liebsten sind) lange auf sich warten lassen.
    Bitte nicht einfach nur eine Beleidigung als Antwort erstellen. Anders gesagt: Bitte gar nicht beleidigen. Gruß @Mario-WL

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Mario-WL () aus folgendem Grund: Beleidigung entfernt

  • @TakaakiMorofushi: Nur weil du persönlich mit der jetzigen (bzw. schon lange anhaltenden) Situation zufrieden bist, heißt es nicht, dass das alle so sehen. Kritik anderer Leute als "sinnlos" zu bezeichnen und sie unterzuordnen ist eben gegenüber diesen Leuten nicht sehr respektvoll, da kann ich solche Ausbrüche wie den von @Rogue auch gut nachvollziehen. Ein Forum sollte zum Diskutieren da sein, nicht zum Fertigmachen von anderen Usern, indem man sagt, dass ihre Bedenken und Hoffnungen auf eine zügigere Fortführung der Hauptstory nichts wert sind.
    Gosho ist nun mal nicht Gott, er ist ein Mensch, auch er macht Fehler, man mag es kaum glauben.
    Nur weil er die Story schon seit Jahren so streckt und keine Änderung in Sicht ist, ist es dadurch nicht ausgeschlossen, auch das zu kritisieren. Man könnte es damit vergleichen: Ich könnte behaupten, man dürfe nicht die Abholzung von Tropenwäldern kritisieren, nur weil es schon lange passiert und sich auch voraussichtlich so schnell nichts ändern wird.
    Gosho tut sich mit dem extremen Langziehen der Serie meiner Meinung nach auch selbst keinen Gefallen. Was bringt es ihm, sein "Baby" Conan zu hüten, wenn er dafür ernsthafte gesundheitliche Probleme bekommt? Zwar legt er ab und an mal Pausen ein, es würde aber schon helfen, wenn er die Hauptstory auch mal sehr viel öfter weiterbringt. Dann könnte er auch den Veröffentlichungsrhythmus ein wenig zurückschrauben und trotzdem hätte man das Gefühl, die Story schreitet dennoch zügiger voran als vorher.
    Das ist soweit mein Standpunkt. Ich sehe es so, IHR müsst das nicht so sehen, es ist meine persönliche Meinung.
    Gekonnt ist eben gekonnt! :okogoro: HAHAHAHAHAHAHAHAHAHA
  • Der schlurfende Kogoro schrieb:

    @TakaakiMorofushi: Nur weil du persönlich mit der jetzigen (bzw. schon lange anhaltenden) Situation zufrieden bist, heißt es nicht, dass das alle so sehen. Kritik anderer Leute als "sinnlos" zu bezeichnen und sie unterzuordnen ist eben gegenüber diesen Leuten nicht sehr respektvoll, da kann ich solche Ausbrüche wie den von @Rogue auch gut nachvollziehen. Ein Forum sollte zum Diskutieren da sein, nicht zum Fertigmachen von anderen Usern, indem man sagt, dass ihre Bedenken und Hoffnungen auf eine zügigere Fortführung der Hauptstory nichts wert sind.
    "Sinnlos" war hier weder wertend noch negativ gemeint. Wenn sich jemand beleidigt gefühlt hat, dann tut es mir leid. Es bezog sich bloß darauf, dass sich der Wunsch nach einem höheren Erzählgeschwindigkeit aller Erfahrung und Wahrscheinlichkeit nach nicht erfüllen wird (in der Argumentationstheorie bedeutet "sinnlos" btw genau das). Dass man es sich wünsche darf und kann, ist ja klar - soll jeder handhaben wie er will.
    Es gibt eben nur einige nicht zu leugnende Tatsachen, etwa dass diese Art des Erzählens bei DC schon immer praktiziert wurde und die Serie zu dem macht, was sie ist (ein stilbildendes Strukturelement ist).
    Daher darf und kann (!) man hier natürlich Kritik üben, aber es wird sich wohl nichts ändern (bzw. wie schon dargelegt, in einem weiteren Schritt, wäre dann DC nicht mehr DC). Das hat natürlich auch nichts damit zu tun, dass es mir so besser gefällt (das ist ein glücklicher Zufall).
    In diesem Sinne "nicht-sinnlose" Kritik wären etwa (wie schon erwähnt) Forderungen wie Kaito Kid nicht in einem plotrelevanten Fall auftreten, Conan weniger unachtsam gegenüber potentiell gefährlichen Protagonisten oder etwas offener mit offensichtlichen Freunden umgehen zu lassen, oder etwa eine Inkohärenz in der Handlung auszubügeln - also Dinge, die Gosho oftmals vielleicht nicht ganz zu Ende gedacht hat, die womöglich dem bisherigen Verlauf der Serie ziemlich widersprechen, und die daher tatsächlicher Veränderung bedürfen.
    Gekonnt ist gekonnt!