Aoyamas Geldgier: Mythos oder Realität?

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  • Kirito/Asuna schrieb:

    ich stelle mir das in etwa so vor wie Langzeitarbeitslose, die plötzlich wieder ins Berufsleben starten sollen. Diese haben auch massive Probleme damit fertig zu werden.
    Wie @Serinox schon angemerkt hat, bekommen Autoren den Großteil ihres Gehalts nach einigen erfolgreichen Jahren gar nicht mehr aus den tatsächlichen Buchverkäufen, sondern aus den Einnahmen von Nebenrechten wie Film, Fernsehen, Merchandising usw. Aoyama ist hier schon jahrelang gut unterwegs und soweit ich weiß, war oder ist er auch einer der bestverdienendsten Mangaka in Japan. Von den Einnahmen zwar noch immer nicht zu vergleichen, aber das ist in etwa so, als wenn man sich Angst um J.K. Rowling machen würde, wenn die was anderes schreibt als Harry Potter (was sie mittlerweile ja getan hat).

    Im Gegenteil, oft ist es für Künstler, die viele Jahre ihres Lebens einem bestimmtem Projekt gewidmet haben (und mit diesem auch sehr erfolgreich waren), eine Erleichterung, wenn sie etwas neues ausprobieren können. Klar ist es unsicher, ob dieses neue Projekt erneut so erfolgreich sein wird (bei Kritikern und/oder dem Publikum), aber mit Langzeitarbeitslosen ist das nicht vergleichbar. a.) Ist ein Autor wie Aoyama wohl stets gefragt bzw. hat immer Möglichkeiten zu publizieren, aufgrund seines Erfolgs und seiner Bekanntheit (der Langzeitarbeitslose würde sich schwer tun, überhaupt eine Chance im Berufsleben zu bekommen)
    b.) Ein Künstler möchte, wie gesagt, oft etwas neues und anderes machen - das ist dem Wesen der Kunst immanent (Langzeitarbeitslose haben oft ein Problem, gerade weil sie sich für einen neuen Job radikal verändern müssten)
    c.) Die Ausgangslage ist vollkommen anders (wie gesagt, Aoyama ist höchstwahrscheinlich mehrfacher MIllionär und könnte sich bei richtiger Geldanlage auch leisten, überhaupt nicht mehr zu arbeiten - ein Langzeitarbeitsloser im herkömmlichen Sinn eher nicht)

    Was für mich folgenden Schluss durchaus zulässt: Aoyama beendet Conan nicht aus a.) Geldgier, b.) Angst vor neuem, c.) finanziellem Zwang sondern einfach, weil er Lust drauf hat, noch Potential in der Geschichte sieht und die Länge, die Conan letztlich haben wird, als aus künstlerischer Sicht richtig erachtet.
    Gekonnt ist gekonnt!
  • Wenn er den Manga nurnoch aus reiner Geldgier zeichnen würde, dann würde man das als Leser merken. Im Gegenteil: In meinen Augen ist er immer noch sehr einfallsreich bei seinen Fällen. Außerdem ist der aktuelle Rum-Arc interessanter denn je. Seine neuen Ideen überzeugen mich davon, dass er noch immer voll dabei ist.

    Man darf nicht vergessen: Conan ist eine Krimi-Reihe. Die Serie lebt von den kleinen Fällen, auch wenn diese nichts mit den Männern in Schwarz zu tun haben. Wer kein Interesse an diesen hat und nur die Hauptstory verfolgen möchte, der ist bei Conan wahrscheinlich an der falschen Adresse. Ich kann verstehen, dass es einigen zu langsam voran geht, aber so war und ist es schon immer gewesen. Es gibt keinen Grund die Serie jetzt schnell zu beenden.

    Ansonsten bleibt die Möglichkeit nur für die Mainstory relevante Kapitel zu lesen / Folgen zu schauen.
  • Serinox schrieb:

    Kirito/Asuna schrieb:

    Angst danach keinen weiteren Manga mehr zu zeichnen, welcher sich gut verkauft und ihm weiterhin ein akzeptables Leben ermöglichen spielen da bestimmt eine große Rolle
    Naja, reich ist Aoyama sicherlich bereits und nach Conan müsste er auch nichts mehr zeichnen. Mangaka kriegen ja wie "normale" Buchautoren ca. 10% des Gelds von den Buchverkäufen, bei einem Conan-Band, der so um die 500.000 Exemplare verkauft zu einem Preis von ca. 450 Yen bekommt er davon vemutlich so um die 170.000 €. Dazu kommt Geld vom Merchandising rein, Geld für die Lizenzvergabe, Gehalt pro gezeichneter Magazin-Seite bei der Sunday, Gehalt für Coverzeichnungen etc.
    Wenn sein Lebensstil nicht ultra verschwenderisch ist (was auch fast kaum möglich ist bei all der Arbeitszeit, die in den Manga fließt), hätte er Conan schon vor Jahren beenden können, ohne danach nochmal wirklich arbeiten zu müssen. Vor allem weil Anime, Filme und Merch ja nach dem Ende des Manga auch noch weiter laufen werden und dadurch dann auch weiterhin ein netter Betrag auf sein Konto fließt.

    Detektiv Conan ist immerhin in der Top 10 der meistverkauften Manga-Serien aller Zeiten und nicht irgendeine Serie, die mal Hype hatte und 10 Millionen Bücher verkauft hat, und danach hatte der Autor nichts mehr in seinem Leben. Vor allem weil Aoyama ja auch schon seit Jahren gerne mehr Magic Kaito zeichnen würde und damit sicherlich nach Conan auch noch ein paar Jahre sehr profitabel beschäftigt sein wird.
    Vor allem hätte er in den letzten Jahren ein massives Motivationsproblem gehabt, wenn er DC nur wegen des Geldes fortgesetzt hätte, obwohl er schon längst ausgesorgt hatte . Das wäre defintiv in die Hose gegangen.
  • Rogue schrieb:

    Vor allem hätte er in den letzten Jahren ein massives Motivationsproblem gehabt, wenn er DC nur wegen des Geldes fortgesetzt hätte, obwohl er schon längst ausgesorgt hatte . Das wäre defintiv in die Hose gegangen.
    Vielleicht macht er es auch nur aus Gewohnheit weiter? Ich habe nie behauptet das der Manga/Anime abgrundtief schlecht ist. Aber ich bin eben der Meinung zuviel wird unnötig gestreckt und ein baldiges Ende würde dem Anime gut tun. Vielleicht kam das anders rüber.
  • Ich muss fast schon @websconan zustimmen. Ich finde nämlich ebenfalls, dass der Manga langsam zu sehr gestreckt wird. Für mich ist schon lange keine richtige Spannung mehr gegeben. Und der Bourbon-Arc war mega lachhaft, ich denke, da können wir uns alle/die meisten hier einigen.

    Ich sage gar nicht, dass er das jetzt sofort beenden soll oder so. Aber langsam fühlt es sich wie ein slap to the face an. Ich lese mir schon lange keine 0815 Fälle mehr durch, sondern nur noch die Organisationsfälle. Und ich bin schon lang dabei

    Shinichi schrieb:

    Ist Kritik in diesem Forum neuerdings nicht mehr erlaubt? Gerade die Kritik soll doch helfen, das Produkt "Detektiv Conan" zu verbessern. Ich bin auch kein Freund von ständigem "rumgemeckere", aber es bringt auch nichts, immer alles schönzureden. Denn es wurden definitiv einige Fehler gemacht, die ich auch dem Sender gemeldet habe und nun geprüft werden.
  • Ist der Bourbon-Arc in der Community generell so unbeliebt? Mir hat der eigentlich ganz gut gefallen ;D
    Spoiler anzeigen
    Mich störte nur das Bourbon sich als weiterer Spitzel herausstellte.


    Ich bin aber auch noch jemand der sich über jeden Filler freut auch wenn es natürlich schlechtere und bessere gibt. Mich stört die Geschwindigkeit der Geschichte deswegen auch noch nicht.

    Zum eigentlichen Thema: Das Aoyama aus Geldgier handelt denke ich nicht. Kann mich da nur einigen Vorpostern anschließen. Bin auch der Meinung das das in der Qualität des Manger deutlich spürbarer wäre auch wenn wohl einige der Meinung sind das dies der Fall ist.
    Eine Auflistung meiner bisher gesehenen Anime inklusive
    meiner persönlichen Bewertungen findet ihr hier.
  • Bariados/Johannes schrieb:

    Ist der Bourbon-Arc in der Community generell so unbeliebt? Mir hat der eigentlich ganz gut gefallen ;D
    Spoiler anzeigen
    Mich störte nur das Bourbon sich als weiterer Spitzel herausstellte.


    Ich bin aber auch noch jemand der sich über jeden Filler freut auch wenn es natürlich schlechtere und bessere gibt. Mich stört die Geschwindigkeit der Geschichte deswegen auch noch nicht.

    Zum eigentlichen Thema: Das Aoyama aus Geldgier handelt denke ich nicht. Kann mich da nur einigen Vorpostern anschließen. Bin auch der Meinung das das in der Qualität des Manger deutlich spürbarer wäre auch wenn wohl einige der Meinung sind das dies der Fall ist.
    Das Problem ist nicht der Arc selber, sondern die Länge des Arcs. Ganze 6 JAHRE im Manga und fast 7 im Anime. Und dann haben wir nur so wenige Infos bekommen im grand scheme.

    Shinichi schrieb:

    Ist Kritik in diesem Forum neuerdings nicht mehr erlaubt? Gerade die Kritik soll doch helfen, das Produkt "Detektiv Conan" zu verbessern. Ich bin auch kein Freund von ständigem "rumgemeckere", aber es bringt auch nichts, immer alles schönzureden. Denn es wurden definitiv einige Fehler gemacht, die ich auch dem Sender gemeldet habe und nun geprüft werden.
  • Konflikt schrieb:

    Das Problem ist nicht der Arc selber, sondern die Länge des Arcs. Ganze 6 JAHRE im Manga und fast 7 im Anime. Und dann haben wir nur so wenige Infos bekommen im grand scheme.

    Ok das habe ich fairer weise gesagt nicht so mitbekommen da ich erst richtig aktiver Conan Fan wurde als schon einiges vom Bourbon-Arc draußen war. Dadurch zog sich das für mich nicht so lange.
    Eine Auflistung meiner bisher gesehenen Anime inklusive
    meiner persönlichen Bewertungen findet ihr hier.
  • Also hier wurde ja schon viel geschrieben und ausgeführt.
    Ich seh das so: Gosho ist Multi Millionär. Wenn nicht hätte er auch ganz viel falsch gemacht, aber er ist tatsächlich einer der am meisten verdienenden Mangaka.
    Wenn er wollte, hätte er schon lange aufhören können und ich an seiner Stelle hätte das auch schon gemacht. Der Mann war schließlich schon im Krankenhaus.
    Ich meine, ich arbeite mich doch nicht bis ins Krankenhaus, vorher hör ich doch lieber auf und mach mir ein schönes Leben. Aber gut das ist wohl die Mentalität der Japaner, arbeiten bis zum Umfallen.
    Auch kann ich mir Vorstellen, dass Conan so etwas wie ein Baby für Gosho ist und dass er das nicht als Gelddruckmaschine sieht.
    Es spräche auch nichts dagegen, die Serie jetzt bald abzuschließen, wenn er dass den wollen würde. Er hätte mit Kaito Kid definitiv eine Serie in petto, die sich allein schon durch seinen Namen gut verkaufen würde, wenn er sie denn weiterzeichnen würde, was er ja sogar gerne machen will. Aber selbst eine neue Serie, würde sich, sofern sie halbwegs durchdacht ist gut verkaufen.

    Ich kann mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, dass der Mann noch irgendwas wegen oder für Geld machen müsste, was er nicht will.

    Wobei ich den Wunsch nach mehr (kompakterer) Mainstory schon nachvollziehen kann. 6-7 Jahre für einen Arc ist schon heftig gewesen, dass geht meiner Meinung nach auch in der Hälfte. Aber gut es ist Goshos Werk und er muss wissen wie, was und wann er etwas zeichnet. Gibt halt gute Fälle, schlechte Fälle und gute Bände, schlechte Bände. Bislang hat mir die mehrheit immer gefallen ;)
    Hier könnte Ihre Signatur stehen.
  • Wenn wir von der Frage nach Goshos Geldgier weggehen (die ich, wie schon ausführlich beschrieben, lächerlich finde), dann ist wohl der Hauptkritikpunkt an der Serie (zumindest diesem Thread zufolge) ihre Länge.
    Natürlich kann man das kritisieren. Ich frage allerdings nach der Sinnhaftigkeit einer solchen Kritik. Es wäre sinnvoll, die Kritik an den Erwartungen auszurichten. Und man darf von DC, betrachtet man die Serie (ausgenommen der ersten Bände, während denen Gosho noch von einem kurzen Leben für seine Idee ausging) und Manga-Konventionen im Allgemeinen, nichts anderes erwarten.
    Generell kritisieren wir im mitteleuropäischen Raum gern Überlänge, selten kritisieren wir etwas, weil es zu kurz ist. Doch genau diese Länge ist eben charakteristisch für DC und fungiert auch als Stilmittel. Es erlaubt, viele (teilweise nicht relevante) Figuren einzuführen und somit einen größeren Bezugsrahmen zu schaffen. Das generiert eine ganz eigene Atmosphäre und ermöglicht es, Charaktere wieder auftauchen zu lassen, wenn man sie braucht, oder sich auf sie zu beziehen, auch wenn sie schon viele Fälle zurückliegen, was DC eine interessante Abgeschlossenheit verleiht. Durch diese Länge erschafft Gosho tatsächlich eine ganz eigene Welt. Damit wird es auch ermöglicht, viele Themen und Charaktere unterschiedlichster Ausprägung in die Handlung einfließen zu lassen und damit aus DC, das durchaus auch sehr kinderfreundliche Seiten hat (Detective Boys), eine stellenweise ambivalente Serie zu machen.
    Soviel zu den Vorzügen der Länge. Natürlich gibt es Nachteile, vor allem wenn man gewohnt ist, schnelle Storyentwicklungen zu bekommen.

    Irritierend an der Sache finde ich eben, dass genau diese Länge ein schon seit Jahren bestimmendes Stilmittel von Detective Conan ist; diese langgezogenen Handlungsstränge gibt es ja nicht erst seit dem Bourbon-Arc. Die Länge von DC zu kritisieren ist in etwa so, wie Hollywood-Blockbustern zu kritisieren, weil sie CGI verwenden oder Helene Fischer, weil sie deutsch singt. Kann man machen, aber man vergisst dabei die Tatsache, dass diese Dinge ohne die kritisierten Elemente einfach nicht existieren könnten - sie wären dann was anderes. DC kann nur in dieser Langsamkeit erzählt werden - es ist ein konstituierendes Stilmittel.
    Also kann man das kritisieren. Es ist halt nur relativ sinnlos, weil es sich nicht ändern wird (zumindest darf man das nicht annehmen). Daher wird die Erwartungshaltung einer schnell vorangetriebenen DC-Handlung den Leser in die Enttäuschung treiben. Hat man mit so etwas Grundlegendem Probleme, sollte man sich eher fragen, ob DC die richtige Serie ist.
    Gekonnt ist gekonnt!